Volksverhetzung. Netter Versuch!

(Diesmal besser nicht!)

Zu der im vorangegangenen Artikel angeschauten Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung gehörte auch eine Erhebung über die Islamfeindlichkeit der Deutschen.

Deutschlandfunk berichtete am 13. Oktober „Auch die Islamfeindlichkeit hat deutlich zugenommen“. In Die Presse.com steht am selben Tag: „Gemäß einer neuen Studie ist die Ausländerfeindlichkeit in der deutschen Bevölkerung auf dem Vormarsch.() Besonders dem Islam, zu dem die Forscher einen eigenen Fragebogen entwickelt haben, schlägt große Ablehnung entgegen“

Man fragt sich doch, was denn erwartet wurde. In Amerika heißt solche Aversion gegen „Islamisten“ längst Patriotismus. Ist den Amerikanern eine Tendenz zum Rechtsextremismus eigen? Dort geht zum Beispiel eine Diskussion wie: „Vielleicht sollten alle US-Muslime eine spezielle id-Karte tragen müssen –  so einen speziellen Marker, einen Computerchip, denn sie tragen müssen, damit sie sich nicht verstecken können (Quelle:dieses Video auf youtube, die ersten Minuten)“, und die Leute auf der Straße unterstützen diese Forderung.

Der „Islamismus“ ist spätestens seit dem 11. September 2001 der Erzfeind, und der von der Studie resümierte „leichte Anstieg der Amerikafeindlichkeit auf Kosten des Antisemitismus“ in Deutschland unterscheidet scheinbar zwischen Administration und Volk, und so zeigen die Zahlen, dass immer weniger Deutsche Aversionen gegen Amerikaner haben,(und im Osten am wenigsten). Zu diesem auch wegen der engen Vergangenheit und kulturellen Überschneidungen bis Idenditäten unterstelltem Mitgefüls musste auch Deutschland ja infolge dieses barbarischen Aktes 2001 der die westlichen, zivilisierten Welt galt, ein gewisses Potenzial zu seiner „Verteidigung“ aufbringen, und spätestens der Rückfall in Krieg, respektive „kriegsähnliche Zustände“ – mit medial ausgetragenen Begräbnissen von „Bundesbürgern in Uniform“, Einbußen an gewohnten Freiheiten und unterschwelliger Angst, müsste dann beim unvoreingenommensten Volk ein Feindbild herauskristalisieren.

Wie kann die Ebert-Studie dies nicht betrachtet haben, bei ihrer Bewertung der gestiegenen Zustimmung in Deutschland gegen den „Islam“? Sie räumt die „Kopftuchdebatte“ ein und eine gewisse Aversion gegen religionsbeinflusste oder -abhängige Herrschaftsformen – und vergisst, dass gegen den Islam, respektive „den Araber“ – da unterscheidet die Studie ebensowenig wie wohl der Mann auf der Straße, eine stark einseitige mediale Beeinflussung vorgenommen wird?

Ich will nochmal hinweisen auf den vorangegangenen (zugegeben quälend langen) Artikel, wie Zahlen und Aussage gewonnen werden; dies Beispiel hier ist noch augenfälliger:

Anstatt dieses allmediale Wettrüstens gegen den Islam und die Rückschritt in allen Bereichen des modernen, westlichen Lebens als unterschwellig gefühlten Faktor mitzudenken, erschafft  die Friedrich-Ebert-Stiftung aus der hohen Zustimmung zu ihren Fragen „Islamfeindlichkeit“ und der Hervorhebung  (zitiert: Die Presse.com): „, dass () mehr als die Hälfte derjenigen zugestimmt haben, die rassistischen Aussagen ansonsten überwiegend ablehnend gegenüberstehen.“ flugs „ dass sich „eine Art „moderner Rassismus“ entwickle, der an kulturellen Unterschieden ansetzt  und nicht mehr biologistisch geprägt ist.“

„Die stark ausgeprägte Abwertungsbereitschaft der Deutschen gegenüber „Fremden“ zeigt sich auch in den Zustimmungswerten zu islamfeindlichen Positionen.“, heißt es dann auch in der Pressemitteilung der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Fertigstellung ihrer „Die Mitte in der Krise“-Studie (pdf hier).

Dort verrät sie unter der Kategorisierung „4.3 Antiamerikanismus, Globalisierung, Antikapitalismus, Islamfeindlichkeit und rechtsextreme Einstellung“ (S. 122):

„Dieser Abschnitt ist weiteren Aspekten politischer Einstellungen gewidmet. Zum einen wollen wir der Frage nachgehen, inwiefern rechtsextreme Einstellung mit anderen politischen Einstellungen zusammenhängt.
Zum anderen soll in diesem Zusammenhang überprüft werden, ob sich eine Kommunikationslatenz bei den Antworten zum Antisemitismus zeigt und damit auch Auskunft über das Antwortverhalten im Rechtsextremismusfragebogen erlangt werden kann.“

Die Zustimmung will die Friedrich-Ebert-Stiftung messen aus folgenden zwei „islamfeindlichen Aussagen“ (S. 134):

„Ich kann es gut verstehen, dass manchen Leuten Araber unangenehm sind.“ (Sie setzt damit „Islam“ und „Araber“ gleich – was wohl dem Verfahren eines größeren Teils der Bevölkerung ohnehin entsprechen möge, will mit dieser Delegierung der Aussage, wie sie eingangs in der Studie erklärt, Skrupel vorm Zugeben der eigenen Einstellung nehmen)
In BRD West vermuten so 55,2, in Ost 55,5% „bei manchen Leuten“ Animositäten gegen „Araber“

„Für Muslime in Deutschland sollte die Religionsausübung erheblich eingeschränkt werden.“.
Bejahen in West 53,9, in Ost 75,7.

Wenn sie dieser Auffällligkeit in den Aussagen eine höhere Islamfeindlichkeit im Osten unterstellt, liegt sie sicher nicht ganz richtig; im Osten mit seiner betont antiklerikalen Vergangenheit ist das Verständnis für Religionsausübung ohnehin gering entwickelt; außerdem hat der Ossi entschieden weniger tagtägliche Anschauung vom Islamisten/Arabern als der Wessi.

So bereitet die Friedrich Ebert Stiftung dann in der Pressemitteilung die Welt auch auf ihre Ergebnisse so vor: „Die stark ausgeprägte Abwertungsbereitschaft der Deutschen gegenüber „Fremden“ zeigt sich auch in den Zustimmungswerten zu islamfeindlichen Positionen. Der Aussage „Ich kann es gut verstehen, dass  manchen Leuten Araber unangenehm sind“ stimmen 55,4% der Deutschen zu. Der Aussage „Für Muslime in Deutschland sollte die Religionsausübung erheblich eingeschränkt werden“ stimmen 58,4% (in Ostdeutschland sogar 75,7%) zu. Der moderne Rechtsextremismus zeigt sich hier mit einer kulturalistischen Begründung, die sich an die traditionellen biologistisch-rassistischen Begründungen anschließt.“

…………..

Quellen u.a.:
Pressemitteilung und
Studie

Veröffentlicht in Mit anderen Augen. 2 Comments »

2 Antworten to “Volksverhetzung. Netter Versuch!”

  1. Hanne Says:

    Die sollten mal die Einstellung vieler Moslems zu uns untersuchen. Vor allem von denen, welche auf unsere Kosten leben!
    Wenn man dann noch liest, dass koptische Christen aus Ägypten mit guter Ausbildung (Arzt, Ingenieur) aus unserem Land ausgewiesen werden sollen, weil die Aufnahme die moslemischen Länder verärgern könnte, dann glaube ich, dass man einen Großteil unserer Politiker und Richter ausbürgern sollte. Am besten in ein moslemisches Land:
    http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/redaktion/deutschland-christliche-fachkraefte-nicht-willkommen.html

    • blechtrommler Says:

      Na klar, gute Fachleute wollen die dann ja auch nicht; die könnten ja den Schmu mitbekommen. Besser mittelmäßige und damit bestechbar, sprechen grad so deutsch…Hat die DDR auch gemacht – wer Partei, der gute Position – Lehrer, Professor, Journalist…


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