Weise Aussichten

Wer sich dem Druck beugte, von überfüllten Hörsaal zu überfülltem Hörsal hechtete, kniend im Zwischengang selbstherrlichen Vorträgen geistesabwesender „Professoren“ eine Essenz zu entlocken versuchte, nach acht, zehn, zwölf Stunden Uni-Tag am Abend seine Aufzeichnungen ordnen, das Gehörte vertiefen, sich auf den nächsten Tag vorbereiten wollte, anschließend noch ein paar Stunden kellnern muss zur Erhaltung der materiellen Sicherheit – und wem da vielleicht bereits schon dämmerte, dass der angefangene Weg mitnichten zum Traumberuf führen kann, er sich aber täglich wieder zur Ordnung rief – wer in diesen Monaten in einer der unzähligen unterdimensionierten, von Wanderprofessoren und Wirtschaftslobbyisten beherrschten Geistesschmieden des zukünftigen Deutschlands seine „Scheine“ – den von der Universität zu bescheinigenden Abschluss eines dieser unzählbaren Kurse, die zur Erringung einer Fachnote nötig sind – machen musste, konnte sicher schon witzeln, so ihm dazu noch zumute blieb, dass zum reibungslosen Ablauf des Universitätsbetriebes auch baldigst eine campuseigene Nervenheilanstalt gehören müsste.
Diese Art Galgenhumor hätte freilich den kleinen Schönheitsfehler, dass sie impliziert, dass dem Patienten geholfen werden könnte, während seine Bedingungen keiner Kur bedürften – und so ist uns eine solche Witzelei aus den Horten deutschen Geistesschaffens nicht bekannt geworden.

Das das Leben aber weitaus witziger und einfallsreicher sein kann als ihre dümmsten Witzes es je hätten kolportieren können, wird den Jungkonkurrenten um die Weisheit jetzt von einer ihrer geringsten Anstalten vor Augen gehalten: „Bessere Betreuung für psychisch kranke Studenten – RWTH Aachen eröffnet Zentrum für psychische Gesundheit“, titelt heute Deutschlandfunk, – wobei RWTH für  „Rheinisch-Westfaelische Technische Hochschule“ steht. In dem folgenden Beitrag kommt „Birgit Derntl, Professorin für Psychologie an der Uniklinik Aachen“ zu Wort und „nennt alarmierende Zahlen aus der Studie einer gesetzlichen Krankenkasse“:
„Also vor allem der Bericht der Technikerkrankenkasse hat hier erste Zahlen und Fakten geliefert. Wo gezeigt worden ist, dass die Zahl der Studenten, die psychisch erkrankt sind von 2006 bis 2010 sich um 50 Prozent erhöht hat.“ „Insgesamt sind nach dieser Studie rund ein Fünftel aller Studierenden von psychischen Belastungen und Erkrankungen betroffen“. ergänzt der Kommentator des Beitrags.

Die „Psychologin Christine Frank“ weiß in diesem Beitrag: „Die Versorgungssituation, gerade was psychotherapeutische Behandlung anbelangt, ist natürlich desolat, weil es einfach zu wenig Kapazitäten gibt. Die Wartezeiten sind viel zu lang und es erfordert einen immensen Einsatz des Betroffenen sich um entsprechende Plätze zu kümmern.“ „Aber dazu sind viele Patienten, die zum Beispiel an einer schweren Depression leiden, gar nicht in der Lage. Die Wartezeit auf einen Therapieplatz verschlimmert die Symptome. Da setzt die Hilfe der Fachleute des Zentrums für psychische Gesundheit ein“, erklärt der Kommentator des Deutschlandfunk, und auch: „Die große Zunahme dieser Fälle hat die Universitätsklinik Aachen veranlasst, das neue Zentrum für psychische Gesundheit zu gründen.“

Keine ursachenuntersuchende Kommission zur Vebesserung des Universitätsbetriebes, keinen Fond zur Verbesserung des Lehrangebotes, zur Ausstattung mit zeitgemäßer Technik, unabhängigen Lehrmaterialien – die Hochschule Aachen, und ihr werden weitere folgen, packen das Problem bei der Wurzel.

Und dass keiner meinen müsste, wegen seines überladenen Stundenplans sei ihm der Zugang zu dieser Kur ohnehin versperrt, noch dieses Zitat aus dem Deutschlandfunk-Beitrag: „Professor Frank Schneider, Direktor der Klinik für Psychiatrie an der Uniklinik Aachen“: „Sie müssen auch bedenken, dass wir eine so genannte Notfallhotline haben. Das heißt, Studierende und Doktoranden können sich rund um die Uhr das ganze Jahr, also auch Weihnachten und mitten in der Nacht, bei uns melden und sich mit einem Psychiater oder Psychotherapeuten auseinandersetzen.“

…….
Quellen: Der Beitrag auf Deutschlandfunk, 16. 5. „Campus und Karriere“
Weiterführend: juraforum.de 15.05.2012: „RWTH und FH Aachen eröffnen die bundesweit erste psychiatrisch-psychotherapeutische Beratu“

Der Frühling in Arabien

Versuch einer politisch motivierten Jahreszeitenerkennung in Ägypten

Es ist kaum ein Jahr her, dass uns der politische Flächenbrand in großen Teilen der arabischen Welt als Indiz dafür gereicht wurde, dass die alten, destruktiven Kräfte weiter an Einfluss einbüßen und nun auch große Teile der arabischen Welt – Tunesien, Algerien, Ägypten, Libyen – endlich in den Strudel der Demokratiesierung und Menschenrechtsverwirklichung hineingezogen wurden.

Dass MI 6 und CIA und Mossad dabei in den verschiedenen Ländern des „Arabischen Frühlings“ schon im Vorfeld tätig waren, es sich bei den „Aufständischen“ keineswegs überall um friedlich demonstrierendes Volk handelte, und im Falle Libyens sogar eine Republik nach den ureigensten Maßstäben einer Volksverwaltung beendet wurde, erfuhr nur, wer sich abseits des Mediengeplärrs interessierte.

Mit dem Sieg der Moslembrüder bei den Parlamentswahlen in Ägypten im Januar und den Salafisten als zweitstärkste Gruppe bekam die Illusion einer mit westlichem Demokratieverständnis angehauchten allseitigen „Arabellion“ ihren Knacks, und spätestens mit dem als Frustration über die demokratischen Zustände des Landes erklärten Verzicht des Ägypters und Politikprofis El Barradei auf die Präsidentschaftskandidatur im Mai verlor der Massenmediekonsument seine Euphorie vom bevorstehenden Endsieg des Guten über das Böse. Das Böse ist zäh – wenn es sich etwa maskiert als Gottesgläubigkeit einer unzureichend gebildeten Masse zu bedienen versteht.
„Die Politik in Ägypten wird sich damit künftig stärker am Islam orientieren“, weiß Die Zeit.
Über die „Moslembruderschaft“, die mit „über 70%“ „die ersten freien Parlamentswahlen in Ägypten“ entschied und nach Ansicht von Herman Barges aber eine Gründung des britischen Geheimdienstes MI6 sein soll, herrschte dort wenig Aufregung; sie legte das Augenmerk eher auf die „radikal-islamische Partei des Lichts (Hizb al-Nur). Sie landete auf dem zweiten Platz und sicherte sich gemeinsam mit anderen kleineren Parteien aus dem Lager der radikal-islamischen Salafisten 24,6 Prozent der Sitze“.

Nun machte das Böse auch die Christenländer unsicher; am 22. März – da war er noch nicht gefasst – meldet AFP: „Der mutmaßliche Serienattentäter von Toulouse soll sich durch Kontakt mit dem salafistischen Islam radikalisiert haben. Weltweit beobachten Sicherheitsbehörden die Ausbreitung des Salafismus mit Sorge“. „Der Salafismus ist keine einheitliche Bewegung, sondern Oberbegriff für teilweise sehr unterschiedliche Strömungen im sunnitischen Islam“, wusste die Nachrichtenagentur noch auch. Als er nach Deutschland zog, maskiert als literarischer Heilsbringer, zitiert der „Sprecher des Verfassungsschutz“ angeblich „Verfassungsschutzpräsidenten Fromm: Nicht jeder Salafist ist ein Terrorist; aber jeder uns bekannte Terrorist war irgendwann einmal in salafistischen Zusammenhängen unterwegs“.“Sie ist eine der gefährlichsten Strömungen innerhalb des Islamismus, und wir haben sie fest im Blick!“, ergänzte NRWs Innenminister bei dradio.de

Da ließ sich einiges Ausmalen; die gleiche Ecke, eine Etage tiefer – der „Kreisverband der rechtsradikalen NPD“, kündigte für Dresden „kreativen Widerstand“ gegen die Koran-Verteilaktion“ an, meldete zumindest MDR Aktuell. Verteilaktionen in Dresden, erfuhr die chronisch demonstrativ nationalsozialismusverachtende Stadt am Montag dann aber, waren ohnehin an jenem Wochenende nicht vorgesehen.

„Ein Buch ist ein Spiegel, wenn ein Affe hineinsieht, so kann kein Apostel herausgucken“, textete Georg Christoph Lichtenberg schon vor mehr als 200 Jahren, so bleibt hier ein ohnehin nur laienhafter populärtheologischer Versuch über Wert und Unwert der „heiligen“ Bücher der Religionen aus; anzumerken bleibt die gleichbleibend scharfmacherische Intoleranz der jeweils anderen über die vielen Jahrhunderte – das Wandeln – Handeln und Morden – in gelehrter Gewissheit, nur Anhänger der eigenen Konfession hätten Gott oder könnten je zu ihm finden – und seien damit lediglich Ausführende Höchster Stelle bei ihrem Kampf gegen die Ungläubigen.

„Auch der in Saudi-Arabien vorherrschende Wahhabismus wird dem Salafismus zugerechnet“, will die oben zitierte Nachrichtenagenturmeldung wohl relativieren. Mit den Saudis hat der Westen Friede, Freude, Eierkuchen; er beliefert sie sogar überbordend mit Waffen.

„Einige salafistische Gruppen verfolgen politische Ziele (). In Ägypten errang die salafistische Al-Nur-Partei etwa ein Viertel der Stimmen“ lässt die Agentur wissen im Zusammenhang mit dem Hintergrund des „Amokläufers“ in Toulouse: „Andere Gruppen predigen dagegen den bewaffneten Kampf. Die nordafrikanische “Organisation al-Kaida des Islamischen Maghreb” (AQMI) hieß früher “Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf” (GSPC). Sie würde „mit vielen Terroranschlägen in Verbindung gebracht.“ – ist aber, wie ihr Name – ihr angeblicher Name – verrät, nicht „Salafisten“-, sondern CIA-Gezücht. (Unter „Al Quaida“ waren im Computer des USA-Geheimdienstes die verdeckten Terrorbrigaden gelistet, die den Russen in Afghanistan die Hölle bereiteten).

Der Attentäter von Toulouse aber soll laut AFP aus diesem Stall gekommen sein, und kaum konnte er – nach dem sowohl atemraubend geschilderten wie sicherheitsdienstlich zutiefst unprofessionellen „Zugriff mit ungewollter Todesfolge“, der damit ganz im Gegensatz zur Ankündigung des französischen Staates verlief, man wolle den Täter lebendig präsentieren – kaum konnte der Attentäter nicht mehr selbst die Stimme erheben, fielen den französischen Geheimdiensten weitere Einzelheiten über den Mann ein, den sie ja, wie wir nun erfuhren (Webster Tarpley bei Kopp-Verlag)  schon seit Jahren beschatteten, und nun die romanreife Verbrechensvita des Mannes in die Welt setzen konnten. Im Lichte des klaren Verstandes gesehen, haben die Vorgänge um das Attentat in Toulouse das Zeug für mehr als nur eine Verschwörungs-„Theorie“, werden Sie nach der Lektüre finden.

Zurück zum „Arabischen Frühling“ und dem Land, in dem er nach Lesart unserer Massenmedien nicht gelungen war. Dass die Proteste dort, anders als in Lybien beispielsweise, unerwartet und dazu aus einer dem Establishment nicht dienlichen Ecke kamen, lässt vielleicht schon der Umstand erkennen, dass es die für andere „Revolutionen“ so essentiellen Dienstleistungen verweigerte: „In Kairo haben die Telekomfirmen TEData und Vodafone Twitter blockiert“, berichtete in jenen Tagen der Schweizer Blog „Alles Schall und Rauch„.
„Frauen mit ihren Kindern“ hätten an den Demonstrationen teilgenommen, und „nicht nur in Kairo, auch in Suez, Alexandria, Qina, Mahalla, Arish Aswan, Tanta hätten die Menschen demonstriert. Die Organisatoren des „Tages der Wut“ in Ägyten sagten, bei dem Protest gehe es um „einen Tag der Revolution gegen Folter, Armut, Korruption und Arbeitslosigkeit.“
Fast die Hälfte der 80 Millionen Ägypter sollen ein Leben unter der Armutsgrenze (1,50 Euro/Tag per def. der UNO) fristen.

Dennoch hatte die Aussenministerin der USA verlautbaren lassen, sie betrachte Mubaraks Regierung als stabil. Er sei ein wichtiger Partner der USA im Nahen Osten – klingt dann heutzutage bereits wie eine Drohung an die Adresse der Umstürzler.
Den weiteren Fortgang in Ägypten können wir grob von Wikipedia übernehmen:
„Am Abend des 1. Februar 2011, nachdem landesweit über drei Millionen Bürger in Ägypten gegen die Regierung demonstrierten, erklärte Mubarak im Staatsfernsehen seinen Verzicht auf eine Wiederwahl“, wolle aber weiterhin im Amt zu bleiben; am „Nachmittag des 11. Februar 2011 verkündete Vizepräsident Suleiman, Mubarak habe sich aufgrund der anhaltenden Massenproteste zu einem vollständigen Rücktritt entschlossen und lege die Staatsgeschäfte in die Hände des Obersten Militärrates.“

„Am 24. Mai 2011 erhob die ägyptische Staatsanwaltschaft offiziell Anklage gegen Mubarak, seine beiden Söhne Gamal und Alaa, den mit Mubarak eng verbandelten Geschäftsmann Hussein Salem sowie seinen ehemaligen Geheimdienstchef Hussein Kamal al-Din Ibrahim Salem.[28] [29] [30] Die Staatsanwaltschaft wirft Mubarak Mittäterschaft an der Tötung von mehr als 800 Demonstranten während der Massenproteste 2011 vor. Weiterhin werden ihm Machtmissbrauch und Veruntreuung von Staatsbesitz zur persönlichen Bereicherung unterstellt…Nach einer Schätzung der algerischen Zeitung Al Khabar von 2010 beträgt das Vermögen der Familie Mubaraks rund 40 Milliarden US-Dollar,[] was vom Leiter des Basel Institute on Governance als realistisch eingeschätzt wird.[] Mubarak selbst soll während seiner Regierungszeit ein Vermögen von 10 Milliarden US-Dollar angehäuft und großteils ins Ausland verbracht haben. In einer Schätzung von anderen Experten wird das Vermögen der Familie Mubarak sogar mit 70 Milliarden US-Dollar beziffert.[] US-Regierungsbeamte halten die Zahl laut der New York Times für übertrieben und gehen hingegen von zwei bis drei Mrd. US-Dollar aus.[]“ (Zit. n. Wikipedia, jedes Zitat dort enthält Links zu den Quellen)

Soviel nur über die „wichtigen Verbündeten der USA in Nahost“, für den Westen allgemein schlug wohl mit dem Ende der fast dreißigjährigen Herrschaft Mubarak eine segensreiche Infiltration vorerst fehl: Mubarak und sein Militär hatten eine Scheindemokratie modernen westlichen Verschnitts geschaffen, , „wirtschaftspolitisch“ orientierte sich Mubarak am Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Aber auch für Israel – oder besser: das zionistische Regime, das dort derzeit trotz zunehmendem Widerstand der eigenen Bevölkerung den Geist des Landes zu vertreten vorgibt – hatte der Fall Mubaraks schwerwiegende Folgen. Nur wenige Tage nach dem Sturz Mubaraks hatte die neue Riege in Kairo die Ein- und Ausreise von Palästinensern nach Ägypten zugelassen. Der neue Außenminister (Elarabi – seit Mai 2011 Generalsekretär der Arabischen Liga) hatte es dann im April angekündigt, und Ende Mai 2011 bereits meldet u.a. Focus: „Ägypten hat am Samstag den Grenzübergang zum Gazastreifen dauerhaft geöffnet. Die Öffnung ermöglicht den Palästinensern () die Einreise nach Ägypten. Damit wurde eine jahrelange Blockade des Palästinensergebietes gelockert. () Ein palästinensischer Behördenvertreter sagte, die Abfertigung verlaufe ohne Schwierigkeiten. Den Reisenden werde ein „schnelles und bequemes“ Passieren des Übergangs ermöglicht. Auf ägyptischer Seite hieß es dagegen, man hoffe, dass die Prozeduren noch vereinfacht würden.“

Israel hatte 2006 nach der Entführung eines israelischen Soldaten eine Blockade gegen den Gazastreifen verhängt, die, angeblich als Reaktion auf die Machtübernahme der Hamas, ein Jahr später weiter verschärft worden war. Der nun geöffnete Grenzübergang ist der einzige von Israels Kontrolle freie Übergang in den Gazastreifen.

Weiter schrieb Focus im Mai 2011: „Israel hatte die Entscheidung zur dauerhaften Öffnung des Grenzübergangs in Rafah kritisiert. Heimatschutzminister Matan Vilnai sagte, dies schaffe eine „sehr problematische Situation“. Der israelische Minister für regionale Entwicklung, Silvan Schalom, warnte, ohne „strenge und wirksame Kontrollen“ werde die Öffnung des Grenzübergangs dazu führen, dass Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt würden und „Terroristen (da ist es wieder, das CIA-Gezücht – m. Anm.) „von El Kaida und aus dem Iran“ in das Palästinensergebiet gelangen könnten.“

Mehr über die Probleme Israels mit dieser Grenzöffnung weiß wieder der Schweizer Blog, 22. April 2011: „Drei Monate sind seit der ägyptischen Revolution vergangen und Israel macht sich Sorgen, die Politik der neuen Regierung gegenüber Israel wird feindlich, erzählte Premierminister Benjamin Netanjahu den Botschaftern der EU vergangene Woche in Jerusalem.
„Ich habe sehr grosse Sorgen über einige Aussagen die ich aus Ägypten in letzter Zeit gehört habe,“ sagte Netanjahu den Botschaftern. „Ich bin speziell besorgt über was der aktuelle ägyptische Aussenminister von sich gegeben hat.“
So sollen ägyptische Offizielle harte Worte in den letzten zwei Wochen geäussert und Israel sogar als „Feind” bezeichnet haben. Der ägyptische Finanzminister Samir Radwan sagte zum Beispiel in Bezug auf die Möglichkeit israelischer Investitionen in Ägypten, sein Land benötige keine Hilfe vom „Feind“. Das hat Israel verärgert, speziell weil Ägypten um Investitionshilfen aus dem Ausland gebeten hat.“

Tausende Ägypter hätten vor dem israelischen Botschaft in Kairo und vor dem Konsulat in Alexandria gegen die dauernde Bombardierung von Gaza durch Israel demonstriert, „sie trugen palästinensische und ägyptische Fahnen als Zeichen der Solidarität. Zum ersten Mal finden überhaupt Demonstrationen vor der israelischen Botschaft statt, denn vor der Revolution von 25. Januar war dieser Bereich eine Sperrzone.“
Dass die Menschen in Ägypten eine ganz andere Sicht vom Konflikt in Nahost hatten, als es zum Beispiel Kairos von Begleitern so verstandene Behinderung eines internationalen Hilfs- und Nahrungsmittelkonvois für den Gaza-Streifen 2009 schließen ließ, vermitteln auch die Meldungen hier: “15 Mai: Die dritte palästinensische Intifada“, hätte auf den Transparenten vor der israelischen Botschaft in Kairo gestanden, „zur Erinnerung an die Nakba, die brutale Vertreibung der Palästinenser aus ihrer angestammten Heimat durch zionistische Terrorbanden und darauf folgender israelischer Staatsgründung. Demonstranten riefen nach dem Ende der Gaslieferung an Israel und zur Aufhebung der diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen … „Ägypten, Palästina, eine Revolution!“, hätten die Protestanten gerufen, und auch der Schweizer ist sich sicher: „Seit dem Hosni Mubarak, diese prowestliche Marionette, Verräter an der arabischen Sache und bester Freund Israels, vom ägyptischen Volk abgesetzt wurde, weht ein frischer Wind in Ägypten und es wird sich noch vieles ändern.“

Wie sehr er damit Recht behalten wird, weiß nicht, wer sich nur massenmadial berauschen lässt; für deutsche Ohren ist das Dilemma, dass die hiesige Presse nun unter der Schlagzeile
„Streit um Stiftungsfinanzierung – Ägypten bringt Deutsche vor Gericht“ schildern wird, wenig relevant:
Am 5. Februar dieses Jahres weiß z.B. Spiegel.de: „Trotz internationaler Proteste geht Ägypten weiter unbeirrt gegen Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen vor: Kairo stellt nun 43 Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen, darunter zwei Deutsche, vor Gericht.“ Sie müssten sich „wegen verbotener Aktivitäten und der illegalen Annahme von Geldern aus dem Ausland verantworten“
„Neben den beiden Deutschen“ seien außerdem „19 US-Bürger, fünf Serben und drei Bürger arabischer Staaten“ angeklagt, aber befände sich „Sam LaHood, Sohn des US-Verkehrsministers Ray LaHood“, bis zum Abgang Mubaraks Leiter des „ägyptische Büro des International Republican Institute“, darunter – und der, beziehungsweise dessen „Gruppierung nannte die Entscheidung des Gerichts „politisch motiviert“ – sie stünde in einer Reihe von Attacken gegen internationale und ägyptische Organisationen, die sich für Demokratie einsetzten.“

Die Sache also klar? Der unverhohlene Fortgang einer hundsgemeinen Konterrevolution vor den Augen der demokratiesierungs-wie-süchtigen Welt, im religiös-fanatischem Gebahren einer längst überholten Zeit?
Man sehe nach Saudi-Arabien, um sich jene „Ausprägung des Islamismus“ genauer anzusehen, die unseren westlichen Machthabern zu Kooperation und ungewöhnlichen Liebes- und Kriegsdiensten verleiten. Ein Klick auf Wikipedia, und sie haben das ganze Sammelsurium von horrorhafter Anmaßung durch selbsternannte und weitervererbte Elite in unaufgeregter Aneinandereihung vor Augen. Wenn hier etwas helfen könnte, w ä r e es Demokratie – „Demokratie“ mit der Bedeutung von Volkssouveränität freilich, und nicht als Importgut des Westens…

Zurück nach Ägypten.
Da begann am 17. April dieses Jahres ein Prozess wegen der Randale in einem ägyptischen Stadion am 1.2. 2011 nach dem Spiel zwischen Al-Masri und Al-Ahly in der ersten Liga. 74 Tote kostete die Ausschreitung, über 1000 Menschen wurden verletzt, 170 von ihnen befanden sich in Lebensgefahr. „Das Gericht soll die Verantwortung für die Eskaltion der Gewalt nach der Begegnung klären. Seit der Katastrophe herrscht in Ägypten der Verdacht, dass die beim Sturz des Ex-Diktators Husni Mubarak aktiven Anhänger von Al-Ahly auch durch die ungewöhnliche Passivität der Polizei zu Zielscheiben für Getreue des früheren Regimes gemacht wurden“, schreibt Die Zeit. Unter den 75 Angeklagten sitzen neben drei Funktionären des Vereins Al-Masri neun Polizisten auf der Anklagebank, und das „ARD-Hörfunkstudio Kairo„: „Die trauernden Kairoer Fans erheben schwere Vorwürfe gegen die ägyptischen Sicherheitsbehörden: „Alle Türen im Stadion waren verschlossen, () wir waren wie gefangen. Die Angreifer haben zu Dutzenden auf einzelne Menschen eingeschlagen. Und die Polizei hat einfach nur zugeguckt.() Die Angreifer haben sich sogar die T-Shirts der Toten geschnappt und damit Freudentänze veranstaltet“, zitiert die ARD Augenzeugen.
Auch die Mannschaft des ägyptischen Rekordmeisters Al Ahly hätte scharfe Kritik am Verhalten der Polizei geübt. „Vor ihren Augen seien die Menschen gestorben, klagen die Spieler, die sich selbst nur mit Mühe vor Angriffen mit Feuerwerkskörpern in Sicherheit bringen konnten.
Es seien 3000 Polizisten im Stadion gewesen, so Ahlys portugiesischer Trainer Manuel José. Doch keiner von ihnen hätte eingegriffen. Wie ihre Anhänger spekulierten auch die Funktionäre des Sportklubs, dass es sich bei den Ausschreitungen gegen das Team von Al Masry aus Port Said nicht um den eskalierten Streit von verfeindeten Fußballfans handelt, sondern dass hier Politik und übelste Absicht im Spiel gewesen sei“.

„Nach tödlicher Fußball-Randale in Ägypten – Gezielte Aktion bezahlter Schläger?“, titelte damals ARD, und in diesem Zusammenhang vielleicht auch interessant, was am 15. 02. 2012 „Alles Schall und Rauch“ um das bereits aus dem Spiegel zitierte „unbeirrte Vorgehens Ägyptens trotz internationaler Proteste gegen Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen“ herausfand:
„Aktuell stehen Mitglieder von NGOs in Kairo vor Gericht, denen Unterwanderung des „arabischen Frühlings“ und Aufwiegelung der Bevölkerung vorgeworfen wird. Diese sogenannten Nichtregierungsorganisationen hatten den Auftrag, für Washington die ägyptische Revolution in ein Chaos zu verwandeln, um damit den amerikanischen und israelischen Interessen zu dienen, sagt eine Ministerin der ägyptischen Regierung. Die Vereinigten Staaten „versuchten die Kaperung“ der Revolution, welche Präsident Hosni Mubarak stürzte, „mit dem Ziel ihren und israelischen Interessen zu dienen“, sagte Fayza Abul Naga, Ministerin für Internationale Kooperation und Planung.
Abul Naga sagte gegenüber der Staatsanwaltschaft, die den Fall behandelt, „die Revolution vom 25. Januar war eine Überraschung für die Vereinigten Staaten und es war ausserhalb Amerikas Kontrolle, als die Revolution sich in einen grossen populären Aufstand in ganz Ägypten verwandelte.“
„Die Vereinigten Staaten entschieden dann mit allen ihren Möglichkeiten und Werkzeugen die Situation zu beherrschen und in die Richtung zu lenken, welche den amerikanischen und israelischen Interessen dienen.“
Insgesamt würden 40 Vertretern ägyptischer und ausländischer Nichtregierungsorganisationen vorgeworfen, darunter 19 Amerikanern, ausländische Gelder illegal eingesetzt zu haben, um Unruhen in Ägypten zu entfachen. Es handelt sich um drei amerikanische NGOs, wie das International Republican Institute, welches die „rechte konservative“ Agenda der Republikanischen Partei vertritt, sagte Abul Naga. Während das National Democratic Institute den Interessen der Demokratischen Partei dient. Freedom House sei ein Werkzeug der „jüdischen Lobby und ihren Kreisen in den USA“, sagte sie.
„Die amerikanische Entschlossenheit und Beharrlichkeit diese Organisationen zu unterstützen, um in politischen Aktivitäten engagiert zu sein, ist ein eklatanter Bruch des Gesetzes, was eine eindeutige Gefahr für die nationale Sicherheit bedeutet“, sagte Abul Naga.
Laut der Ministerin hat Washington 105 Millionen Dollar den NGOs für Ägypten zwischen Februar und September 2011 zur Verfügung gestellt. Zur Erinnerung, Mubarak trat am 11. Februar 2011 zurück. Die Gelder waren also für die Beinflussung der Regierungsbildung nach Mubarak gedacht.
Präsident Obama und einige Kongressabgeordnete haben damit gedroht, Ägypten könnte die 1,55 Milliarden Dollar an jährlicher Hilfe verlieren, wenn sie mit der Anklage fortfahren.“

Eine Delegation des US-Senats unter dem Republikaner John McCain reiste am 20. Februar nach Ägypten
„Während seines Besuchs in der ägyptischen Hauptstadt trifft McCain den Chef des Obersten Militärrats Feldmarschall Muhammad Hussein Tantawi“, zitiert am 15.02.2012 politaia.org, und vom 4. März wird El Baradei zitiert, „weil einige der NGO – Mitarbeiter aus Kairo ausgeflogen wurden, die eigentlich vor Gericht erscheinene sollten: Die “Ägypten-Junta vewandele das Land in eine Bananenrepubik“.
Viele Ägypter vermuteten bereits, „dass mittels Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen die USA hinten die jüngsten Unruhen steckten. “Wir können nicht akzeptieren diese Art von ausländischer Einmischung in die Angelegenheiten Ägyptens, dieser Fall kann nicht mit einer poilitischen Entscheidung beendet werden”, wird Tawfik al-Katatni zitiert, seit Januar 2012 Präsident der Ägyptischen Volksversammlung und „seit 30. April 2011 Generalsekretär der islamistischen Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, dem politischen Arm der Muslimbrüder.“ (Zit. Wikipedia)

„Die Richter, die die Verhandlung führen sollten, seien zurückgezutreten. Diese Entscheidung empöre das gesamte politische Spektrum des Landes. Sie sagten, die Generäle hätten immensen Druck auf die Richter ausgeübt…“.

Gestern, so berichtet das Schweizer Fernsehen, habe Saudi-Arabien seinen Botschafter aus Ägypten abgezogen und die Schliessung der diplomatischen Vertretung in dem Land angekündigt.
„Grund sind demnach jüngste Proteste in Ägypten, bei denen Demonstranten versucht hätten, die Botschaft und Konsulate des Königreichs zu stürmen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA. () Die Proteste richteten sich gegen die Verhaftung eines ägyptischen Anwalts und Menschenrechtsvertreters in Saudi-Arabien. Angaben ägyptischer Oppositioneller zufolge wurde der Jurist wegen Verleumdung des saudiarabischen Königs festgenommen, nachdem er eine Beschwerde gegen die Behandlung ägyptischer Staatsangehöriger in saudiarabischen Gefängnissen eingereicht hatte.““

Im Mai will Ägypten seinen Präsidenten wählen. El Baradei, der aus Gründen der weiterhin bestehenden Über-Macht der Militärregierung einen späteren Termin für ratsam gehalten hatte, hat gestern die Gründung einer eigenen Partei bekanntgegeben. „Damit wolle er die Einheit der Ägypter wiederherstellen und die Ziele der Revolution durchsetzen“, zitiert die „Tagesschau“ des Schweizer Fernsehens „den 69-Jährige am Samstag vor Hunderten Anhängern in Kairo.() Wir wollen eine echte Demokratie», sagte El Baradei. Er hoffe, seine Partei werde einmal fünf Millionen Mitglieder haben, auch Ägypter, die im Ausland leben. «Wir wissen, dass die Entscheidung zu spät kommt, aber wir werden den Krieg am Ende gewinnen.»“

Frühlingsgeflüster

Der nahende Frühling auf der nördlichen Halbkugel ist die Zeit, die die Emotionen verwirrt. Für die einen, die meisten wohl, lässt der sicht- und fühlbare Übergang von Dunkelheit und Kälte die Herzen höher schlagen – sie finden sich wieder bei ziellosen Gängen in Mutter Natur, bei Plaudereien mit den verhassten Nachbarn, mit Empfindungen, die allgemein und wohl unzureichend „Frühlingsgefühle“ genannt werden.

Anderen – zahlenmäßig in der Minderheit, Gott sei Dank – bliebe dieses Erwachen besser erspart. Für die scheinen Wärme und Licht geradewegs Impulsgeber zu sein für ihre Unmenschlichkeiten.

So geschehen zum Beispiel vor drei Jahren in Winnenden. Da nahm am 11. März ein bisher unauffälliger Teenager blutige Rache für alle in seinem relativ kurzen Leben erlittenen Demütigungen. In einem Amoklauf, der alle Gesetze der Physik außer Kraft setzte, erschoss der Junge 15 Menschen und dann sich selbst. Bis heute ist es nicht gelungen, einen einigermaßen plausiblen Tathergang zu rekonstruieren, wenngleich die Untersuchungen als abgeschlossen gelten.
Fast zur selben Stunde ereignete sich Ähnliches in Alabama, USA; ein 27jähriger erschoss erst seine Mutter  und setzt ihr Haus in Brand, später weitere Angehörige seiner Familie, wahllos Fremde, am Ende sich.

Die Zeit, von der wir wissen, dass ihr Verleger immer wieder bei den konspirativen Treffen der „Bilderberger“ teilnahm, – die also, so müssen wir vermuten, die Agenda schon vor uns kennt, schrieb damals online: „Experten bekräftigen immer wieder, einer der Ursachen seien die Waffengesetze in den USA, die in den meisten Bundesstaaten das Waffentragen erlauben. Auch gebe es in den USA beim Waffenkauf so gut wie keine Hindernisse.“, und auch nach dem Amoklauf des 16jährigen Tim Kretschmer in der Winnender Realschule war nicht das Thema: Der Versuch des baden-württembergischen Innenministeriums, Beweise zu fälschen; der völlig unannehmbare und nicht nachvollziehbarer Abschlussbericht der ermittelnden Stellen, – dagegen deren langsam ans Licht tröpfelnden Verstöße gegen Gesetz, gröbste Fehler bei der Aufklärungsarbeit, Beweismittelunterschlagung oder Kidnapping der Leichen – das alles wog scheinbar nichts gegen die erste Konsequenz, die gezogen wurde: Einem staatlichen Eingriffsrecht in das Waffenrecht. Der Versuch des badem-würtembergischen Innenministeriums, im Internet Beweise zu lancieren, wurde aufgedeckt, so blieb der Angriff auf die Freiheit „des Computers“ wohl bei der hirnlosen Ego-Shooter-Debatte hängen. Der Fall in Toulouse von dieser Woche scheint da in Sachen Internetüberwachung einiges mehr vorzubereiten. In Winnenden wurde eiligst dem Vater der Prozess gemacht, der wohl fahrlässig dem Sohn Zugang zu angeblicher Tatwaffe plus Munitionierung erleichtert hatte, und auch hier lag der Fokus der Berichterstattung nicht auf den Ungereimtheiten des angeblichen Tathergangs und den skandalösen Unzulänglichkeiten und Fehlern bei der Ermittlung, sondern in einer schnellen Verkündigung der Schuldfrage – wobei auch hier wieder „privater Waffenbesitz“ als das eigentliche Übel erschien.

In diesem Jahr nun inspirierte der aufkeimende Frühling bereits einen 17jährigen in Ohio zu einem Amoklauf an einer Universität, einen US-Soldaten in Afghanistan zu einem Gemetzel unter der Zivilbevölkerung.  Am Montag dieser Woche nun ein „Amoklauf“ vor einer jüdischen Schule in Toulouse…

Der Kommentator im Deutschlandfunk, den wir hier Aufmerksamkeit widmen, da wir ahnen, dass die Meinungsmache der Medien von heute die Politik von morgen sein wird, kommt über „den Ex-Front-National-Chef Jean Marie Le Pen“, der den „Holocaust als Detail der Geschichte abgetan“ hätte, – „bei dem auch Franzosen mitgewirkt haben“ zu seiner Forderung, nicht nur wegen der dringlichen Ergreifung „des grausamen Mörders sollte höchste Alarmstufe in Teilen Frankreichs herrschen, sondern ähnlich wie bei uns im Angesicht des Naziterrors müsste ein Ruck von Einsicht und Toleranz durch’s Land und durch die Politik gehen“.

Der Vorfall scheint das Zeug zum weltweiten Politikum zu haben. Der französische Außenminister begleitete am Dienstag Abend die Opfer des Anschlags auf die jüdische Schule bei der Überführung nach Israel. Präsident Sarkozy, hatte ihnen davor „die letzte Ehre“ erwiesen (Süddeutsche Z., 20.3.2012).

Für „uns“ also glücklicherweise kein Thema mehr – und das wohl nicht erst wegen einer allzu lustig gestrickten Dönermord-Medienstory mit vermutbarer Beihilfe oder wenigstens Totalversagen des Verfassungsschutzes.  Wir machen uns dennoch Gedanken über den Zustand der Welt, registrieren verzweifelt das Wiedererstarken des Faschismus bei doch zunehmender globaler Kommunikationsmöglichkeit, Friedensmissionen, Vermittlungsgesprächen, pazifistischen Volksbekundungen…
Das vermeldete Bindeglied zwischen den Morden an den maghrebinischen Soldaten in Frankreich vor zwei Wochen und denem an Rabbiner und Schülern in Toulouse am Montag sind wiederum nur für uns schwer nachvollziehbare „gemeinsame Spuren der Tatwaffen“ (neben einem Moped, von dem aus die tödlichen Schüsse abgegeben sein sollen.)
Ansonsten erinnern die Verlautbarungen über die Tat in Frankreich und ihre Entstehungsgeschichte auf fatalste Weise denen über die NSU-„Dönermorde“ hierzulande: Die/der Täter stand/en bei den Geheimdiensten schon lange unter Beobachtung, und muss in Frankreich nicht gar von deren Beteiligung ausgegangen werden, findet sich zumindest diese märchenhafte Unfähigkeit wieder, mit der selbst außerhalb der Rechtsstaatlichkeit operierende Organisationen nicht in der Lage erscheinen, am Ende Schlimmstes zu verhüten und sich stattdessen von einem Laien in Strategie und Waffentechnik vorführen lassen. Immer kann der aus der Verantwortung entkommen, „durch Selbstmord“, wegen tödlich verlaufenen „finalem Rettungsschlags“ – den Hinterbliebenen und der Öffentlichkeit bleiben wieder nur die Verlautbarungen der geheimen Organisationen – vorgetragen, als seien die nun endlich weise – und das Tragen der Konsequenzen, die eine scheinbar andere Ziele als den generellen Schutz des Gemeinwohls verfolgende Administration daraus verordnet.


Update 2.4.2012 auf welt.de, Autor Sascha Lehnartz, unter der Rubrik Verschwörungstheorie:
„War Merah ein Informant des Geheimdienstes?
Nach der Erschießung des Serienmörders von Toulouse durch die Polizei stellt die Anwältin seines Vaters eine bizarre Theorie vor: Mohamed Merah sei vom Geheimdienst benutzt und liquidiert worden…“ weiter (!) dort

Update II, 2.4.2012 auf german.irib.ir, Autor Paul Harris, 23. März 2012 – „Der Sinneswandel eines Ex-FBI-Agenten: „Es gibt keine Jagd. Sie ist fingiert.“ … Monteilh dem Guardian im Rahmen seines Berichts über das Jahr, in dem er als geheimer FBI-Informant auf eine Mission geschickt wurde, südkalifornische Moscheen zu infiltrieren. Craig Monteilh alias Farouk Aziz, eine Identität, die das FBI für ihn aufbaute. Als “ radikaler Islamist“ sollte der FBI-Mann Moscheen infiltireren und Sympathisanten für den Jihad anlocken…“ weiter dort

Update III, 3.4.2012, 21°° Kopp Verlag, Autor Webster G. Tarpley „Verschwörungstheorie? Sollte der Mörder von Toulouse Sarkozys Wahlkampf retten? … Die Zeitung La Dépêche aus Toulouse zitiert den ehemaligen Chef des französischen Inlandsgeheimdienstes DST, Yves Bonnet. Dieser behauptet, Merah wäre einfach ein Polizeispitzel gewesen, ein »indicateur«. Nach Bonnets Aussagen soll der angebliche Attentäter Merah seinen eigenen Agenten-Führungsoffizier gehabt haben. Merah stand in Kontakt mit diesem Führungsoffizier selbst während der Belagerung seiner Wohnung und verhandelte mit ihm.
Das wirft vielleicht ein neues Licht auf die Frage, warum Merah nicht lebendig gefangen genommen werden konnte. Das italienische Blatt Il Foglio aus der neokonservativen Richtung behauptet, Merah sei nicht im Dienste des französischen Inlandsgeheimdiensts, DCRI, sondern im Dienst des französischen Auslandsnachrichtendienstes, DGSE, gewesen, auch »französische CIA« genannt. Der in den französischen Geheimdienstkreisen als »Haifisch« bezeichnete Bernard Squarcini, Chef des Inlandsgeheimdienstes, bestreitet diese Angaben. Das französische Fernsehen France Télévision behauptet, Merah habe Mitglied des französischen Heeres werden wollen oder der Fremdenlegion beizutreten versucht.
Jetzt taucht die Frage auf, ob Merah überhaupt der Täter von Toulouse gewesen sein könne, oder in Wahrheit nur ein Sündenbock für eine Operation ist, die durch eine Equipe von Technikern ausgeführt wurde… weiter dort

Wir haben viel mehr als nur Eure „Heilige Schrift“ verbrannt!

Sollte dieser Zustand seit der Invasion der USA und ihrer Verbündeter im Oktober 2001 je wieder bestanden haben – in Afghanistan ist es mit der relativen Ruhe vorbei. Seit Wochenanfang kommt es dort zu Protesten und Toten unter Demonstranten und wohl auch den Besetzern, der Auslöser, so wird in den Medien dargestellt, sei eine Müllverbrennung im US-Stützpunkt Bagram gewesen, und dabei hatten amerikanische Soldaten auch Exemplare des Korans, die den afghanischen Gefangenen dort weggenommen worden waren, gleich mit“entsorgt“ – und obwohl sowohl Präsident Obama, der US-Verteidigungsminister und der Kommandeur der „Internationalen Afghanistan-Schutztruppe“ „mehrfach und ausdrücklich“ öffentlich ihr Bedauern aussprachen und um Entschuldigung baten und „Afghanistans Präsident Hamid Karzei die Bevölkerung zur Ruhe aufruft und die Sicherheitskräfte um äußerste Zurückhaltung bittet, „nutzen radikale Extremisten, wie die Taliban, die Lage gnadenlos aus. Sie fordern die Demonstranten ihrerseits auf, Ausländer anzugreifen und zu töten, damit diese lernten, die Heilige Schrift nie wieder zu schänden“ (Zitat Deutschlandfunk, Informationen am Mittag, 23. Februar, 12:26 Uhr).
„Tod Obama! Tod Hamid Karzei!“ hätten die Demonstranten in Kabul „auf den Lippen getragen“. (Deutschlandfunk, 24. Februar 13:05 Uhr).

Der aufgeklärte Westen hat freilich seit Jahrhunderten kein so geheiligtes Buch mehr, als dass selbst unbedachter physischer Umgang mit ihm einem strafrechtlich relevanten Verbrechen gleichkommt, und hat man auch noch Hitlers lodernde Bücherhaufen als ein Symbol für Faschismus und Fremdenhass vor Augen, erscheint es uns annähernd plausibel, wenn uns die Kommentatoren der Medien hinter den nun in Afghanistan aufgekommenen Protesten eine bedauernswert bis agressiv neidische Meute intellektuell im Mittelalter verbliebener Unziviler ausmachen, lediglich aufgepeitscht von einigen gottlosen Fundamentalisten in den Moscheen, die ihre „Religion“ ja immer schon zum Schaden einsetzten.

So, nur zum Beispiel, pflichtet die „Afghanistan-Korrespondentin“ des Deutschlandfunks (2?.02, 12:26 h – „Informationen am Mittag“) bei der Mutmaßung des Moderatoren – „Wer sind denn eigentlich die, die da protestieren, und ist das Ganze spontan, seit mehreren Tagen schon, oder steckt dort System, wenn nicht gar Organisation, dahinter?“ –
„Wir haben es hier mit einem Gemisch von tief verletzten religiösen Gefühlen zu tun, mit Wut über schlechte Lebensumstände, mit Enttäuschung über den Westen, auch über die eigene, afghanische, Regierung, – und wenn dann Scharfmacher dazu kommen – das können Mullahs in der Moschee sein, das können aber auch, spontan auf der Straße, radikale Extremisten sein, die den Taliban zum Beispiel angehören, – die dann so eine diffuse Grundstimmung, eine schlechte Grundstimmung, ausnutzen, die dann einen Mob aufstacheln, der sich in Bewegung setzt, dann schließen sich immer mehr Menschen an – und auf einmal hat man eine wütende, protestierende Menge, der Sprüche über die Lippen gehen, Parolen über die Lippen gehen, wie: Tod Obama! Tod der NATO! Und auch: Tod Präsident Karzei!“

Man dürfe nicht Afghanistans leidvolle Geschichte von über 30 Jahren Krieg und Gewalt vergessen, so seien dort „noch rund 70 % der Menschen Analphabeten, das heißt sie können nicht lesen und nicht schreiben – die sind empfänglich für Parolen und sind auch empfänglich für religiösen Extremismus.“

Was sie meint mit dieser „diffusen, schlechte Grundstimmung“, erläutert sie im Folgenden und soll hier nur zur Vervollständigung unseres Afghanistan-Bildes noch zitiert sein:
„Die Afghanen selber sprechen von einem Jahrhundertwinter. Uns haben in den vergangenen Wochen Zahlen aus Kabul, aus der Hauptstadt, erreicht, wo eigentlich alles besser sein sollte als im Rest des Landes, die wir sehr schockieren fanden: Dort sind mehrere Dutzend Kinder verhungert und erfroren – das in Kabul, wo sich ja auch die internationale Hilfe zentriert. Dort leben etwa 30.000 Flüchtlinge in wirklich erbärmlichen Umständen, in immer noch zerstörten Häusern oder gar in Zelten, sind der enormen Kälte, die Kabul in diesem Winter erlebt hat und auch noch erlebt und den Schneemassen dort schutzlos ausgeliefert – 30.000 Flüchtlinge in Kabul in solchen Umständen, das ist keine Kleinigkeit!
Wir haben kurzem einen Bericht bekommen der internationalen Menschenrechtsorganisation Amnesty International, die in den vergangenen Jahren dort sehr viele Interviews geführt haben, und sie haben festgestellt, in Afghanistan werden jeden Tag 400 Menschen aufgrund von Gewalt, von Krieg, von Hunger, zu Flüchtlingen im eigenen Land“ – und eben auch das spiegele sich „bei diesen Protesten gegen die Koranverbrennung auf den Straßen in den Protesten wieder…“, und später im Interview: „Viel Geld verschwindet auch durch Korruption, () und wenn dann noch widrige Witterungsumstände, wie Dürre dazu kommen, () da gibt es mehrere Provinzen, die haben seit 2008 überhaupt keinen Regen gehabt; dann: weltweit steigenden Nahrungsmittelpreise, die sich auch in Afghanistan manifestiert haben – dort sind die Preise auch um bis zu 30 % gestiegen. Das treibt viele Menschen in den Ruin, und treibt viele Menschen jetzt sehr wütend auf die Straße. Die haben wirklich nur einen Anlass gebraucht, und dann ist es fast eben übergelaufen.“
(Afghanistan-Korrespondentin Sandra Petersmann zur Lage in Afghanistan, zu Protesten vorm und versuchter Erstürmung des Hauptquartiers der Vereinten Nationen in Kunduz mit vermeldeten drei Toten.)

Dass diese Proteste lediglich „von der Straße, wie man so schön sagt, oder von den Unterschichten“ ausgingen, dem widerspricht Reinhard Erös, seit vielen Jahren als der Gründer eines Hilfswerkes dort engagiert, im Telefoninterview mit dem Deutschlandfunk (23.02.2012 · 12:35 Uhr): „In Dschalalabad haben Tausende Studenten der Universität Dschalalabad – also gebildete junge Leute -, gegen die Amerikaner, gegen die Ausländer demonstriert.
Man unterscheidet dort natürlich schon, jetzt auf dieser Ebene zumindest, wer der eigentlich Schuldige ist. Zum Beispiel unsere Einrichtungen im Osten Afghanistans wurden gestern und heute bei den Demonstrationen auf den Straßen nicht angegriffen, noch nicht mal belästigt. Es wurden Dutzende Hilfsorganisationsbüros, UNAMA-Büros und so weiter, beworfen, wurden angegriffen. Es fanden richtig aggressive Protestgespräche vor diesen Behörden statt. Also wir selber – und das ist jetzt wiederum wahrscheinlich eine Folge unserer Vorgehensweise -, wir, also die Kinderhilfe Afghanistan, meine Organisation, die wir seit zehn Jahren jetzt dort arbeiten, haben uns von Anfang an von den ausländischen Soldaten – und das sind bei uns () US-Truppen – distanziert. Verbal distanziert und auch physisch distanziert. () Unsere Einrichtungen und auch meine tausend Mitarbeiter schützt die Tatsache, dass US-Soldaten keinen Zugang haben zu uns.“

Noch nicht ganz ein Jahr ist es her, dass eine von einem Pastor in den USA angekündigte Koranverbrennung zu weltweiter Empörung und zu Protesten und zwei Dutzend Toten – zur Hälfte bei afghanische oder ausländische UN-Mitarbeitern – in Afghanistan geführt hatte. Die Bilanz nach dieser nun „unsachgemäßen Entsorgung“ spricht von „29 Toten und 200 Verletzten“, darunter zwei getöteten afghanischen und zwei US-Beamte im afghanischen Innenministerium (zit. nach stern.de, 26.02) – der Rest werden wohl Afghanen sein, bei den Protesten getötet oder verletzt von den Sicherheitskräften des neuen, vom Westen in 10 Jahren und mit Milliarden an Mitteln in die Demokratie gepeitschten Afghanistans.

Am Dienstag, die Ungeschicklichkeit der amerikanischen Gefängnisaufseher war eben erst von dort auch diensttuenden Afghanen ans Tageslicht gezerrt worden, verurteilte „aus schärfste“ bereits US-Verteidigungsminister Panetta den «höchst bedauerlichen Zwischenfall» („Westfälische Nachrichten“ online, Di., 21.02.2012:) «Diese Aktionen spiegeln nicht die Ansichten des US-Militärs wider. Wir ehren und respektieren die religiösen Praktiken des afghanischen Volkes ohne Ausnahme“.

Aber auch hier zeichnen Augenzeugen ein ganz anderes Bild; der eben schon zitierte Kinderhilfswerk-Gründer:
„Ich arbeite ja dort, mitten im Gebiet der US-Amerikaner. Meine Projekte sind nicht im Norden bei der Bundeswehr, sie sind im Osten des Landes, im Paschtunen-Gebiet, im Heimatland auch der Taliban, das ist das Gebiet, wo US-Truppen hauptsächlich sind. Und dort stelle ich fest, seit Jahren, seit Anfang an eigentlich, dass sich US-Soldaten nicht nur sehr unsensibel, sondern sehr aggressiv gegenüber der afghanischen Kultur – und da ist nun mal der Islam ein Teil davon, ein ganz gewichtiger Teil davon – verhalten.“

Das hätte zum einen, kann er entschuldigend anmerken, „damit zu tun, dass der amerikanische einfache Soldat () nun überhaupt nicht auf Afghanistan vorbereitet wird. Der versteht vom Islam nichts, der weiß von Afghanistan nichts, das interessiert den auch nicht groß.“ Andererseits hätten die, die mit der Lage vertraut, „seine Vorgesetzten (), eine so große Distanz zu ihm, dass sie gar nicht im Stande sind und auch nicht willens sind, ihm diese Kulturkompetenz zu vermitteln.“
„Eines der Grundübel von Anfang an – das gilt für viele Hilfsorganisationsmitarbeiter und es gilt vor allen Dingen für fast alle Soldaten“, so der Mann, „ist: Sie werden auf dieses Land kaum vorbereitet. Ein US-Marine, eh nicht gerade zur geistigen Elite normalerweise in Amerika gehörend, der in seinem Leben, bevor er Soldat wurde, nie seinen Landkreis oder seinen Bundesstaat verlassen hat, kommt plötzlich in ein Land mit einer völlig anderen Kultur, wo eben der Islam, die Religion die Schlüsselrolle spielt. Und darauf ist er überhaupt nicht vorbereitet worden. Für die Bundeswehr gilt das nicht ganz so schlimm, aber auch unsere Soldaten werden nicht optimal auf Afghanistan vorbereitet, wie man das eigentlich müsste, wenn man in ein Land geht, um es wieder aufzubauen. Noch einmal: Die NATO, ISAF ist nicht dort, um Afghanistan zu erobern. Dann müsste man nicht so viel Kulturkompetenz haben, dann erobert man das Land halt. Wir sind jetzt dort, um ein Land wieder aufzubauen. Der Terminus heißt auch Reconstruction Teams, wiederaufbauen. Dann muss ich wissen, was ich wiederaufbauen soll, aufgrund wessen, welcher Vorgänge ich aufbauen soll, und da spielt die afghanische Geschichte und Kultur und Sprache und Religion eine Schlüsselrolle. Und darauf sind diese 150.000 in der Regel ja jungen Männer überhaupt nicht vorbereitet. Deshalb wundert es mich überhaupt nicht, oder mich wundert es im Gegenteil sehr stark, dass solche Vorfälle wie vorgestern in Bagram nicht häufiger geschehen.“

Das orakelte doch bereits Anfang 2009 schon der ehemalige ARD-Reporter und längjärig Augenzeuge in Afghanistan, Christoph Hörstel: „Zuerst () kommen einmal 8000 Marines. Das sind die härtesten Kämpfer, die Amerika zu bieten hat. Das sind nicht Leute, die erkennen lassen, dass sie irgendwie interkulturell kompetent wären…“

Auf das Zitat im Film aus einer dieser vor Zuversicht triefenden Reden Obamas vor über 3 Jahren über die Zukunft Afghanistans – „Zu diesem Zeitpunkt werden wir den Fokus unserer Mission auf das Training und die Erhöhung der Anzahl afghanischer Sicherheitskräfte konzentrieren, so dass sie sich eines Tages selbst um die Sicherheit in ihrem Land kümmern können. So bereiten wir die Afghanen darauf vor, Verantwortung für ihre eigene Sicherheit zu übernehmen, und wir können unsere Truppen nach Hause holen“, geschnitten die ironische Antwort des Auslandskorrespondenten: „Was sind das denn für Leute? Können die etwa Paschtunisch; könne die die zweite große Landessprache, … Dari, sprechen? Sind die in irgendeiner Form kulturell bewandert? – Nein, überhaupt nicht! Was macht man also? Sie lassen die Polizisten einfach exerzieren; und die werden dann anschließend als Kanonenfutter in die Kämpfe mit den Taliban geschickt, und da sterben sie in großen Zahlen! Das ist alles Teile der amerikanischen Strategie – je mehr Afghanen dabei auf Afghanen schießen, desto glücklicher die NATO!“

Dieser Einschätzung entsprach wohl auch seine Interpretation des von der US-Administration anvisierten Datums für die „erste demokratische Wahl“ in Afghanistan, 2004: „Obwohl sie wissen, dass dies (August – m. Anm) der eine Monat im Jahr ist , an dem die Taliban 40 000 – 50 000 Kämpfer mehr aufbieten können, weil die Religionsschulen in Pakistan, die „Madaries“, dann Sommerferien haben – trotzdem wollen die USA allso genau in diesem Monat Wahlen abhalten!“

Auf die betroffene Frage des Interviewers im Deutschlandfunk diese Woche an die Afghanistankorrespondentin: „Wie kann das eigentlich sein, Frau Petersmann, dass in einem Land, in das seit mehr als einer Dekade Milliarden und aber Milliarden gepumpt werden, Kinder verhungern?“, kann auch die nur mutmaßen: „Wie kann das sein? – Vielleicht, weil der Fokus in diesen zehn Jahren () sehr militärisch geprägt war: Es ging dort vor allem um den Antiterrorkrieg. Sehr, sehr viel Geld, was nach Afghanistan geht, fließt de facto in diesem Krieg, in die Ausbildung von afghanischen Soldaten, in die Ausbildung von afghanischen Polizisten, die dann irgendwann, wenn die internationalen Kampftruppen wie geplant Ende 2014 abziehen, ja dort die Sicherheit übernehmen sollen, dieses Vakuum füllen sollen, was die NATO Truppen dann hinterlassen werden. Vielleicht war der Fokus zu sehr auf das Militärische gerichtet?“

Christoph Hörstel vermutete vor drei Jahren folgende Strategie: „Wir sorgen dafür mit unserem Benehmen, dass diese Völker uns mehr und mehr hassen (); und dann brauchen wir mehr Truppen; und dann brauchen wir mehr Geheimdiensteinsatz; und dann benutzen wir die Entwicklungshilfe, um den Geheimdiensteinsatz zu kaschieren – und so geht das immer weiter.“

Der oben schon zitierte Kinderhilfswerkmann Erös weiß da über heute: „Die größte Hilfsorganisation in Afghanistan, die USAID, die amerikanische Entwicklungshilfebehörde, eigentlich eine zivile Behörde, arbeitet nicht nur Hand in Hand, sondern komplett koordiniert und organisiert und geführt von den US-Streitkräften dort. Die CIA-Agenturen, die wir im Osten haben, arbeiten selbstverständlich eng zusammen mit den amerikanischen Hilfsorganisationen.“

Obama will nun bis Sommer dieses Jahres 33 000 seiner Leute aus Afghanistan abziehen; den Europäern hat er die Sorgepflicht übertragen, diese haben auch schwanzwedelnd zugesagt – doch auch sie reden von Truppenreduktion, vom Ende des militärischen Einsatzes mit Jahresfrist 2013 gar;

Hörstel sah damals schon folgendes Szenario: „Und dann verkaufen wir der Bevölkerung den Spruch: Ja, die zivil-militärische Zusammenarbeit in Afghanistan – das nützt ja dem Aufbau des Landes“ – zitierte aber auch die „Stiftung Wissenschaft und Politik: „Zivil-militärische Zusammenarbeit dient nur militärischen Zielen.“
und schlussfolgerte, und wir können uns der jüngeren Entwicklung dort gemäß nun auch anschließen: „Es geht eben nicht um den Aufbau Afghanistans, es geht eben nicht um einen Dienst am afghanischen Volk, es geht nicht darum, eine nachhaltige Entwicklung Afghanistans zu fördern oder so etwas, wie unsere Politiker hier erklären…“

Der Kinderhilfswerker Erös weiß: „Die Toten und Verwundeten, die es jetzt schon gegeben hat aufgrund des Vorfalls (der Koranbücherverbrennungen – m.Anm.), das sind ja nicht US-Soldaten, an denen man sich da letztlich rächt. Denn die können sich schützen, die sind jetzt in ihren Kasernen, die gehen nicht heraus. Das sind auch nicht hohe Beamte oder US-Diplomaten. Es sind ganz einfache Afghanen, die jetzt ums Leben kommen. Plus die Hilfsorganisationen, zum Beispiel auch meine, die jetzt quasi ihre Türen schließen müssen, die für Tage, vielleicht für Wochen lang ihre Projekte nicht fortsetzen können und damit natürlich die Ärmsten der Armen in Afghanistan letztlich darunter leiden, weil keine Lebensmittel verteilt werden können, weil – jetzt im Winter sind viele Dutzend Kinder zum Beispiel jetzt erfroren in den letzten Wochen – die Menschen nicht mehr versorgt werden können mit Decken, weil man nicht heraus kommt. Und das ist eigentlich das furchtbar Üble an dieser Geschichte.“

Die massive Destabilisierung des Landes, durch Genozid – rassisch, religiös, kulturell und wirtschaftlich – vor 30 Jahren von Außen eingeschleppt und akribisch kultiviert, zeigt sich auch in den Schüssen auf protestierende Brüder und Schwestern „auf den Straßen“ in Afghanistan. Die kleinen Ungeschicklichkeiten, die den den ganzen Weltenkontext nicht sehenden Nativen auf die Straße treiben und immer wieder seiner „Kooperationsbereitschaft“ einen Schlag versetzen, versetzen müssen – Tanklaster beschützen und dabei „versehentlich“ ein ganzes Dorf umbringen ebenso, wie „pseudoreligiös ausschlachtbare Tabubrüche“ a la Müllverbrennung – dienen diesem Ziel zu sehr, als dass der Gedanke an Zufall aufkommen kann?

*

Update 5. März 2012 bei staseve.wordpress.com, focus.online zitierend: „Afghanistan – Religionsrat hält Koranverbrennung für Absicht
…Die Darstellung der US-Regierung, es habe sich um ein Versehen gehandelt, sei „nicht hinnehmbar“, sagte Ratsmitglied Maulawi Chalikdad am Montag in Kabul. Chalikdad ist Mitglied der Untersuchungskommission aus Vertretern des Religionsministeriums und des Ulema-Rats. Die Kommission ist eine von mindestens drei Ausschüssen unterschiedlicher Zusammensetzung zur Untersuchung des Vorfalles…“ – weiter dort

Beitragend, eben gefunden: Mein Parteibuch Zweitblog, 26. Februar 2012Zur Menschenwürde in Afghanistan – oder: Die kleine Tageszensur für zwischendurch: … Vertreter der zweiten Theorie sind der Meinung, dass die Repräsentanten der US-Regierung in Afghanistan den gefangenen Freiheitskämpfern den Koran abgenommen haben und die heiligen Bücher verbrennen wollten, um allen Menschen in Afghanistan ihre Würde zu nehmen. Aus Guantanamo ist bereits bekannt, dass die dortigen Vertreter der US-Regierung heilige Koranbücher in die Toiletten von Gefangenen gelegt haben, um Gefangene zu demütigen. In Afghanstan selbst bemühen sich Vertreter der US-Regierung nach Kräften, Afghanen ihre menschliche Würde zu nehmen. So haben bewaffnete Vertreter der US-Regierung beispielsweise absichtlich auf Körper von getöteten Afghanen uriniert und sich dabei, um den gewünschten Entwürdigungseffekt zu erzielen, filmen lassen und die Filme verbreitet. Andere bewaffnete Vertreter der US-Regierung haben von ihnen getöteten Afghanen Körperteile abgeschnitten und diese als Trophäen gesammelt…“ – (weiter und mehr siehe dort…)

Wunderland

Wunderbar, wie über die Feiertage die Demokratie quasi über Nacht in Deutschland Einzug hielt – und dabei gleich auf den Richtigen traf – der Bundespräsident, oberste Figur im Lande, von ihr zerhackt und wohl bald fortgespült sein wird. Von einem Gottesgericht muss man wohl nicht ausgehen, angesichts der relativ geringen Vergehenen des Deliquenten – dieses hätte jeden, und Wulff vielleicht nicht zuerst, treffen können.

Die Medien überschlagen sich im Beitragen zur Bloßstellung des Bundespräsidenten, und wohl nicht nur Daniel Neun von Radio Utopie erscheint es wie „eine Hinrichtung in Zeitlupe“, und der „Deutschlandfunk“ bring heute Mittag – da gab es ein Interview mit Lengsfeld – die „erste“ Rücktrittsforderung aus der schwarzgelben Ecke

Wie sie sich alle nun so aufrüsten – auch das „soziale Netzwerk“ soll, laut Lengsfeld, von Verachtung nur so triefen, dass sie sich ums Ansehen des Amtes sorge – können den Betrachter schon Zweifel kommen, ob vielleicht Wulff – Geheimbündelei hin, Geheimbündelei her,  nicht vielleicht aus unserer Sicht noch die bessere Besetzung des Postens war – mit dem verglichen, was uns nun angetragen würde.

Am späten Nachmittag hat Wulff wohl nun ARD und ZDF ein Interview gegeben (das beide Sender 20:15 ausstrahlen wollen); der MDR weiß 18:15, Wulff bleibe im Amt und bereue seine Fehler; uns ist damit freilich nicht geholfen – bleibt er, hat er wohlmöglich Zugeständnisse gemacht gegenüber seinen Peinigern, vielleicht in einen Pakt eingewilligt, der ihm deren Schweigen und Wellenglätten zugunsten seiner, seiner Fraus Integrität sichert, worauf er auf die Autonomität seines hochen Amtes verzichtet, die wir dringend benötigten als den Gleichrichter einer wildgewordenen Regierungsclique; dass Merkel gestern zum Erstaunen und Spekulieren der Medien über ihre Vorlieben zur Bereinigung der Causa Wulff kein Wort verloren hatte, heute am Nachmittag sich aber plötzlich klar zu Gunsten des amtierenden Bundespräsidenten aussprach, läßt auch hier den Eindruck entstehen, es gab langwierige Vorbereitungen auf den Auftritt heute Abend, und die Überwacher der Konditionen für einen Vergleich werkelten nicht unbedingt regierungs- und parlamentsnahe.

Anhang:
Grundgesetz, V. Der Bundespräsident – Auszüge
Artikel 57
Die Befugnisse des Bundespräsidenten werden im Falle seiner Verhinderung oder bei vorzeitiger Erledigung des Amtes durch den Präsidenten des Bundesrates wahrgenommen

Artikel 58
Anordnungen und Verfügungen des Bundespräsidenten bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung durch den Bundeskanzler oder durch den zuständigen Bundesminister. Dies gilt nicht für die Ernennung und Entlassung des Bundeskanzlers, die Auflösung des Bundestages gemäß Artikel 63 und das Ersuchen gemäß Artikel 69 Abs. 3.

[Artikel 63
(1) Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten vom Bundestage ohne Aussprache gewählt.
(2) Gewählt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich vereinigt. Der Gewählte ist vom Bundespräsidenten zu ernennen.
(3) Wird der Vorgeschlagene nicht gewählt, so kann der Bundestag binnen vierzehn Tagen nach dem Wahlgange mit mehr als der Hälfte seiner Mitglieder einen Bundeskanzler wählen.
(4) Kommt eine Wahl innerhalb dieser Frist nicht zustande, so findet unverzüglich ein neuer Wahlgang statt, in dem gewählt ist, wer die meisten Stimmen erhält. Vereinigt der Gewählte die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich, so muß der Bundespräsident ihn binnen sieben Tagen nach der Wahl ernennen. Erreicht der Gewählte diese Mehrheit nicht, so hat der Bundespräsident binnen sieben Tagen entweder ihn zu ernennen oder den Bundestag aufzulösen.

Artikel 69
(3) Auf Ersuchen des Bundespräsidenten ist der Bundeskanzler, auf Ersuchen des Bundeskanzlers oder des Bundespräsidenten ein Bundesminister verpflichtet, die Geschäfte bis zur Ernennung seines Nachfolgers weiterzuführen.]

Artikel 59
(1) Der Bundespräsident vertritt den Bund völkerrechtlich. Er schließt im Namen des Bundes die Verträge mit auswärtigen Staaten. Er beglaubigt und empfängt die Gesandten.
(2) Verträge, welche die politischen Beziehungen des Bundes regeln oder sich auf Gegenstände der Bundesgesetzgebung beziehen, bedürfen der Zustimmung oder der Mitwirkung der jeweils für die Bundesgesetzgebung zuständigen Körperschaften in der Form eines Bundesgesetzes. Für Verwaltungsabkommen gelten die Vorschriften über die Bundesverwaltung entsprechend.

Artikel 60
(1) Der Bundespräsident ernennt und entläßt die Bundesrichter, die Bundesbeamten, die Offiziere und Unteroffiziere, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.
(2) Er übt im Einzelfalle für den Bund das Begnadigungsrecht aus.
(3) Er kann diese Befugnisse auf andere Behörden übertragen.
(4) Die Absätze 2 bis 4 des Artikels 46 finden auf den Bundespräsidenten entsprechende Anwendung.

[Artikel 46
(2) Wegen einer mit Strafe bedrohten Handlung darf ein Abgeordneter nur mit Genehmigung des Bundestages zur Verantwortung gezogen oder verhaftet werden, es sei denn, daß er bei Begehung der Tat oder im Laufe des folgenden Tages festgenommen wird.
(3) Die Genehmigung des Bundestages ist ferner bei jeder anderen Beschränkung der persönlichen Freiheit eines Abgeordneten oder zur Einleitung eines Verfahrens gegen einen Abgeordneten gemäß Artikel 18 erforderlich.
(4) Jedes Strafverfahren und jedes Verfahren gemäß Artikel 18 gegen einen Abgeordneten, jede Haft und jede sonstige Beschränkung seiner persönlichen Freiheit sind auf Verlangen des Bundestages auszusetzen.

Artikel 61
(1) Der Bundestag oder der Bundesrat können den Bundespräsidenten wegen vorsätzlicher Verletzung des Grundgesetzes oder eines anderen Bundesgesetzes vor dem Bundesverfassungsgericht anklagen. Der Antrag auf Erhebung der Anklage muß von mindestens einem Viertel der Mitglieder des Bundestages oder einem Viertel der Stimmen des Bundesrates gestellt werden. Der Beschluß auf Erhebung der Anklage bedarf der Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder des Bundestages oder von zwei Dritteln der Stimmen des Bundesrates. Die Anklage wird von einem Beauftragten der anklagenden Körperschaft vertreten.
(2) Stellt das Bundesverfassungsgericht fest, daß der Bundespräsident einer vorsätzlichen Verletzung des Grundgesetzes oder eines anderen Bundesgesetzes schuldig ist, so kann es ihn des Amtes für verlustig erklären. Durch einstweilige Anordnung kann es nach der Erhebung der Anklage bestimmen, daß er an der Ausübung seines Amtes verhindert ist.

Artikel 64
(1) Die Bundesminister werden auf Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundespräsidenten ernannt und entlassen.

Artikel 65
Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Bundesminister seinen Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung. Über Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bundesministern entscheidet die Bundesregierung. Der Bundeskanzler leitet ihre Geschäfte nach einer von der Bundesregierung beschlossenen und vom Bundespräsidenten genehmigten Geschäftsordnung.

Nachtrag 5. 1. 2012 – zur gefälligen Beachtung: terragermania: „…Wulff wird von denselben Kreisen geschlachtet, welche ihn ins Amt gehievt haben. Die honorigen Damen und Herren haben anfänglich befriedigt zur Kenntnis genommen, dass ihr Mann „00 Wulff“ bestens funktioniert und brav zunächst die Integrationsplatte aufgelegt hat, sich wie erwartet verhielt. Aber dann die Katastrophen:
1.) Bundespräsident Wulff ist keine Marionette und entwickelt plötzlich ein eigenes Bewusstsein.
2.) Volkswagen wird nicht den Heuschrecken geopfert. Wulff allein sorgte dafür, dass NRW die Sperrminorität behielt!
3.) Wulff allein sorgte dafür, dass ein ordentlicher Schwabe den durch üble Skandale untragbar gewordenen Bahnchef, Klaus „Meh-Dorn“ ersetzt. Wenn man sagte, Mehdorn ging über Leichen, so hat Wulff davor gesorgt, dass dieses Wüten ein Ende hat und die Bahn wieder in die richtige Spur gerückt wurde.
4.) Dann das vorläufige i-Tüpfelchen: Wulff trifft in seiner „Donnerhall-Rede“ in Lindau den Nerv unserer Bevölkerung und prangert den drohenden Verlust von demokratischen Werten an. Nichts Neues? Bis dahin vielleicht ja, allerdings setzt Wulff energisch nach und stellt die 17 Wirtschaftsnobelpreisträger, sowie rund 370 Ökonomen mitten in der größten Krise seit 1945 bloß: Er wäscht der gesamten Branchen samt allen Mitläufern mit seiner Generalabrechnung mit dem Irrungen und Wirrungen in der Finanz-, Schulden- und Euro-Krise förmlich den Kopf…“
Zitat, viel mehr und Dank: terragermania

Update: Deutschlandfunk, 22.01.2012
Der Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linken über die Wahlen im Saarland, die Eurokrise und die Affäre Wulff, Auszug:

Frage: Herr Gysi, zum Abschluss müssen wir über den Bundespräsidenten reden. Christian Wulff hat öffentlich auf 240 Seiten auf Fragen von Journalisten geantwortet. Ist für Sie damit der Kern der Affäre, nämlich die Kreditgeschäfte mit der BW-Bank um die Finanzierung seines Eigenheimes aufgeklärt?
Gysi: Wissen Sie, es gibt ja mehrere Probleme in diesem Zusammenhang. Das eine Problem ist die Kreditfrage, weil ich ja weiß, wie da andere Ermittlungsverfahren laufen, wie da Strafverfahren laufen. Dann haben wir die Sache mit dem meines Erachtens völlig idiotischen Anruf beim Chefredakteur der BILD-Zeitung und der noch idiotischeren Idee, dem auf die Mailbox zu sprechen. Das ist ja nun überhaupt gar nicht mehr nachvollziehbar. Aber das meine ich alles nicht. Ich sage Ihnen, was mich stört und was wir im Augenblick überhaupt nicht repariert bekommen. Ich sage Ihnen, der Bundespräsident ist nicht mehr souverän.
Frage: Warum?
Gysi: Er ist jetzt abhängig von Frau Merkel. Frau Merkel unterstützt ihn, damit auch die Union, halbherzig noch die FDP, obwohl es auch immer mehr kritische Stimmen in der Union gibt. Und wenn Frau Merkel sagen würde, er ist wirklich nicht mehr zu halten, dann ist er am Ende. Das weiß er. Dadurch wird er abhängig von Frau Merkel. Ich möchte aber einen Bundespräsident, der überparteilich ist, der souverän ist, der auch mal die Regierung kritisiert, oder der zum Beispiel ein Gesetz, das der Bundestag oder vielleicht auch der Bundesrat beschlossen hat, das offenkundig grundgesetzwidrig ist, nicht unterzeichnet. Das hat unser vorhergehender Bundespräsident Köhler drei- oder viermal gemacht.
Frage: Und das trauen Sie Herrn Wulff jetzt nicht mehr zu?
Gysi: Zur Zeit nicht, nein. Das würde er sich nicht trauen, weil er weiß, dass Frau Merkel dann so sauer ist, dass die ganze Stimmung kippt. Und das können wir uns nicht leisten. Wir brauchen einen souveränen Bundespräsidenten.

Kanzler reden Kanzlerreden.

Vielleicht hab ich als Ossi nur Verfolgungswahn vor diesem mantrahaften Plappergesang der „Agit-Prop“  – wie im Osten der Stab im Dienste der „Einheitspartei“ hieß, der die Verlautbahrungen fürs Volk  verfasste, das Eiapopeia zum Diktat der Einheitspartei, sozusagen; so habe ich Merkel am Diktus als „ein Mädchen aus dem Osten“ wiedererkannt, noch bevor mir Gerüchte über ihre Verbandlung mit dem SED-Regiem in der DDR bekannt waren; so nur, mit dieser Abwesenheit vom Gesagten, im Trance fast, kann vortragen Plattheiten mit traurigoptimistischmahnendsiegesgewisser Stimme, wer sich über Inhalte jeden eigenen Gedanken verbieten muss  – wenn es, wie im damaligen wie auch heutigen Fall, um Augenwischerei und Durchhalteparolen für die noch weiterhin profitable Masse geht.

Eine „Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin“ lockt wohl ohnehin keinen Hund vom warmen Ofen, ein paar Blätter aus der regierungspolitiknahen Presse steuerten Kritik/Lob/Prognosen am/zum Festhalten an den Euro bei – na ja… Ernsthaft möchte man sich auch nicht beschäftigen mit solch nichtssagenden Zeugs von, nun schon, vorgestern.

Es ist wohl nicht nur Merkels Moskauer Schulung, dass dreimal stramm an der Gegenmeinungen vorbei lautstark und im Brustton der Überzeugung Verlautbartes beim vierten Mal als unumstößliche Wahrheit gilt? Dass dieses darauf folgende, gespielt traurige, aller Hoffnungen auf Deine geistige Gesundheit bare Herabschauen auf Dich, der Du nun immer noch Zweifel hast, nicht etwa Deine Wut entfacht, sondern Du Dich entlädst in der Eintracht einer Einheitsmeinung – nicht nur das Problem von Personen mit „sozialistischen“  Hintergrund sein kann?

Was redet sie aber eigentlich, inhaltlich – ihrer Linie entwichen wird ja auch diese Ansprache nicht sein – lässt also (Ver)Führungsinhalte vermuten.

„Anfang dieses Jahres begannen die Menschen in Nordafrika und Nahost, in ihrer Region die politische Ordnung entscheidend zu verändern. Im März wurde Japan von einem gewaltigen Erdbeben, einer furchtbaren Flutwelle und in der Folge einer verheerenden Reaktorkatastrophe heimgesucht. Im Herbst wurde der siebenmilliardste Erdenbürger geboren…“
– dies seien zwar „nur ganz wenige Ausschnitte aus dem zurückliegenden Jahr“, aber schon hier ziehe sie den Schluss:  „2011 war ohne Zweifel ein Jahr tiefgreifender Veränderungen.“

Unmittelbar schwenkt sie von Außensicht auf Innensicht (was bei ihr „wir in Europa“ heißen muss) – lassen Sie uns noch eine wenig über die mögliche Intention der Kanzlerin spekulieren, gerade diese „Ausschnitte“ gewählt zu haben:

Einen GAU in Atomkraftwerken hat es immer schon gegeben, die meisten wurden vertuscht, dieser aber weltweit medial um die Ohren gehauen, und vielleicht auch um einiges übertrieben. Der Eisatz von nanopartikelverdampfender Nuklearmunition seitens der Nato in „Krisengebieten“ weltweit mit noch ganz ungemessenen „Strahlenwerten“ und Nachwirkungen hätten Merkel ebenso in den Sinn – Ausschnitt – kommen können. Krieg ist aber Freiheit, klar – aber was ist dann Atomenergie?
Aber gut – ein Unglück, mit beachtlichem Potential – wohlmöglich; das Volk wird schon wissen, warum es die lieber abgeschaltet sieht…
Gut also, dass wir  im selben Jahr, „im Herbst den siebenmilliardesten“ Erdenbürger begrüßen konnten? Was aber ist die Geburt des „siebenmilliardensten“ Menschen? Eine Veränderung von einem Siebenmilliardstel – und das Ausschitt in der Kanzlerinnenrede?

Was lenkt ihr Augenmerk – hier wird die Intention des Heraushebens wohl am unklarsten – aber auf die „Menschen in Nordafrika und Nahost“, die „in ihrer Region die politische Ordnung entscheidend zu verändern“ begannen?

Merkel weiß noch besser als wir, dass all diese politischen Neuordnungen nicht Resultat demokratischem Neubesinnens sein müssen – um es gelinde und unter der Vorstellung einer völlig dem Studium der Weltpolitik abholden Staatenlenkerin zu formulieren? Brachte es nicht gar die Bild? „CIA. MI6. Mossad.“ – wo überall? – „Revolutionen vorbereitet“?

Was läßt die deutsche Kanzlerin die „Revolutionen in Nahost/Afrika“ aufhorchen, innehalten, einen Ausschnitt fassen? Dass eine regiemekritische Neuorientierung die Runde mache, und vielleicht in Europa – „bei uns“ – Schule? Das dürfte selbst dem naivsten amtierenden Kanzler hierzulande ein Gräuel sein – es sei denn, er bereitet einen Umsturz vor…
Demokratisierungsstabilisierende Kräfte senden, nach Nahost/Afrika? Polizisten schulen, Brunnen graben? Arbeitslosigkeit verringern? Die Weichen für eine staatsunverantwortliche Söldnerarmee müssten gestellt sein – Blackwater, oder wie sie jetzt heißen, machen es global längst vor. Hartz4entzug bei Weigerung, eine Putzstelle bei einem Natogeneral in Ostjerusalem anzunehmen?
„Polizisten und Soldaten unter Einsatz ihres Lebens…, zu Hause und in vielen Regionen der Welt“ – denen dankt sie weniger mühevoller Worte – vielleicht nicht Gedanken – später auch.

Ein freiheitsliebendes Deutschland in einem dem Finanzkapital solidarisch erlegenen Europa – diese Vision hat die Kanzlerin dann beim Innenblick. Deutschland, und das zeigt sie wieder, hat sie aber längst gestrichen – es dient nur noch symbolisch zur Aktivierung der letzten Ressourcen
Typisch in dieser Ansprache wieder das namenlose Heer der Unterstützer einer Idee, der Staatsführer Merkel fiktiv dankt, obwohl doch alle Umfragen zum Thema Großeuropa eher eine Minderheit  als Unterstützer gerade dieser „Idee“ bestätigen. In der DDR war es die „zahllose Heerschar der Arbeiter, Bauern und Intellektuellen, die dem stetigen Fortschritt (dort hieß es Sieg) der Idee (dort: von einem Weltkommunismus) all ihr Wissen, Können, Denken, Trachten –  alle ihre Energie opferten.

Wir erkennen die Agenda der Neuen Welt-Regierung wieder, die Merkel fördert – in allem ihren Basta!s haben wir das, und auch hier erkennen wir den Rapport an die wieder, die die Weltherrschaft am konstruieren sind. (Dass Merkel, „die mächtigste Frau Europas“(??), auch dann nur ein winziges dienstbares Teilchen war und der Olymp ihr versperrt, ahnt sie wohl noch nicht?)

Wir, die wir die angemaßten Weltbeherrscher studieren – „Globalisten“, Gleichmacher, Neutralisierer, Schafstreiber, Entinitäten unbestimmter Herkunft, nicht nachfolgbaren Fortgangs – , wir hören und verstehen wiederum: „Europa, äh Deutschland – Agenda immer im Auge: Wohlstand (-sanspruch) herabfahren, Population herabfahren, global denken und Ziele in Nordamerika oder Nahost anvisieren bei eventuellen Machtgelüsten – eiligst mit der Umstellung sich zu befassen versichert Eure treue Dienerin.“

Im Himmel nichts Neues

Die Partikelspur zum Supergau

Noch immer ist der Zenit über uns weiß bis grau, noch immer registrieren wir diese ominösen Schleierwolken, die mit kondensstreifenähnlichen Ausscheidungen der Flugzeuge beginnen, sich im Laufe einiger Tage so verdichten, dass selbst die Sonne, auf die wir doch so warten, sich nicht durchsetzen kann.


Wieder war von Vielen an den ersten Sonnentagen auch dieses Jahres zu hören: „Ich hab mich von der Sonne täuschen lassen – aber es ist bitterkalt.“ Das passierte wieder auch Menschen, die lange schon auf diesem Planeten weilen – was sie – unterstellt deren gewisse Routine und Verbundenheit mit dem „Draußen“, der Natur – vielleicht zu besonderen Zeugen macht.

Im letzten Jahr konnten wir die Flora befragen, dafür ist es dieses Jahr noch zu früh. Eine Freundin wunderte sich vor kurzem: „Plötzlich, von heute auf morgen, blüht alles! Vorgestern noch kein gelber Schimmer an der Forsythia – heute der Busch in vollster Blüte; und die Frühjahrsblüher, eigentlich immer alle schön nacheinander, kommen plötzlich alle zur selben Zeit?“

Und verblühen auch ebenso schnell wieder. Der Frühling, was hier das Erwachen und die Entfaltung der Natur meinen will, schien 2010 extrem kurz. Ob sich dies auf messbarem Gebiet – in der Nahrungsmittelproduktion – bereits negativ auswirkte, kann wohl in Gesamtheit der negativen Witterungsbedingungen von 2010 nicht eindeutig differenziert werden – es folgte ein niederschlags-, und mit einem mehr oder weniger transparentem alten Filzlappen anstelle eines Himmels –  auch lichtloser „Sommer“ –  und nach langem frustriertem Dahindämmerns- am kümmerlichen Wuchs erkennbar – ging dann ausgerechnet das Signal: „Fruchtbildung schnellstens zuende bringen“ an die Flora, als das nährende Manna endlich einsetzte und nicht mehr aufhörte, bis es die ohnehin mickrige Brut erstickt hatte. Die auf die auf Notreife gestellte Natur – alles eine Frage des Lichts, an dessen Temperatur (°K) liest die Pflanze die Zeit ab und darum in Verbindung zu „Chemtrails“ vielleicht nicht ohne Belang – versank im Dauerregen, die Ernte konnte nicht eingebracht werden, das spärliche Korn verfaulte am mickerigen Halm, Kartoffeln wurden Matsch – der gestiegenen Preise später wegen vielleicht noch nicht vergessen. (mehr unten bei [1])

All diese zufälligen Launen der Natur – angefangen beim völligen Fehlen eines klaren Himmels – an einem Wochenende im Mai, anlässlich eines Flugverbotes, erinnerte ich mich wieder, was das wirklich meint – bis zum Ausbleiben von Niederschlag, Wachstumsbeinträchtigungen, Missernten – bis hin zu Überschwemmungen, Dürre und Waldbränden – ließen sich bereits mit unserem spärlichen Wissen auf die kondensstreifenartigen Ablagerung an unserem Himmel zurückführen.

Auskunft erhalten wir nicht, darum der Spekulationen reichlich. Wer behauptet, nicht zu sehen, wenn er da hochschaut, sei da bereits außen vor – dazu zählen auch Bundesumweltamt und Greenpeace.  Hier und da, in langatmigen Ausführungen versteckt, darf hin und wieder die Presse des Imperiums andeuten: „Geoengeneering. Ja.“ – und plappert dann von unserm Schutz vor wahlweise Wärmestrahlung oder UV, welchen ein derart bearbeiteter Himmel uns brächte – würde es je gemacht. Aber…“ – das verbale Reiben des Daumens gegen den Zeigefinger soll das Ganze wie die Vision einer wohlhabenderen Zukunft erscheinen lassen.

Wir allerdings registrieren bereits das, was im Programm der Planeten-Neu-Designer steht:
Den Licht- (und damit Wärme-) Einfall dezimieren im Sinne einer Abfederung des Treibhauseffektes – einer Katastrophe durch Überhitzung des Planeten.

Alle bisherigen seriösen relevanten Messungen allerdings belegten keine Klimaerwärmung. Die Temperaturanstiegs-Kurve des „Weltklimarates“, der wir als den gewaltigsten statistischen Beleg dafür aufgesessen waren, hat sich als dreiste und makabre Fälschung erwiesen, die behauptete Klimaerwärmung verlor wieder ihre Salonfähigkeit – das Sprühen in der Stratosphäre ging dennoch weiter und vermehrte sich augenscheinlich noch. Die zaghaft vorgebrachten Argumente für eine guten Absicht hinter der Himmelsverschmutzung sind damit widerlegt.

Das Gegenteil scheint sogar der Fall zu sein. „Zeitenschrift“ erinnerte 2006 („Chemtrails: Leise rieselt das Gift“), die USA „haben das Ziel, das Wetter bis zum Jahr 2025 zu ‚besitzen‘, sprich, global nach ihrem Gutdünken manipulieren zu können. Dies besagt eine offizielle Abhandlung, welche auf einer Webseite der US-Air Force nachgelesen werden kann. „Owning the Weather in 2025“ ist deren Titel. Es spricht von „cloud seeding“ (Wolkensäen), was bedeutet, daß man die Wolken mit bestimmten chemischen oder klimatologischen Eigenschaften zu versehen gedenkt. Eine Passage darin verrät, Spezialisten seien schon zur Zeit der Niederschrift (1996) dabei, Chemikalien aus hochfliegenden Tankerflugzeugen zu versprühen. Der Zweck dieser Versuche liege darin, eine „atmosphärische Verdunkelung“ herbeizuführen. () Die Abhandlung enthält auch einige besonders niederträchtige Strategien. So wird der Air Force unter der Überschrift „Weather Modification“ empfohlen, in der nahen Zukunft das Wetter insgeheim so zu manipulieren, daß weltweit Katastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen begünstigt würden. Dann solle systematisch bekannt gemacht werden, über welche Fähigkeiten zur Wetterbeeinflussung das Militär bereits verfüge. Die mürbe gemachte Öffentlichkeit würde bald um Hilfe vor den schrecklichen Naturkatastrophen bitten, die in Wirklichkeit genau von jenen Wettermanipulatoren verursacht worden waren – womit die Wettermanipulation gesellschaftliche Akzeptanz gewonnen hätte.“

Im Oktober 2010 hatte gar eine aus 193 Mitgliedern bestehende UN-Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) ihre zehnten Tagung in Japan mit einem Moratorium gegen Geo-Engineering-Projekte und -Experimente beschlossen. Deutsche Medien ignorierten das vollständig.

In den USA erschien neulich eine Dokumentation von Fachleuten über Chemtrails (hier mit deutschen Untertiteln). Nach dieser enthalten Chemtrails einen hohen Anteil an Aluminium. Da Aluminium wegen seiner hohen Reaktionsfreudigkeit als toxisch für Mensch und Umwelt angesehen werden muss und in Chemtrails seine Partikel mit einer Größe unterhalb eines Mikrometers vorkommen (ab 8 min., 30 sek.), widerlegt bereits hier angesichts der Kontaminierung von Menschen und Umwelt mit Langzeitfolge jegliche gutmeinende Absicht. Wir wissen nicht zuletzt um die erhellende Wirkung des Sonnenlichts auf das menschliche Wesen, was mit dessen Gehalt am lebenswichtigen Vitamin D eine Erklärung abseits von lediglich psychologisierender Bertrachtung gefunden hat – und verstehen zunehmend „Geo-Engeneering“ als weiteren beachtlichen Beitrag in der Agenda der Reduktion der Weltbevölkerung. Wie sich die von dieser Dezimierung Ausnehmenden unter den Folgen ihre weitere Existenz vorstellen, blieb uns zwar bisher verborgen – dass der Saatgut- und Pestizit-Tycoon „Monsanto“ an aluminiumresistenten Pflanzen forscht, scheint uns aber ein Fingerzeig zu geben, dass sie daran gedacht haben.

Haarp-Anlage Alaska foto: Vynith

Spekuliert wurde auch immer über einen möglichen Beitrag der Chemtrails bei der Anwendung elektromagnetischer Waffensysteme. Die Anlage HAARP (High Frequency Active Auroral Research Program – Hochfrequentes Aktives Aurora-Forschungsprogramm“) in Alaska ist ein hochfrequenter Sender für elektromagnetische Wellen und hat, wenn das auch vom vom Betreiber – US-Nayy und -Airforce – energisch bestritten wird, wohl das Potential zu einer globusweit wirksamen „Skalarwaffe“.
In einem Bericht an das Europäische Parlament (hier, s.u.: „HAARP – Ein klimabeeinträchtigendes Waffensystem“) von 14. Januar 1999 über Umwelt, Sicherheit und Außenpolitik, erklärte jedenfalls der „Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten, Sicherheit und Verteidigungspolitik“: „HAARP ist ein Forschungsprojekt, bei dem mit einer bodengestützten Anlage mit einem Netz von Antennen, die alle mit einem eigenen Sender ausgestattet sind, Teile der Ionosphäre(24) mit starken Radiowellen erwärmt werden. Die erzeugte Energie heizt bestimmte Teile der Ionosphäre auf, was auch Löcher in der Ionosphäre und künstliche “Spiegel” herbeiführen kann. () HAARP ist für viele Zwecke einsetzbar. Durch Manipulation der elektrischen Eigenschaften in der Atmosphäre lassen sich gewaltige Kräfte kontrollieren. Wird dies als militärische Waffe eingesetzt, können die Folgen für den Feind verhängnisvoll sein. Durch HAARP läßt sich ein fest umrissenes Gebiet millionenfach stärker mit Energie aufladen als mit irgendeiner anderen herkömmlichen Energiequelle.“

Dem SDI-System, angestrengt zur „Raketenabwehr unter dem amerikanischen Präsidenten Reaggen im Kalten Krieg in den 80ern („SDI“, Wikiped.) und die Technik der Skalarwellen nutzend, wird bereits die Zerstörung des Atommeilers Tschernobyl 1986 nachgesagt (mehr darüber hier).

Wegen des verwendeten Aluminiums kamen die Chemtrails nun wieder in diesen Kontext: Was mit HAARP energetisch wohl nicht leicht bewerkstelligt werden konnte – wie, schmunzelnd über unsere Paranoia, zumindest verschiedene Fachleute versichern – könnte nun, bei Vorliegen eines ausgedehnten leitfähigen Mediums – alle Länder der Nato und einige darüber hinaus machen beim Geo-Engeneeering mit – ein Kinderspiel sein. Inzwischen gibt es weitere Anlagen, die nach der Wirkungsweise von HAARP arbeiten. „Laut „India Daily“ besitzen heute viele Staaten solche Skalarwaffen zur Umwelt- und Menschenbeeinflussung. (zit. auch hier) – Norwegen und Brasilien die bekanntesten.

Ende vergangenen Monats erhielten solche Theorien weitere Nahrung. In einem Interview erklärte die Wisseschaftlerin Leuren Moret*, „… dass die Vorgänge in Japan seit dem 11.03.2011 das Ergebnis eines beabsichtigten Aktes einer tektonischen Nuklearkriegsführung seien, die sich gegen die Ökologie und Bevölkerung Japans und der Nationen der nördlichen Hemisphäre richte“ (zitiert nach politaia.org).

Schon 2004 hätte sie in einen vielbeachteten Artikel in der Japan Times (23. 5. 2004 “Japans tödliches Spiel mit dem nuklearen Roulette”, (zitiert auch hier) vermutet, welches wohl die Gründe zum Bau von Atommeilern in seismisch aktiven Gebieten seien. Leuren Moret sagte dort voraus, dass “es keine Frage ist, ob eine nukleares Desater in Japan passieren kann oder nicht, sondern dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis dieses passiert. Wie die frühere Sowjetunion nach Tschernobyl wird Japan ein radioaktiv verseuchtes Land sein, das unter Strahlenkrankheiten zu leiden hat;  zukünftige Generationen werden zerstört und und eine weitflächige Verseuchung der landwirtschaftlichen Flächen wird zu einer Katastrophe bei der Volksgesundheit führen. Die Wirtschaft wird sich möglicherweise nie mehr erholen.” (zitiert nach www.politaia.org)

Schon einmal, im Bericht des Journalisten Benjamin Fulford (Forbes) über sein Gespräch mit dem ehemaligen japanischen Finanzminister Hezo Takenaka, soll Japan mit einer „Erdbeben-Maschine“ bedroht worden sein – auf Fulfords Frage: „Warum haben Sie die Kontrolle über das japanische Finanzsystem an eine Gruppe von amerikanischen und europäischen Oligarchen ausgehändigt?“, soll Takenaka von einer Bedrohung Japans mit solch einer Erdbebenmaschine gesprochen haben (zit hier). Takenage wurde 2002 Staatsminister für „Financial Services“ und legte das Amt 2005 nieder (n. Wikiped.).

In dem Interview Ende vergangenen Monats beschreibt Frau Monet nun „das tektonische Nuklearwaffensystem als ein ausgereiftens Waffensystem, das aus mehreren sich gegenseitig ergänzenden Komponenten besteht und den Start einens tektonischen Nuklearkrieges praktisch von jedem Computersystem zu Lande, zu Wasser, in der Luft und vom Weltraum  ermöglicht. Jede Region der Welt“ könne damit attackiert werden.
Notwendig dafür nennt sie „HAARP – zum Erzeugen von elektromagnetischen und skalaren Wellen, die in seismischen Spannungsgebieten/tektonischen Bruchkanten des Planeten (auf denen sich die meisten Atomkraftwerke befinden)  Erdbeben und Tsunamis auslösen.“ und als  „“Steuerungsmedium” für Luftmassen in der Troposphäre (), die mit hochtoxischen strahlenden Partikeln wie Plutoniumstaub angereichert sind (aus den Reaktorexplosionen), und die an beliebige Orte gesteuert werden können und durch künstliche Niederschlagsbildung dort Menschen und Umwelt verseuchen“ sowie „Chemtrails, die in diesem Falle als elektromagnetische Spiegel für die HAARP-Wellen dienen, um so die Prozedur an jeden beliebigen Ort des Planeten ausführen zu können“, desweiteren „Atomkraftwerke als Quellen der radioaktiven Verseuchung“ und neben „Satellitensystemen, U-Booten und anderen Komponenten () Computerviren, wie Stuxnet, die Havariesituationen in den Atomkraftwerken hervorrufen, wie dies in Japan der Fall war“ (Zit. wie oben) – und wie sie auch Anfang des Jahres, wir erinnern uns, in iranischen Atommeilern für Ausfälle gesorgt haben sollen.

Ein Blick auf die Aktivitäten der Anlage um den 11. März (grüne Linie Zeitpunkt des Bebens mit Stärke 9) herum zeigt dort eine enorme Betriebsamkeit.

Zum Vergleich: Wie rechsstehend kann der Kurvenverlauf des Magnetometers über Tage oder auch Wochen aussehen. (Seit dem erneuten Beben in Japan gestern ist die Seite im Internet nicht  aufrufbar.)

Unzählige bisherige Versuche, Informationen über das „Phänomen“ Weißer Himmel (beschrieben etwa hier) oder gar eine Untersuchung oder Beendigung der Himmelsverschmutzung zu bewirken, liefen in den Sand und zuguterletzt auf eine Verunglimpfung der Aktivisten als „Verschwörungstheoretiker“ hinaus. Mit „demokratischen“ Anstrengungen scheint, wiedereinmal, und daher uns nicht neu, der Sache nicht beizukommen sein. Auf  einem Schweizer Blog bezüglich eines Artikels, der auch über die Verschmutzungen in der Atmosphäre spekulierte, veröffentlicht eine Kommentatorin ihren E-Mail-Wechsel mit der „Zentrale der Grünen in Berlin“. Sie hatte, nach ihren Angaben, dorthin u.a. geschrieben: „Es gibt eine Internetseite eines Grünen-Ortsverbandes (gemeint ist diese, m. Anm), der die Chemtrails als „Verbrechen am Himmel“ bezeichnet. Was sagen die Grünen in ihrer Zentrale dazu? Gibt es die Chemtrails also doch?“
Sie zitiert wie folgt die Antwort aus Berlin: „Es gibt ein modernisiertes Gerät basierend auf den Forschungen von Wilhelm Reich, einen Chembuster (Link und alles im Anhang) (- dort nicht veröffentlicht, m. Anm.). Vielleicht ist Ihnen hiermit geholfen, bis wir eine politische Lösung gefunden haben.“
Auf ihre erneute Nachfrage: „Die Grünen suchen also eine politische Lösung der Chemtrail-Frage? Ist die denn nötig? Wie soll die denn aussehen, interessant!!!!!Was bitte sollten die Bürger darüber wissen????“ wich der Mitarbeiter in der Grünen-Zentrale auf Allgemeinplätze aus, und so bleibt in diesem politischen System auch nicht die Hoffnung  auf eine politische Lösung – auf die angedeuteten Chembuster hingegen schwört eine zunehmende Anzahl Menschen, die diese gebaut und ihre erstaunlichen Wirkungen gesehen haben wollen. Ganze Netze von Cluod- und Chembustern, auch in Deutschland, scheinen im Entstehen, und die Ernsthaftigkeit und intellektuelle Gestütztheit diese Unterfangens könnte ein Nachdenken über diesen zugegeben märchenhaft anmutenden Versuch der Selbsthilfe bewirken. Dieser Mann hier bereist seit Jahren ganz Afrika zu diesem Zweck, ein Interview mit ihm soll daher hier das Thema schmackhaft machen.

Vielleicht nicht bis, sondern während von uns nach einer politischen Lösung gesucht wird, ist uns erstmal so geholfen? Glaube ist Hoffnung, und Glaube soll ja Berge versetzen können.

……………………………….

Update 12. April 19:00h, youtube-video, merkwürdige Lichterscheinungen als Begleiterscheinung der Beben in Japan

Anmerkungen, weitere Quellen

*Leuren Moret ist Geophysikerin, unabhängig als Wissenschaftlerin und gesuchte Expertin beim Thema „Atomare Strahlung und Gesundheit“, auch unter Würdigung des Einsatzes von Uranmunition.

[1] Zur Erntesituation 2010 siehe https://volksauge.wordpress.com/2010/08/18/alle-reden-nur-vom-wetter/

Weitere Artikel in diesem Blog zum Tema Chemtrails: „killin‘ us softly“ , „am himmel spinnen“, „alle reden nur vom wetter“, „der mai hat aufgehört“ und Skalarwaffentechnik, -anwendung – „verspielte jungs“

Oben bleiben!

Zu beneiden sind Sie dieses Wochenende nicht, liebe Landsleute in Baden-Württemberg! Nun haben Sie mehr als alle anderen in diesem Land die Illusion gehabt, mit Ihrer Wahlstimme über etwas von Wert zu verfügen – und müssen es nun bis morgen, Schlag 18 Uhr, eingelöst haben – wieder nur für Plunder, werden Sie schnell feststellen! Ich sehe sie jetzt schon – wer immer die Wahl für sich entscheidet – wie sie mit geschwollenem Kamm herumstolzieren, als hätte der Wähler auch großartig die Wahl gehabt.
Dann ist der Rausch vom Ernstgenommenwerden wieder verflogen?

Seien Sie froh, dass der trügerische Schein gleich vorbei ist! Wir wissen doch längst, wie „Demokratie“ in Deutschland funktioniert? Oder meinte wirklich noch jemand, die Macht ginge hier vom Volke aus? Lobbyismus, wohin man schaut; Filz, Korruption, Vetternwirtschaft, Machtmissbrauch, Kompetenzübertretung – und alles straffrei, sollte es, trotz der hörigen Medienbranche, doch einmal auffliegen.

Dass unsere jeweiligen Wahlsieger vielleicht schon vorher feststehen – davon hat man auch gehört? Dass unmittelbar nach Besuch einer deutschen Figur aus Politik (oder Wirtschaft – das mag uns hier aber nicht gleichstark interessieren) zum Beispiel bei gewissen, alljährlich von den Besitzern oder Verwaltern des global grassierenden Finanztums abgehaltenen „zwanglosen Zusammenkünften“ – geheimgehalten, polizeilich und von Geheimdiensten bewacht, an wechselnden Plätzen in der Welt – deren politische Karriere hierzulande einsetzte? Bei Merkel war es so, bei Westerwelle. Cem Özdemir soll letztens dorthin eingeladen gewesen sein – er hätte aber abgelehnt und lieber in Berlin demonstriert, was er auch mit Bildern von dieser Demo beweisen konnte. Eine Selbstverständlichkeit, möchte man meinen – ist es deutschen Politikern doch bereits per Grundgesetz strengstens untersagt, sich hinter dem Rücken ihres Volkes zum Klüngeln oder wofür auch immer einzuschließen. Geschweige denn, dass die bei den strippenziehenden Mächtigen ohne soziale Empfindung zum Casting antanzten, die uns ja vereinen und repräsentieren sollen gerade gegen jene?

Wer mit der vermuteten Agenda – offiziel wird nichts bekannt, wie gesagt; wir sehen nur, wohin die Politik ihrer herzitierten Besucher führte und führen wird – wer mit der vermuteten Agenda der „Bilderberger“ (wie dieser Kreis der Mächtigen sich nach seinem ersten Tagungsort in den Fünfzigern benannte) etwas vertraut ist, dabei vielleicht noch von deren Affinitäten (und personellen Überschneidungen) zu Trilateraler Kommission und dem Orden Opus Dei weiß, könnte sich Özdemir – als Träger des Grünen Gedankens, nicht unbedingt explizit charakterlich – dort recht gut zugehörig vorstellen. Sehr könnte die von Grün verlautbarte Ankündigung ihres Weges ebendieser erahnten Agenda den zu globaler Macht Strebenden dienen.
Aber gleich ist ja das nächste gemütliche Beisammensein bei Bilderbergers…

Ein x-beliebiges Programm bei Grün liest sich so auch wie aus dem Bilderbergerbilderbuch. Wer dessen Inhalt ahnt, lese unter dieser Sicht mit – alle anderen seien wenigstens verdutzt über die „Unstimmigkeiten“, die hier „irgendwie“ bestehen:
Das Grüne Sofortprogramm: „Wir Grünen haben die Konzepte, das Land neu zu gestalten und den Willen, Baden-Württemberg kraftvoll zu regieren.“

(„Wir haben die Wahrheit, kraftvoll werden wir sie durchsetzen“ – wer so schon zwischenzeilig liest, versteht vielleicht nichts von Wahl-Kampf oder ist mit seinem misstrauenzerfressenem Geist ohnehin nicht in der Lage, das zugegebenermaßen spärliche Gute, neben all dem Bösen noch wahrzunehmen; dem da ausgerechnet Kissinger vor Augen springt, der alte (und nicht alternde) Haudegen , angeklagt zahlloser Beihilfen, zumindest, zu Kriegsverbrechen im großen Stil, glaubhaft verdächtigt der aktiven Beihilfe zu Massenmord, nur weil der auch zum Inneren Kreis bei „Bilderberger“ gehört, verdirbt sich mit dem Geständniss solcher Assoziationsketten möglicherweise den Allgemeine Nachvollziehbarkeitswillen – ich werde auch gleich zu bodenständigen Betrachtungen zurückkehren – aber sich vorzustellen, dass der vielleicht schon um die latente Kaltschnäuzigkeit der niedlich-unbedarft-besorgt daherkommenden Ain’tShe – unserer Bundeskanzlerin von heute – wusste – mit einer Äinschie des Volkes wären wir doch nicht hierhergekommen, wo wir uns noch immer in gefälliger Gesellschaft derer bewegen, denen unsere Angeschlagenheit gut zupasse kommt.)

Weiter, und nun weniger spekulativ, im Grünen Sofortprogramm: „Und wir wissen, welche drängenden Aufgaben wir als erstes anpacken wollen. 14 konkrete Vorhaben werden wir in der Landesregierung im Kalenderjahr 2011 angehen.
Dabei werden folgende Leit(z)iele unser Regierungshandeln bestimmen:
* Ökologische und soziale Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft
* Bessere Bildung
* Echte Bürgerbeteiligung
* Nachhaltiges Haushalten“

Es beginnen die 14 Punkte:

„1. AKW-Laufzeitverlängerung vor dem Bundesverfassungsgerichts zu Fall bringen und eine konsequent sicherheitsorientierte Atomaufsicht praktizieren…
Baden-Württemberg soll die Chancen der Erneuerbaren Energien nutzen, statt sie im Bundesvergleich aller Länder am längsten mit Atomstrom auszubremsen und weiter Atommüll anzuhäufen. Mit der von uns angestrebten Abwahl der jetzigen CDU/FDP-Landesregierung würde die Zahl der Länder, die eine Laufzeitverlängerung ablehnen, weiter wachsen. Eine grün geführte Landesregierung wird sich der Klage der Länder Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bremen, Brandenburg und Berlin anschließen. Denn der Beschluss von Schwarz-Gelb im Bund, die Laufzeitverlängerung im Atomgesetz ohne Zustimmung des Bundesrats zu verankern, ist nach unserer Einschätzung verfassungswidrig. Diese Auffassung wird selbst durch Rechtsgutachten gestützt, die vom CDU-geführten Bundesumweltministerium in Auftrag gegeben wurden. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass die geplante Laufzeitverlängerung mit einem entsprechenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts und einer sich daran anschließenden Abstimmung im Bundesrat zu Fall gebracht werden kann. Ungeachtet dessen werden wir dafür Sorge tragen, dass seitens des Umweltministeriums eine konsequent sicherheitsorientierte Atomaufsicht praktiziert wird, die auch die aus der Laufzeitverlängerung resultierenden zusätzlichen Anlagenrisiken (z.B. Auslegung gegen Flugzeugabsturz, Materialbeanspruchung und versprödung, Austausch veralteter Komponenten und analoger Leittechnik u.a.m.) berücksichtigt. Denn mit Neckarwestheim I und Phillipsburg haben wir zwei der störanfälligsten AKWs im Land.“

Das ist wohl auch ein sehr anschauliches Wahlkampfthema, und findet sich daher, gerechtermaßen sicher, gleich an erster Stelle. Für die ihre Sorge im ganzheitliche Zusammenhang vorstellenden „Grünen“ – ob Welt-, Landes- oder Ortsverband, fällt aber das Fehlen des (vermeldeten) Interesses an einer Verbesserung der Endlagersituation auf. Doch auch gut ausschlachtbar im Kampf gegen die „Vorgängerregierung“? Fast so peinlich wie damals Joschka Fischers Verkauf eines in Deutschland stillgelegten AKWs an China zum Weiterbetrieb. Und das Programm nicht sagt: Alle AKW in Baden-Würtemberg haben eigene Zwischenlager. Und dass die abgewrackten dann auch wieder, möglichst end-, gelagert werden müssen. Und das ist die Mache der Neuen Weltinordnerer: Alle wie die Kaninchen auf eine ferne Vision starren lassen, um sie von den schnellwachsenden Felsbrocken abzulenken, die sich stetig auf dem Weg dorthin auftürmen.

Die Alternativen zum Stillgelegten stellen sie sehr schön dar:

„2. Wir beseitigen die planungsrechtlichen Hürden und schaffen ein positives Klima…“

Nein. Kein Zwischendenzeilen-Einwand der Art – „Für den Ausbau der Windenergie das positive Wetter schaffen“. Das tun sie ja bereits, wenn auch nur unbewusst vielleicht oder aus Not, in den Koalitionen mit den dafür bekannteren Machtkreisen. Auch nichts gegen „Klima der Annahme schaffen“ – das kann auch echtes Bemühen im eigenen Besorgsein bedeuten. Wie sie dieses Klima allerdings schaffen wollen, verrät die Erläuterung zu Punkt 2 nicht. Da ist vorerst nur von Landnahme die Rede:

„Wir reformieren das Landesplanungsgesetz. Die bisherige Gesetzesvorgabe, dass für die Windkraft nur Ausschluss- und Vorranggebiete geplant werden können, nicht jedoch Vorbehaltsgebiete wie in den meisten anderen Bundesländern, wird geändert. Regionalpläne, in denen ungeeignete Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen sind, sollen nicht mehr zugelassen werden. Zudem wollen wir Anlagenstandorte außerhalb bestehender Vorranggebiete planerisch sichern. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Altanlagen möglichst bald durch moderne, leistungsfähigere Windkraftanlagen ersetzt werden können. Um zukünftig an diesen Standorten moderne, leistungsfähige Anlagen installieren zu können, werden wir die vorhandenen Höhenbeschränkungen in den Vorranggebieten aufheben. Rheinland-Pfalz ist der Beleg dafür, dass bei einem konsequenten Ausbau mittelfristig 10 Prozent des landesweiten Strombedarfs durch Windenergie gedeckt werden können.“

Beim „Bundesveband Windenergie e.V“ liest man in den „Länderinfos“ zu Rheinland-Pfalz dann auch folgendes: „Das „Land der Rüben und Reben“ ist traditionell ein Stromimportland. Die SPD-Landesregierung möchte den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch, der derzeit rund 11,5% beträgt, bis zum Jahr 2020 auf 30 Prozent steigern.
Wenn man nur die „leistungsfähigsten Anlagen der heutigen Generation“ einsetzen würde, könnte mit lediglich 60% der bestehenden Anlagenzahl 30% des Jahresstromverbrauches von Rheinland-Pfalz erzeugt werden.“

Auch in Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung an Windenergie gesteigertes Interesse. Dort hat sie den „Entwurf eines neuen Windenergie-Erlasses“ vorgelegt. „Damit würde die rein ideologisch motivierte Blockade des Ausbaus der Windenergie durch die Vorgängerregierung aufgehoben und der Weg für mehr Klimaschutz in NRW geebnet“ – begrüßt dort BUND und NABU die Vorlage (zit. hier bei nabu.de)
Weiter heißt es dort: „Der naturverträgliche Ausbau der Windenergie ist unverzichtbar, wenn wir die Klimaschutzziele erreichen wollen“, sagte Paul Kröfges, Landesvorsitzender des BUND. „Wir halten einen naturschutz- und menschenverträglichen Ausbau der Windkraft auf bis zu 2 % der Landesfläche für machbar. Dafür müssen allerdings die ideologisch motivierten Restriktionen der schwarz-gelben Vorgängerregierung beseitigt werden.“

(Ein Schmankerl für die, die Schlichtung gesehen haben, nach der obligatorischen Klage des Zitiertenüber Zustände in seinem Bundesland: „Dabei lägen gerade im Ausbau der Erneuerbaren Energien enorme Potenziale zur Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze und zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes NRW“.)

Auch Grün kann das nur beklatschen: „Wie der Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) () will Rot-Grün die Windkraft im Land weiter ausbauen. Zuvor hatte die Schwarz-Gelbe Regierung strenge Beschränkungen für neue Windräder aufgestellt und den Ausbau der Windkraft damit erheblich erschwert. Remmel sagte dazu: „Wir werden den Windenergie-Verhinderungserlass der Vorgängerregierung durch einen Windenergie-Ermöglichungserlass ersetzen.“, schreibt energieblog24.de, und weiter: „Geplant ist, dass der Erlass zur Aufhebung der Restriktion im Bereich der Windkraft bereits im März in Kraft tritt.“

Dabei ist so ein Windpark nicht einfach mal schnell eingestielt. Zumal, so wird Remmels Aussage fortführend zusammengefasst, wenn mittels dieses „Windenergie-Ermöglichungserlasses“: „… beispielsweise die aktuell festgelegte Maximalhöhe der Windräder von 100 Metern aufgehoben werden (soll). Grund für diese Beschränkung war für CDU und FDP die Bewahrung des Landschaftsbildes. Heutige moderne Windräder können sind allerdings bis zu 200 Meter hoch.“ kein Zitierfehler http://www.energieblog24.de/windkraft-nordrhein-westfalen/

„Auf insgesamt 2 Prozent der Landesfläche sollen Vorranggebiete für die Nutzung der Windenergie ausgewiesen werden.“
„Unverzichtbar bleibt allerdings eine regionalplanerische Steuerung der Ausweisung von Windkraft-Vorranggebieten. Hier sehen wir noch Nachbesserungsbedarf“, mahnt der NABU-Landesvorsitzende Josef Tumbrinck an.“, wird bei nrw.nabu.de weiter zitiert:„Im Windenergie-Erlass sollte die verbindliche Verpflichtung zur textlichen und zeichnerischen Darstellung der Vorranggebiete verankert werden, um lokales Klein-Klein zu verhindern.“ Durch die im Erlass-Entwurf definierten Tabubereiche wie z.B. Naturschutz-, Vogelschutz- und FFH-Gebiete würden die Anforderungen des Naturschutzes ansonsten weitgehend erfüllt.“, denn „Auch die Eröffnung der Möglichkeit zum Bau von Windenergieanlagen in intensiv genutzten Nadelwaldforsten sei aus Naturschutzperspektive akzeptabel.“

Dagegen redet z. B. windland.ch aus der Schweiz über ähnliche Pläne dort unter der Überschrift „Das Grosse Halali auf den Wald ist eröffnet“: Beim Bau müssen die Waldstrassen massiv verbreitert werden, Bäume links und rechts der Waldautobahn werden gerodet. Es muss neben dem eigentlichen Bauplatz für die Windkraftanlage auch noch eine etwa fünfmal so grosse Fläche für die Baumaschinen und die Arbeitsplattform gerodet werden. Beim Rückbau (Geri Müller:” Man kann das alles spurlos entfernen!“) muss die Waldstrasse wieder verbreitert werden oder bleibt praktischerweise gleich auf 4 Meter Breite anstelle der ursprünglichen 2 Meter Breite.“

„Wer das als ökologisch bezeichnet, soll sich doch so eine Baustelle mal genauer anschauen.“, schlägt der Schreiber vor, und zeigt diese beiden Fotos (eines Autors Mathias Kreh, Deutschland) (hier und hier)

„Das grösste Problem“, so dort dann aber weiter, „ist aber die entstehende Lichtung im geschlossenen Wald. Nachdem der europaweit massiv den Wald schädigenden Sturm Lothar 1999 über die Lande gezogen war, konnte eine professionelle Analyse die Ursachen klar eingrenzen. Das Dokument „LOTHAR – Ursächliche Zusammenhänge und Risikoentwicklung“ bezeichnet die Lücken im geschlossenen Waldgefüge als grösste Ursache der massiven Schäden“.
Zitiert wird dieses Analyse (dort auch als pdf-Dokument abladbar) z. B. auf: „Seite 33: „Untersuchungen im Windkanal lassen annehmen, dass die Schaffung von Lücken grösser als eine Baumlänge entscheidend wirken könnten. … Dank grösseren Zwischenräumen in den Kronen steigt die Bewegungsamplitude der verbleibenden Bäume; der Dominoeffekt wird dann offensichtlicher. Sind einmal einzelne Lücken gebildet, tritt der Wind mehr in die Lücken ein und bildet Turbulenzen, welche den Lückenrand in Windrichtung destabilisieren (GARDINER et al. 1997). Ab einer bestimmten Auflösung des Bestandes kann die Netzwerkwirkung der Gerüstbäume nicht mehr funktionieren und die Kohärenz der Struktur hält nicht mehr Stand. So genügen bei fortgeschrittener Auflösung des Bestandes wenige starke Böen, um flächige Schäden zu verursachen.“

Wieder einmal kann man glauben, oder man kann es lassen; die Panzer der Umgestaltungswut aber rollen unbeeindruckt, und warum nicht mit Grüngeschminkten im Cockpit. Wie läßt B. Traven so sinngemäß im „Totenschiff“ über den aufkeimenden Kommunisten in Europa sagen: „Warum sollte ich sie hassen? Aus den schlimm Verfolgten sind oft noch schlimmere Verfolger geworden…“ Macht macht blind.

Siegesgewissheit auch?
Können sich die mit den Schlichtungsgeprächen zu S21 Befassten erinnern, wie die Koalition der Unwilligen, zu der auch die Grünen von Badem-Würtemberg und BUND zählten, der Bahn das Schönrechnen der aus S 21 hervorgehenden wirtschaftlichen Zukunftserwartungen für Stuttgart und das Ländle nachwiesen? Denen könnte gewahr sein, über welch einflussstarke Beziehungen die Interessenlobby verfügt, wie sie unvehohlen die Politik unter der Knute hält und selbst in Mathematik und Naturwissenschaft mit neuen Regeln aufwarteten darf? Welcher Pein der logisch Denkende ausgesetzt war angesichts der von Bahn und Politik gemeinsam betriebenen Ignoranz des gesunden Menschenverstandes, wie oft er sich der geistigen Ohnmacht nahe fühlte unter dem allesverhüllendem Singsang der Lobbyisten?
Dem mag ein Klick auf diese Seite diesem übelerregende Gefühl wieder näherbringen, wo es ebenfalls um Betrug am Volk geht, um „systematische Fälschung der Leistungsprognosen“ auch hier zur Durchsetzung beim Bürger unbeliebter und ihm schadenbringender Projekte geht, und – ganz am Thema – um Falschrechnungen durch den Windvermarkter Suisse Eole zugunsten seiner Projekte.

Waren es doch Kretschmann und Palmer, die fast gebetsmühlenartig und am Ende doch ohne Erfolg appellieren mussten, den Fokus der Faktenschlichtung auf die einzig interssierende Frage zu lenken, die bei der Offenlegung der Pläne zum Projekt „Stuttgart 21“ – und die wohl, schlicht formuliert, unserer Verständnis von „Demokratie“ allgemein wiedergibt – die Präferenz haben müsse? „Kosten – Nutzen – Abwägung“ war die Forderung der Grünen im Stuttgarter Rathaus – Was bekommt der Bürger für sein Geld, für seinen Verzicht auf Bewährtes, Geliebtes, als Gegenwert für die nun einsetzende und fast zehn Jahre anhaltende Störung seiner Ruhe und des gewohnte Ablaufs im Leben seiner Stadt?

Neben den Kosten-Nutzen-Abwägungen müsste Grün klar machen, wie es energetisch den Grundstein für seine neue Energiepolitik legen will. Das weiß der Kretschmann – wer ihn bei der Schlichtung sah – auch: Windräder, Solarzellen, (‚was vergessen?) – die Herstellung all dieser feinen Sachen ist sehr energieintensiv. Noch dazu, wenn scheinbar Windeseile oberstes Gebot ist: Wie werben sie für den Atomausstieg? – „2017 können wir den Stecker ziehen“. Wir kennen doch den Laden, oder? Ziehen „wir“ dann dort den Stecker – Wahlversprechen ist Wahlversprechen! – und haben noch nicht rechtes Alternatives geschaffen? Wie gemütlich, wie urwüchsig alternativ! Sitzt Deutschland friedlich bei Kerzenschein, und draußen heult der Wolf…
Die Windenergiegewinnung dürfte ja kaum über ihre Grundlagenforschung hinaus sein. Ihr Strom kann nicht gespeichert werden. Windstille Tage – auf die wir ja auch weiterhin wenigstens spekulieren wollen – sind dann elektroenergetisch stille Tage. Wer weiß, dass die Grünen auch die Chemtrailattacken protestlos mit ansehen, kann sich auch den Grad der Effizienz von Solaranlagen unter deutschem Himmel ausmalen.
Etwas vergessen? Dass Solarzellen leicht unter UV zerbröseln, und ihre ganzen giftigen Bestandteilchen um das Haus herum den Boden kontaminieren, vielleicht. Und sich ein weites Feld zur Kooperation mit der Wirtschaft auftut hinterm Umweltschutz und man ja sehen wird, wie die Grünen der Versuchung widerstehen?
Tragisch nur, dass mit den verpatzten Auftritten solcher Pakte immer dem Geist, unter dem sie sich vorgeblich sammelten, Schaden zugefügt wird.
Und diesen Tipp an Hartz-IV-Kostgänger vielleicht noch – begehren Sie bald nach Wahlerfolg von Grün einen 1-€-Job als Krötenüberdiestraßeträger. Da brauchen Sie sich nicht später an der MaPoT (Man Power Turbine) zu schinden;-)

Ja, und so hat „Das Grüne Sofortprogramm“ mit dem Versprechen: „Wir Grünen haben die Konzepte“ weitere 12 Punkte aufgeführt. Ich hinterlasse sie Ihnen als Link in den Quellenangaben. Ich bin nur noch darübergeflogen. Thema Gentechnik hab ich gesucht – vielleicht mit unbegründbarer Ahnung, wo die nach dem erfolgten Atomausstieg benötigten Energieträger zu befürchten sein, vielleicht, weil mir der Grünen ganzheitliche Weltsicht vor Augen springen möge – gefunden hab ich keinerlei Aussagen zur Gentechnik. Und dass die „Umweltschützer“-Koalition bei Treibhausgase – von denen sie nicht gelassen hat – nicht mehr explizit „CO2“ in den Mund nimmt.

Bisher sehe ich einen guten Beitrag zu Neuen Weltordnung, wie sie fühlbar gerade über uns kommt – mit Krisen, „Natur“-Katastrophen, Ressourcenvernichtung, entfesselter Gewalt des Staates „im Interesse“ einer immer weniger zustimmenden, dafür immer mehr betonten Mehrheit; und das nicht nur bei S 21 – womit wir wieder im Ländle wären, wo ich mich gefreut hätte, dem Wähler von Morgen seinen vorgefassten Wahlbeschluss überdenklich gemacht zu haben.

Letzter Satz. Eigentlich soll Journalismus auch Wege aufzeigen. Liebe Baden-Württemberger – dieser Artikel muss das leider schuldig bleiben. Wie das geht – dass der Bürger eine Regierung in seinem Sinne wählt, ist ein gesamtdeutsches und grundlegendes Problem – morgen wohl noch nicht zu beheben…

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update 16:00: Sie wählt Mappus: Video, videogold.de
weitere Wahlhilfe s. Kommentar
update II 16:30, Video, youtube, weniger humoresk
update III 23:21 gerade gefunden, wenn auch hundealt; dennoch – dringliche Sehempfehlung: Video, alpenparlament.tv Sollte Grün nicht wissen, wovon hier die Rede ist? Dürfte einen echten Freund der Harmonie (Gottes – oder der Natur halt) dieses keiner Untersuchung wert sein? Der Interviewte spricht davon, dass sie es nicht wahnehmen wollen. Freunde, ich glaub besser denGrünen und BUNDlern und Greenpeacern – kein Wort! So blind kann man nicht sein; die leben klar davon, dass die Probleme sich verschärfen…
des updatens heute kein Ende – IV, neu, über Katastrophenangst als Einnahmequelle, Video
update V, 28. 3. 22:45 stevenblack.wordpress.com: …Beispielsweise seit etwa ca. den 1985 er Jahren, macht sich Herr Volker Beck aufrichtige Sorgen, um die – ja, wirklich, es ist so – “rechtlich harte Situation für Pädophile”. Lieb, gell, der Herr Beck?! Kindersex ist Menschenrecht – Volker Beck (Grüne)…“…viel mehr noch dort
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Quellen: Das Grüne Sofortprogramm

Dagegen redet z. B. windland.ch aus der Schweiz über ähnliche Pläne dort unter der Überschrift „Das Grosse Halali auf den Wald ist eröffnet“

Die Fotos dort – Autor: Mathias Kreh, Deutschland
„Wer das als ökologisch bezeichnet, soll sich doch so eine Baustelle mal genauer anschauen.“
http://www.windland.ch/wordpress/wp-content/uploads/baustelle3.jpg
und http://www.windland.ch/wordpress/wp-content/uploads/baustelle5.jpg

Remmel, Grüne: „Wir werden den Windenergie-Verhinderungserlass der Vorgängerregierung durch einen Windenergie-Ermöglichungserlass ersetzen.“, zitiert und mehr hier bei energieblog24.de

„Bundesveband Windenergie e.V“ zu Rheinland-Pfalz

2 Jahre Winnenden – und kein bißchen vorbei

Winnenden? Morgen ist es zwei Jahre her; war einer dieser Amokläufe an deutschen Schulen. Der bebrillte, harmlos ausschauende Siebzehnjährige. Dem kaltblütig das gelang, wovon geübte Pistolenschützen nur träumen. Der mit ruhiger Hand den vielen Schülerinnen mit Kopfschuss auf Distanz das Licht ausblies. Tim Kretschmer – besser bekannt vielleicht als „Tim K.“?

Ja, lange her. Vor kurzem hat man über Tim Kretschmers Vater zu Gericht gesessen. Dem Sportschützen und Waffensammler hatte der Sohn das Schießeisen für die Tat letztendlich zu verdanken – statt vorschriftsmäßig alle Schusswaffen in einem sicherem Tresor vor unbefugtem Zugriff zu schützen, soll der Vater eine Pistole, die später als die Tatwaffe identifiziert werden sollte, im Kleiderschrank aufbewahrt haben – und die Patronen dafür nur drei Schranktüren weiter.

So mag man das im Kopf behalten haben.
Im vorigen Jahr wurde ich durch die Debatte im Internet über die möglichen Gefahren der psychischen Medikamentierung von Kindern und Jugendlichen auf Winnenden gebracht. Ein oder mehrere Autoren sahen in diesem „Amoklauf“ die Bestätigung ihrer Befürchtungen, dass die zunehmend inflationäre Eindämmung kindlichen und jugendlichen Widerspruchsgeistes gegen eine zunehmende Pervertierung der Gesellschaft mittels die Psyche beeinträchtigender Arzneimittel Individuen gebiert, in denen die Lebensgeister solange unterdrückt würden, bis sie sich schlagartig – und im Falle Winnenden mit übermenschlich erscheinender Kraft und Rafinesse – Ausdruck verliehen. Auch Tim K., so hatten ein Jahr nach der Tat die spärlichen und widersprüchlichen Ergebnisse der Ermittlungen dennnoch erbracht, war einst „psychologisch betreut“ worden und nahm – so glaubte man damals wohl noch – unterstützende Medikamente.

Diesen Thesen soll, schon aus Gründen der Logik, nicht zu widersprechen versucht sein – bei nun eingehender Beschäftigung mit „dem Fall Tim K.“ erwachte in mir  allerdings der Verdacht, dass über diesem Amoklauf ein anderer Gott gewacht haben musste als der für thumbe, depressive Kidies zuständige.
Der Ungeheuerlichkeiten, die sich auftaten, hatte ich versucht, hier mit Worten Herr zu werden. Der Artikel ist noch weitestgehend aktuell; trotz – oder wohl gerade wegen – augenfälliger Unstimmigkeiten im finalen Polizeibericht, sich oder polizeilichen oder offiziellen Verlautbarungen widersprechender Zeugen, mehrerer sich widersprechender Stellungnahmen der Polizei – konnte der mysteriöse Hinrichtung von neun Schulkindern, drei Lehrerinnen, drei weiteren, dem Täter außerplanmäßig vor den Lauf gekommenen Todesopfern – der, vom Dienst bei den russischen Streitkräften geschulte Männer als Geißel nehmend, trotz folgender Schüsse in Knie und Sprunggelenk unbeirrt fortfahrend, erfahrene Polizisten im Schach haltend und anschießend, sich letztendlich sich vor den an Zahl und Logistik starken Einsatzkräfte von SEK und Polizei per Suizid der Verantwortung entzieht, keinen erwähnenswerter Beitrag wenigstens der Beruhigung nun immer stärker aufkeimenden Zweifel am Willen und Vermögen des „Rechsttaates“ , seine Bürger zu beschützen, entgegensetzen.

Allein die Unstimmigkeiten auflisten zu wollen, könnte ein der Knappheit und Lesbarkeit eines den Vorfällen vor zwei Jahren gemahnendem Artikel, der dieser wenigstens sein will, schwer leisten; und könnte selbst dann dennoch wohl nicht Vollständigkeit proklamieren. Er müsste weit vor dem 11. 3. 2009 ansetzen – als, wie im Prozess gegen den Vater offenbar wurde, dieser bereits observiert wurde. Er müsste auf die „Vorankündigung des Amoklaufs“ eingehen, von der anschließend von der Polizei „Spuren auf Tims Computer“ indiziert wurden und die sich später als plumpe Fälschung erwies. Er müsste das baden-württembergische Innenministerium erwähnen, dass dieser Behauptung – einer offensichtlichen Fälschung von „Beweisen“ – beisprang. Er müsste bis 2002 zurückgehen, wo dem Schüler Robert Steinhäuser ein ähnlicher Anschlag in einer Schule gelang, und der wegen seiner Parallelen zu der dem Tim Kretschmer in Winnenden zur Last gelegten Tat auffällt. Unzählige Unstimmigkeiten im abschließendem Polizeibericht über den Hergang in Winnenden/Wendlingen auflisten und dabei an jeder Station des vier (oder waren es sieben?)-stündigen Amoklaufs verharren mit Querverweisen zu Gutachten unabhängiger Fachleute verschiedenster Gebiete über die Plausibilität des behaupteten Tathergangs. Er müsste all die 26 Verhandlungstage-Protokolle (im Netz zu finden!) gegen den Vater vom Herbst letzen Jahres hier ausschütten, die neuerlich den Verdacht vom aus den Fugen geratenen Rechtswesen aufleben lassen.

Das alles haben andere Seiten in mühevoller Kleinstarbeit und mit Bravour bereits getan. Unter den rotfarbigen Textpassage hier finden Sie bereits die Quellen zum oben Behaupteten. Unten finden Sie weitere Quellen mit ausreichend Studienmaterial. Die ansatzweise Beschäftigung lohnt bereits mit grundlegenden Erkenntnissen. Dem Assoziationsfreudigen mögen sich dann Abgründe auftun. In Anlehnung an Hörstel (bei der Pressekonferenz von Guido Grandts „11.3. – Der Amoklauf von Winnenden“): „Wir sind Winnenden“.

p.s. 11. 3. 11., 18:00 h

Nun soll es endlich eine Software geben, die potentielle Amokläufer rechtzeitig erkennt. Davon berichtete heute der „Deutschlandfunk“ in einem Interview. (11.03.2011 · 14:35 Uhr, Sendung: „Campus und Karriere“):
„…Das Programm, das Jens Hoffmann von der TU Dortmund entwickelt hat, findet in 32 Fragen heraus, ob ein Schüler ein möglicher Amokläufer ist…!
Winnenden ist der vorläufige Höhepunkt einer Reihe von Amokläufen, derer bislang weltweit 120 gezählt wurden. Wie können Schüler und Lehrer potenzielle Amokläufer erkennen? Der Psychologe Jens Hoffmann von der TU Darmstadt hat zusammen mit einem Kollegen eine Methode entwickelt. Herr Hoffmann, Ihr Computerprogramm stellt 32 Fragen und findet dann heraus, ob ein auffälliger Schüler ähnliche Risikokonstellationen aufweist wie ein Amokläufer. Was passiert, wenn das System Alarmstufe Rot meldet?
Jens Hoffmann: Unser DyRIAS-System ist praktisch nur ein Werkzeug. Das Wichtige ist, dass zunächst an der Schule ein Krisenteam da ist, dass praktisch die Lehrer selbst für ihre Kollegen sensibilisieren, dass sie ein Netzwerk mit der Polizei mit psychiatrischen Einrichtungen aufgebaut haben. Und erst, wenn ein solches Netzwerk vorhanden ist, bekommt man überhaupt die Warnsignale mit und kann unser System nutzen und dann eine Bewertung vornehmen.
Pfister: Das heißt, Ihr Früherkennungssystem, das greift nur dann, wenn ich es richtig verstehe, wenn Lehrer darin geschult wurden, die Risikofaktoren zu erkennen?
Hoffmann: Genau. … (weiter hier)

update 15. 3. 11:
„Der Massenmord von Winnenden & Wendlingen“ – 1/6, Video, youtube von: TheHimbeermaus, erstellt 10.03.2011
Videobeschreibung Autor: „Wofür steht 11/3 Winnenden?
– keine Schmauchspuren an den Händen des angeblichen Täters (nach 113 Schuss)
– Reste von Waffenöl im Lauf der angeblichen Tatwaffe (nach 113 Schuss)
– kein Opfer obduziert
– kein Tatzeuge vor Gericht geladen
– keine Beweise vor Gericht diskutiert
– Video des Polizeihubschraubers „leider verwackelt“
– Selbstmordankündigung des „Amokläufers“ auf PC in Polizeihand gefälscht
– unterlassene Hilfeleistung, Freiheitsberaubung gegen Schüler
– verschiedene Tatversionen der Polizei
– Ministerpräsident, der mindestens zwei Opfer kennt, tritt zurück und wird urplötzlich EU-Energiekommissar
– Medien und Parteien „interessieren sich nicht“ für diese Fakten“.
————————————-
Quellen und Weiterführendes:

G. Grand, mehrfacher Autor, Undercover-Journalist: Die Technik, mit der Tim K. mordete, wird in D. nicht gelehrt… youtube, hier bei 9. min

Film: Winnenden – der gemachte Täter? NuoVisoProductions, youtube;

Vortrag von A. Hauß: Winnenden – ein Amoklauf?, NuoVisoProductions, youtube;

Webseite von Andreas Hauß: „medienanalyse-international.de“, mit weiter- und bis ins Heute führender Betrachtung des „Falls“, nebst einem Link dort auf seine Strafanzeige bei Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart wegen Totschlags durch Unterlassen, wegen unterlassener Hilfeleistung und Freiheitsberaubung

Pressekonferenz vor einem Jahr, Grand mit Hörstel, Buchvortellung, Video von Nexwoldt.TV, youtube; Zit: „Guido Grandt hat den Amoklauf von Winnenden unter die Lupe genommen. Dabei ist er auf zahlreiche Widersprüche gestoßen. Zum Jahrestag des Massenmordes hat er jetzt seit brandneues Buch vorgestellt, 11.3. – Der Amoklauf von Winnenden.
Grandts Fazit: „Ich bin auf 60 offene Fragen gestoßen. Keine Behörde, einfach niemand ist in der Lage gewesen, mir diese 60 Fragen zu beantworten! Wir zeigen Ihnen einen 32 Minuten langen Zusammenschnitt der Pressekonferenz, auf der Grandts Buch vorgestellt wurde.“

Sehr zu empehlen diese Seite: Bürger, die, : „… zu diesem Fall keinerlei persönliche Beziehung unterhalten. Sollte Tim K. der (alleinige) Täter gewesen sein, dann soll es so sein. Doch wir fordern die Beweise für diese Behauptung, mit denen es offenbar einige Probleme zu geben scheint.“ (zitiert dort)

Parallelen Winnenden – Erfurt, youtube > Link

Oben genannter Artikel vom letzten Jahr – mit weiteren Quellen; eventuelle updates dann wieder hier, auf der „Bürgerseite“.

Update heute, 21 h: Auch im Kommentarbereich kommen Links zum Thema dazu…(vielen Dank!)

Bildungsmärchen

Heute: Wie entstanden in grauer Vorzeit Die Wichtigen Nachrichten  (heute „TV-News“)?

Es begab sich in diesem Land, dass der Statthalter eines mächtigen, als unsterblich geltenden Königs nicht mehr wusste, wo er der verarmten Bevölkerung noch einen Zehner, einen Fünfer oder wenigstens einen Zweier abnehmen könnte. Die großen Reichtümer des Landes hatte der König oder dessen Ahnen schon vor hunderten Jahren erpresst, aber die Leute des Landes waren erfinderisch und ließen sich gut und gern zum Fleiß anspornen. So war dem Land lange der Niedergang erspart geblieben – es war sogar bis eben eines der gewesen, das als reich vor anderen Ländern galt, in das die Armen zu Tausenden strömten, und von wo reichlich Hilfe in andere Länder floss, zuletzt noch in die bereits bettelarmen Randgebiete des riesigen Herrschaftsgebiet des mächtigen Königs – wenn da auch schon zum lautwerdenden Unbehagen und Leid der Leute im eigenen Land.

Sei es einmal wohlhabend gewesen – nun war dem Land der Überfluss gründlich entzogen, und man sah an einigen Stellen bereits die Zeichen der Armut durchschimmern, die man bisher nur bei weniger beneideten Völkern gefunden hatte.

Der Statthalter selbst  wagtte sich kaum noch ohne eine Schutzstaffel nach draußen, so grausam war wohl die Strafe, die er erwartete vom Volk für seine Politik. Dem hatte er geschworen, er täte und lenke alles so, wie es dem Land und seinen Leuten wohltut – anders als etwa sein Vorgänger – und war daraufhin von ihnen zum Statthalter gewählt worden.

Er hatte wohl aber nicht mit der Gier und der Kriegslust des Königs gerechnet, in dessen Dienste er nun trat, als er sich in seinem Posten bestallen ließ; hatte sich ein feines, ruhiges Dahinregieren eines für seine Fügsamkeit legendären Volkes vorgestellt und alle Privilegien gesehen, die seiner Meinung nach ein Statthalter des Königs hat.

Insgeheim hasste er den König für dessen Protz- und Herrschsucht – aber er beneidete ihn auch heftig um seine Machtfülle, und so fühlte er sich in seinem Amtsessel auf der sicheren Seite der Machthaber, sah er doch gerade just in dieser Zeit bereits vor den Mauern seines Palastes, wie schnell die Armut und das Siechtum die Machtlosen befallen kann und welch Drangsal dem erwuchs, der ohne gutbezahlten Posten war und dabei nicht in der Vergangenheit einen ausreichen dicken Sack mit Notgroschen angelegt hatte.
Kurz, der Statthalter hatte große Furcht.

Er fürchte sich weniger, eines Tages nicht mehr aus erlesene Küche gespeist zu werden, nicht mehr von schönen leichten Mädchen umschwirrt zu sein, keine Kutsche nebst drei Kutschern befehlen zu können. Er musste auch nicht fürchten, ein Leben wie der Pöbel führen zu müssen – sein Posten verhieß ihn eine ausreichend hohe Rente auf Lebenszeit – mehr, als der Pöbel je hätte zusammenklauben können, selbst wenn er das ganze Leben den Buckel krumm gemacht hätte.

Aber er hatte sich an die Empfänge, Bälle, an seine Wichtigkeit gewöhnt, aufgebläht vor den anderen Statthaltern des Riesenreiches und vom König wohlwollend betrachtet, an seine Auftritte vor versammeltem Volk, das erfurchtsvoll und gutgläubig und dankbar für diese vielleicht unverdiente Aufmerksamkeit jedes seiner Worte trank, als wären sie lebensverheißender Nektar – so, dass er nie lügen musste über seine wahren Absichten, sondern sie in schön- und großklingende Worte verpacken konnte, die dann wie Liebeslieder von Mund zu Mund gingen, ohne dass einer deren Hintersinn auch nur ahnte.

So war es jedenfalls bis vor kurzem in diesem Land den Statthaltern noch ergangen. Und so hatte er große Angst vorm machtgierigen König, der des Nachts in seine Träume einbrach, ihm die Insignien seiner Macht aus den Händen riss, ihn des Palastes verwies und dem eigenen Volk zum Fraße vorwarf, dessen rachelüsternes Stampfen er noch vermeinte zu hören, wenn er schweißesnass mit angstgeweiteten Augen vor Morgengrauen vom Kissen auffuhr.

Nun gelüstete dem König wieder nach einem Waffengang; dafür brauchte er Geld, viel Geld – Kriege waren längst ein luxeriöses Steckenpferd geworden, und der Feind war zahlreich, und ihn zu schlagen ohne selbst etwas abzubekommen, erforderte geschickte Angriffe an allen Fronten. Der Statthalter würde einen guten Anteil an der Kriegsbeute bekommen, das wäre nicht zum ersten Mal so  – aber vorher musste er das Geld für den Krieg säckeweise mitaufbringen – das war der neueste Erlass des Königs: Noch bevor ein Jahr ins Land gegangen war, hat jeder Statthalter der Teilreiche des Königreichs die Menge an Scheffeln Gold beim Finanzminister des Königs abzuliefern, wie Seelen in ihren Ländern lebten – oder der König könne von da an für die Sicherheit des Landes, und nicht zuletzt für die des Statthalters, nicht mehr ausreichend garantieren, wie der geheime Bote, der diese Order heute morgen überbrachte, dem Statthalter frech grinsend ins Gesicht sagte, als der sein altes Jammerlied von den eigenen leeren Staatskassen wieder vortragen wollte.

85 Millionen Scheffel Goldes – der Statthalter hatte sich erst einmal in seinen Pavillion verkrochen, den Diener nach einer Flasche Branntwein geschickt und versucht, seinen Kummer herunterzuspülen; er war darüber eingeschlafen, aber in den sonnenbeschienenen Traum unter Palmen von seiner letzten Reise ins ferne Kalifornien war der König eingedrungen, wollte ihm die Epauletten von der Schulter reißen, während hinter der Sanddüne schon das Gebrabbel des Pöbels laut wurde; als er hochfuhr, platterte ein Regenguss gegen die Scheiben des Sommerlusthäuschens.

Nun saß er, vom Kammerdiener in trockene, warme Tücher gehüllt, auf seinem Kanapee, starrte mit schnapstrüben  Blick in das knisternde Kaminfeuer, während ihm eine Zahl, unfassbar, durch den dösigen, halbwachen Schädel trötete. „85 Millionen“.

Er betätigte die Klingel, der Diener erschien sofort in der Tür, er schickte nach Finanzminister, Wirtschaftsminister, Minister für Innere Demokratie, dem für Propaganda, dem für Innere Sicherheit. „Sofort, Dringlichkeit 1“, trug er dem Diener auf.
Dann griff er zum Telefon, drückte die Taste des Kriegsministers, räusperte sich, während er auf die Stimme am anderen Ende wartete, wünschte, wohl gespeist zu haben, und mit militärisch-entschlossenem Ton, zu wissen: „Wie groß – im Falle einer Riesenkatastrophe – wie groß ist unser maximaler Spielraum in Quadrat A?“

Der Diener meldete die Minister; umständlich sich gegenseitig den Vortritt einräumend, tritt endlich der Minister für Innere Sicherheit ein, gefolgt vom Minister für Innere Demokratie.
Ohne ihren Gruß zu beachten oder sie eines Blickes zu würdigen, wies der Statthalter auf die Sessel: „Ich muss das Bett hüten.“
Die Minister setzten sich artig. Sie räusperten sich oft, aber der Statthalter ließ sie schmoren, bis die Versammlung vollständig war.

„Dass sich keiner falsche Hoffnungen macht“, nahm er dann die Rede auf, „oder mich gar der Respektlosigkeit zeiht – eine leichte Grippe – lediglich; eine leichte Grippe“, wendet er sich scharf an den Propagandaminister, „lässt mich vorsorglich die Regierungsgeschäfte heute vom Divan aus tätigen… Wo bekommen wir 85 Millionen Scheffel her – in den nächsten zwölf Monaten – abschreibbare 85 Millionen Scheffel?!““Gold“, fragte der Minister für Propaganda dämlich, und dem für Innere Sicherheit klappte vor Schreck der Kiefer auf.

„Vier Prozent, maximal, gibt Planquadrat A noch her“,  wiederholte der Statthalter die Angaben des Kriegsministers.
„Das ist, wenn der Marktpreis weiter sinkt, bald nur noch die Hälfte von 85“, wendete der Finanzminister ein. „Aber bei mir – sucht bitte nicht!“, rang er beschwörend seine Hände, dass alle erwarteten, die Brillianten würden aus den Fassungen fallen. „Die Staatskasse hat heute noch mehr von dem, was sie immer hatte  – ein rasant wachsendes Loch!“

„Gibt es eine Steuer, die wir noch nicht auferlegt haben?“ Der Statthalter schien es selbst nicht zu glauben.
„Keine“, stimmen die Minister für Innere Demokratie und Innere Sicherheit wie aus einem Munde  zu.
„Was können wir billig und schnell herstellen und teuer als dringlich verkaufen, oder mit einem Gesetz versehen, dass jeder es kaufen muss?“
„Einen transportablen hochelektronischen Feindeserkenner, mit Sicherheitsstufen für jeden Geldbeutel“, machte der Minister für Innere Sicherheit einen Scherz. Dafür ist jetzt aber nicht die Zeit.

„Die Leute entdecken schon wieder Auswege aus dem zwanghaften Kaufenmüssen und ziehen sich auf Gebiete zurück, die wir ihnen längst abspenstig gemacht zu haben glaubten…“ Obwohl alle gespannt waren, verbargen sie es mit gespielter Langeweile vorm Propagandaminister. Zuguterletzt platzte er ungefragt heraus: „In die Familie – nämlich!“
„Die Familie?“: Jetzt fragte der Statthalter blöd.
„Na, halt Oma und Opa und Kinder und sowas“, erklärte der Propagandaminister.
„Dann sollen sie  d a f ü r  zahlen“, platzte es aus dem Statthalter hervor.
„Für Oma und Opa zahlen sie schon genug – bei geringster Gegengabe unsererseits, noch dazu.“, wandt der Minister für Innere Demokratie ein.

„Und was zahlen sie für ihre Kinder?“.
„Wenig“, gab der zu, „so viel gerade, dass sie das Gebähren nicht gänzlich abgelegen.“
„Was dem zugute, aber diesmal zu spät käme“, sinniert der Statthalter, „85 Millionen Scheffel – das sind die 85 Millionen Köpfe!“, gewährte er Einblick in den königlichen Rechenweg.
„Sie bringen schon, minderjährig und ohne eigenes Einkommen, mehr in die Kassen als mancher Erwachsener, und im Laufe der ersten sieben, acht Lebensjahre ein Vielfaches eines Scheffels Goldes“, lachte der Finanzminister.
„Solange die Eltern sich das leisten können oder wollen“, ergänzte der Minister für Innere Demokratie.

„Dann lasst uns den Kindern etwas andrehen, was die Eltern als besonders nützlich ansehen, das uns aber wenig kostet, morgen lieferbar ist, wenig Nutzen bringt – eher ideologischen als  praktischen; was eine gute Mutter ihrem Kind nie verwehren würde, oder sich damit als Rabenmutter erwiese, beschämt vor den Augen aller anderen, die ihren Kinder Gutes zu tun sich nicht beschränken!“, fiel es dem Statthalter wie Schuppen von den Augen.
„Fällt mir nur Chemie ein – billig, massenhaft, ein behauptbarer, unsichtbarer,  unwiderlegbarer Nutzenstifter in Reinkultur“, sagte der Wirtschaftsminister. „Sonumballamit – und Ihr Kind ist beizeiten fit. Für die Herausforderungen einer neuen Zeit!“, schrieb er schon den Werbeslogan in die Luft.
„Somadingsbumsit – gehört in jeden Ranzen, Shit!“, war der Propagandaminister ganz in seinem Element.

In der Tür erschien der Diener: „Sie haben geläutet?“
„Den Minister für Schule und Erziehung, den Gesundheitsminister! Sofort, unveränderte Dringlichkeit 1“, befahl der Statthalter.

Der Gesundheitsminister rechnete vor: „Die 6-fach Impfung – gegen Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung, Diphtherie, Hepatitis B; die 3-fach-Impfung – gegen Masern, Mumps und Röteln. Das sind nur die empfohlenen Impfungen für Kinder. Ich wüsste nicht, wie ein kindlicher Organismus mehr vertragen soll; ich weiß nicht einmal, ob ein kindlicher Organismus das überhaupt vertragen hat – und nicht Spätfolgen hervorbringen wird.“
„Spätfolgen, Spätfolgen – das haben Sie uns auch vor der Hühnergrippeimpfung erzählen wollen; nun ist das drei Jahre her – Spätfolgen hat es keine gegeben – es sei denn, Ihnen sind welche bekannt geworden…“, stichelte der Wirtschaftsminister.
„Spätfolgen, wie ihr Name schon sagt…“, will schwach der Gesundheitsminister einwenden, aber der Wirtschaftsminister kann ihn bereits dahingehend beruhigen: „Kinder sind zäh – aber das muss ich Ihnen als Vater von zweien ja nicht erklären?“
„Ich ließe es dennoch nicht darauf ankommen“, beharrte trotzig der Gesundheitsminister.
„Wie Sie das privat handhaben, ist voll und ganz ihre Sache. Hier geht es um das Interesse des ganzen Landes“, läßt ihn endlich der Statthalter verstummen.

„Das Problem ist“, legt der Minister für Innere Demokratie den Hinzugekommenen nochmals das Zwischenergebnis des vorangegangenem Gedankenaustauschs der Herren Minister mit dem  Statthalters dar: „wir haben Geld zu machen! Viel Geld – aber alle Möglichkeiten dafür scheinen ausgeschöpft – noch ein wenig mehr Steuern oder Abgaben oder Nullrunden, und die Leute fallen in Elend und Verwahrlosung und vielleicht über eine Hemmschwelle, die sie bislang noch stillehalten ließ.
Sie fielen bereits auf prähistorische Verhaltensmerkmale zurück – entdeckten zum Beispiel wieder die „Familie“ als Rückzugs- und Kraftquelle. Die einzige, und wohl auch die beste Möglichkeit, sie dennoch zu packen, ist, sie  h i e r  zu packen; ihnen etwas teuer anzudrehen, was für uns billig ist und ohne Aufwand beschaffbar und für die Zukunft dieser neuen Rückzugs- und Besinnungsnische – die natürlich weder Sie noch ich begrüßen kann –  als unbedingt erstrebenswert erscheint; Chemie haben wir massenhaft und billig, und – das sind aber nur meine ergänzenden Hintergedanken und noch nicht Aspekt unserer Diskussion gewesen –  potenziell geeignet, dieses Schlupfloch auf lange Sicht ganz zu versiegeln.“

„Es soll außerdem einen ideologischen Zwang entwickeln können – ein Mittel, dem nachgesagt werden kann, dass es das Kind ertüchtigt, lernfähiger macht, besser in der Schule – der Schmiede fürs Leben – nur Rabeneltern würden es ihrem Kind verwehren.“
„Kann man Kindern denn heute noch zumuten wollen, sich auf Schule – wie wir wissen, was sie ist – konzentrieren zu müssen? Von Seiten der Eltern aus?“  Der Minister für Innere Demokratie war da skeptisch. „Würd‘ ich denn den Sinnen oder den geistigen Fähigkeiten meines Kindes misstrauen, das die Schule als langweilig und bildungslustfeindlich zu erkennen im Begriff ist?“.
„Wenn sich in dieser Schule die einzige Weiche stellt – aufs Abstellgleis oder ins Leben – dann doch wohl?“, blinzelte ihm der Wirtschaftsminister schelmisch zu.

„Ein Mittel für alle Schulkinder also – um den Anforderungen der Schule zu genügen! Das muss jeder Mutter eingehen!“ Der Statthalter wollt sich vor Freude über dies schnelle Lösung schon vom Divan schwingen, als er sich der unzureichenden Bedeckung seiner Blöße gewahr wurde.“

Keine Mutter wird zugeben, dass ihr Kind Mittel braucht, um in der Schule mithalten zu können.“
Der Minister für Schule und Erziehung war bisher noch nicht zu Wort gekommen; mit diesem Einwand leitete er ein langes, nachdenkliches Schweigen ein.

„Sie muss es ja nicht zugeben – sie muss es unseren Fachleuten nur glauben“, bricht dies der Finanzminister.
„Sie wird stattdessen sogar bestrebt sein – herausgefordert sein – beweisen zu wollen, dass gerade ihr Sprößling das ganz sicher nicht braucht – und sie wird schulische Leistungen als unwiderlegbaren Beweis auftischen. Ohne die zutiefst besorgten Eltern im Hintergrund lässt sich da kein Staat machen!“, ließ Minister für Schule und Erziehung nicht locker.
„Dann müssen die Mütter eben überzeugt werden, b e v o r  diese Beweise aufkommen können!“ Der Vorschlag des Statthalters klang wie ein Befehl.

Wieder herrschte eine Zeitlang nägelkauende Stille.
„Erinnert sich einer des Vorschlags eines Ministers meiner Partei aus früheren Jahren, eine Kindergartenpflicht einzuführen?“ – immer, wenn er diesen bedächtigen Ton auflegte, war der Wirtschaftsminister einer Lösung nahe.  „Das geschah damals unter dem Vorwand – ich zitiere aus dem Gedächtnis, „dass ausländische Kinder vor der Einschulung den Kindergarten besuchen. Das verbessert Sprachkenntnis und Gruppenverhalten“. Er behauptete dann weiter, es könne „sinnvoll sein, mittelfristig das letzte Kindergartenjahr in ganz Deutschland verpflichtend einzuführen.“ was die anfängliche Ausnahmeregelung „ausländische Kinder“ elegant zurücknahm.
Damals waren viele Minister auf unterer Ebene – auch aus unserer Partei – dagegen. Ihnen sollte die Aufgabe damals auferlegt werden, und entweder verfügten sie in ihren Herrschaftsunterbereichen nicht über die nötigen Mittel, oder sie erkannten wohl nicht das allgemeine Potenzial hinter dieser Idee. Die Sache kam also nicht zum Beschluss….“*

„Heutzutage könnte man das beschließen und erledigt! – ohne lange zu fragen, wem es recht ist“, lacht der Minister für Innere Demokratie froh über diese Dummheit aus alter Zeit.
„Heutzutage  w i r d  man das beschließen und erledigen, ohne lange zu fragen!“, sagte der Statthalter bedeutungsvoll, und dem kurz darauf in der Tür erscheinenden Diener befahl er: „Schaff er uns den Schreiber herbei, den Herold, und sag er dem Reitstall Bescheid, das Pferd des Herolds zu satteln!“

Der Wirtschafsminister diktierte dem Schreiber ohne langes Nachdenken die Mitteilung in die Feder, die dann vom Herold im ganzen Land verbreitet werden würde:
„Der Minister“ – es folgte ein bisher unbekannter Ministertitel und ein allen anderen unbekannter Name – „will mit einer Kindergartenpflicht die Deutschkenntnisse sowohl von Zuwanderern als auch von Deutschen verbessern. Der Minister warb jetzt für die Einführung einer Kindergartenpflicht für Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen. Sie solle auch für Kinder ohne Migrationshintergrund gelten, die nicht gut genug Deutsch sprechen. Festgestellt werden soll dies mit einer Sprachstandserhebung. Etwa die Hälfte der Kinder von Zuwanderern falle durch diesen Sprachtest. Bei den anderen Kindern sei es jedes fünfte. Betreuungsangebote gebe es genug, doch nicht alle Eltern nutzten sie (). Offensichtlich würden zahlreiche Eltern von staatlichen Appellen nicht erreicht.
Die Kindergartenpflicht müsse auch mit Sanktionen verbunden werden, über die aber noch zu diskutieren sei.“**

Der Statthalter kam einmal wieder nicht umhin, seinem Wirtschaftsminister Anerkennung zu zollen. „“Warb“ – welch geniale Schleimspur!“, konnte er nicht mehr an sich halten, als Schreiber und Bote den Saal endlich verlassen hatten. „Man schlittert förmlich stehenden Fußes über die „trotz zahlreicher Appellen unerreichbaren Eltern“ in die „noch zu diskutierenden Sanktionen“ hinein. Sehr schön – Zuckerbrot und Peitsche“, wird er ganz lyrisch.
„Ich bitte, auch die Sprachregelung „Sprachstandserhebung“ ausreichend zu würdigen“, dankt ihm der Wirtschaftminister, ebenfalls nicht wenig stolz auf sich: „Gegen eine Sprachstandserhebung –  u n s e r e r  Experten – vermöge eine Mutter ersteinmal Einwände glaubhaft vorbringen – von Beweisen für deren Unrichtigkeit gar nicht zu reden!“

Zufrieden mit der vorläufigen Abwendung des Übels vom Land lud der Statthalter die Herren Minister auf  ein, zwei Fläschchen Branntwein ins Sommerlusthäuschen ein, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
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Anmerkungen:
* zitiert nach focus.de vom 23. 04. 2006
** zitiert nach hna.de vom 27. 12. 2010
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