Die Joker für Tag X

– Blödeln über eine in die Jahre gekommene Verschwörung

Aus einer Schnapsidee war schnell Programm geworden. Der Spiegel (30. 6. 2003) berichtete darüber, ein Vierteljahrhundert später; wie es anfing: „Die Stimmung auf dem Nachtflug VA 930 von Caracas nach Santiago de Chile ist gereizt. Während unten die schneebedeckten Gipfel der Anden vorbeiziehen, diskutieren an Bord () zwölf junge Deutsche. () Die Delegation der Jungen Union (JU) ist sauer auf ihren Vorsitzenden. Drei Tage lang hat Matthias Wissmann sie in Venezuela von morgens um sieben bis spät in die Nacht von einem Empfang zum nächsten gehetzt. „Wir wollen endlich etwas vom Land sehen“ (). Beschwingt vom Whisky, verfasst die Gruppe ein Manifest, gekrakelt auf einen Briefbogen der venezolanischen Fluggesellschaft Viasa. „In Sorge um die hochkarätig besetzte Delegation und zum Schutze der Gesundheit schließen wir uns hiermit zum Pacto Andino Segundo zusammen.“;
und wie es weiterging – mit dem Trotzbündniss der einstigen politischen Greenhorns; am Beispiel des Arbeitsaufkommen des nun „Generalsekretärs des Andenpaktes“, Bernd Huck, „Wirtschaftsanwalt in Braunschweig“: („Dort nennen sie ihn nur „Sir Huck“, weil er sich wie ein Lord kleidet und perfekt Englisch spricht.“) „Bei ihm laufen alle Fäden der Loge zusammen. Er hat den Stift geführt, als sich der Pakt vor 24 Jahren sein Gründungsmanifest schrieb. Bis heute hütet er das Dokument in einem Ordner in seinem Büro. Er organisiert die geheimen Zusammenkünfte. Er sondiert, wann die Mitglieder Zeit haben, legt Termine fest und verschickt die Einladungen. Sie tragen den Briefkopf: PACTO ANDINO, El secretario General.() Es ist nicht leicht, Generalsekretär eines konspirativen Bundes zu sein. Zum Beispiel muss Huck die Treffpunkte so wählen, dass es nicht auffällt, wenn ein Dutzend schwarzer Limousinen vorfährt. Mal treffen sich die Herren auf dem abgelegenen Bauernhof eines Paktmitglieds in Lührsbockel in der Lüneburger Heide, mal auf einer eigens gecharterten Barkasse auf dem Rhein, „für die wirklich vertraulichen Gespräche“, wie Huck in seinen Einladungen zu schreiben pflegt. () Die Sitzungen des Paktes eröffnet Huck mit einem Satz aus dem Manifest: „Die Lage ist da.““

Der Leser von heute, sieben Jahre später, reibt sich die Augen: Assoziationen zum bekanntgewordener Gebahren anderer Geheimbünde – „Logen“: den „Bilderbergern“, der „Trilaterale Kommission“, „Skull and Bones“, der Mafia?
Schließlich war die Rede – da schon, 2003 – nicht von Schattengestalten am politischen Spielfeldrand: „Um ihn (den Generalsekretär, meine Anm.) herum sitzt dann die Nomenklatura der Nach-Kohl-CDU: Koch, Wulff, Müller, Wissmann, Parteivize Christoph Böhr, 49, der baden-württembergische Fraktionschef Günther Oettinger, 49, der außenpolitische Fraktionssprecher Friedbert Pflüger, 48, der Vorsitzende der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Hans-Gert Pöttering, der hessische CDU-Fraktionschef Franz Josef Jung, 54, der hessische Innenminister Volker Bouffier“. Später wird wohl noch Merz dazukommen und Ole von Beust seine Mitgliedschaft immer abstreiten, bereits aber über die zitierte Runde versichert Spiegel seinen Lesern: „Vereinbarungen, die hier getroffen werden, haben Bestand. Egal, ob es um einen Präsidiumsplatz oder die Frage geht, wer nächster Kanzlerkandidat werden soll: Ist sich der Andenpakt einig, ist gegen ihn in der CDU keine Entscheidung möglich.“

Was mag der Leser vor sieben Jahren gedacht haben, mit solcherart Enthüllungen über seine politischen Willensvertreter konfrontiert?
Dass es mehr ein Spaß ist, den man nicht ernstnehmen muss in einem Land, das vor Demokratiestärke nichtmal richtig laufen kann?

Immerhin aber konnte er nun wissen: (Spiegel, ebenda) „Die Mitglieder des Andenpaktes sind untereinander so loyal, dass schon mal einer für den anderen den Kopf hinhält. Das Gründungsmitglied Franz Josef Jung zum Beispiel. Er war Stellvertreter von JU-Chef Wissmann und holte Roland Koch in den Geheimbund. () Im Herbst 2000 geht es für Jung um die Frage, ob er seine Karriere für das politische Überleben seines Andenfreundes Koch riskieren will. Koch steht bereits mit dem Rücken zur Wand, als die Medien am 3. September 2000 von einer Großspende über 50 000 Mark berichten, die unter der Verantwortung des Ministerpräsidenten und CDU-Landesvorsitzenden verdunkelt worden sei.
Auch Jung wird in den Zusammenhang mit Finanzmanipulationen gebracht.
Die hessische FDP-Landesvorsitzende Ruth Wagner signalisiert Koch, dass die christlich-liberale Koalition ohne Opfer nicht zu halten ist.
Das Opfer soll Jung sein. „Wenn ich helfen kann, will ich helfen“, sagt Jung bei einer Besprechung mit Koch. Am 7. September tritt er zurück.
Zweieinhalb Jahre später wird Roland Koch mit absoluter Mehrheit als Ministerpräsident in Hessen bestätigt – und Franz Josef Jung feiert ein Comeback als Vorsitzender der Landtagsfraktion.“

Oder weiter: „Wulff ist eher liberal, Koch stramm konservativ. In der Frage, ob die Türkei der EU beitreten soll, konnte der Pakt keinen Konsens finden. Auch das Thema Zuwanderung ist umstritten. Die Verbundenheit reicht zudem nicht so weit, dass alle Mitglieder Koch automatisch in seinem Wunsch nach der Kanzlerkandidatur unterstützen. Bei einer so wichtigen Frage guckt jeder, wo seine eigenen Interessen liegen. Auch Wulff traut sich das Amt des Bundeskanzlers zu. Gleichwohl sind die Ähnlichkeiten in der Biografie und im Lebensgefühl ein starker Kitt. Gegen Koch würde Wulff nicht antreten.“
Oder den: „Koch weiß, dass er sich Alleingänge im Bundesrat leisten kann. Zwar genießt er als Mitglied des Andenpaktes auch keine Narrenfreiheit. Aber seine Freunde würden ihn nicht öffentlich desavouieren. Auch dank dieses Bündnisses genießt Koch in der CDU Heimrecht.“
Auch hier: „Als der saarländische Ministerpräsident Peter Müller, der im Andenpakt Gaststatus genießt, vor drei Jahren für das Amt des stellvertretenden Parteivorsitzenden kandidieren wollte, redeten seine Paktfreunde ihm dies aus. Müller war bereits kraft seines Amtes Mitglied des Präsidiums, und der Pakt wollte die Wiederwahl seines Mitglieds Christian Wulff nicht gefährden.“

Dass das unter Parteigenossen eben so Sitte sei?
Das allein konnte es auch nicht sein: „Angela Merkel trifft zum ersten Mal den Pacto Andino“, versichert Spiegel: „Es ist schon dunkel, als die frischgewählte Unionsfraktionsvorsitzende am Sonntag, dem 20. Oktober 2002, vor der Zentrale des Fernsehsenders Sat.1 in Berlin aus ihrem Dienstwagen steigt. Jürgen Doetz, der Geschäftsführer des Senders und Mitglied des Andenpaktes, nimmt sie in Empfang. Sie gehen in den vierten Stock. Dort warten bereits die anderen Männer. Merkel bekommt einen Platz neben Generalsekretär Huck. Die Stimmung ist bemüht locker. ()
Eigentlich haben die Paktbrüder nicht vorgehabt, die Parteichefin je einzuladen.
Schon dass Wulff Merkel die Existenz des geheimen Zirkels verriet, hat viele Mitglieder verärgert…“

„Aus dem Andenpakt ist eine mächtige Seilschaft innerhalb der CDU geworden. Über die Jahre sind neue Mitglieder dazugestoßen und haben wichtige Positionen erobert“, fand Spiegel 2003 und sah da noch schwarz für Merkels politische Zukunft im Kraftfeld diese „Männerbundes“.

Der ehemalige Bundesarbeits- und Sozialminister Norbert Blüm (CDU)erzählte dem Cicero: „Mehr Abkapslung als beim Andenpakt habe ich bei keiner anderen Vereinigungen erlebt.“.

Zugegeben wurde seine Existenz ja nie. Nicht hierzulande – der großen Welt waren die Andenpaktler beliebte Gäste: „Einmal im Jahr bittet Huck zu einer Auslandsreise, im internen Jargon „Maßnahme“ genannt. In Jerusalem trafen die CDU-Freunde einst Staatspräsident Eser Weizman und in Paris Jacques Chirac, damals noch Bürgermeister der französischen Hauptstadt. In diesem Jahr luden sie sich in Madrid beim spanischen Premier José María Aznar zum Abendessen ein.“ (Spiegel, 30. 6. 2003). Anfang 2008 hieß es dann auch hier,mit dem Andenpakt ginge es nun zuende.

Wohl ist diese Hoffnung seit dem Bekanntwerden des Rücktritts von Koch wieder vom Tisch. Am 27. 5. 2010 weiß Handelsblatt von einem: „jüngste(n) Treffen dieses legendären Geheimbundes renommierter CDU-Politiker(). Bei Tapas, Rotwein und Bier beriet die Männerrunde über Pfingsten im sonnigen Barcelona nicht nur über den Rücktritt von Hessens Ministerpräsident Roland Koch, man sprach auch über „die Orientierungslosigkeit der Bundesregierung“ und die „Zukunft der Partei“. In der CDU-Zentrale hätten die Alarmglocken ob dieser Nachricht geschrillt, weiß Handelsblatt: „Was plant der Andenpakt? Soll Parteichefin Angela Merkel aus dem Amt gedrängt werden?“ Und konstatiert: „Nun ist Christian Wulff der einzige Hoffnungsträger der Männerrunde“.

Wie meinte das allwissende Magazin noch 2003: „Ist sich der Andenpakt einig, ist gegen ihn in der CDU keine Entscheidung möglich.“?
In nur kurzer Zeit: Öttinger – nach Brüssel „abgeschoben“? Jung – „über den Krieg gestolpert“? Beust (der vielleicht nie Anden-Paktierer war) – den Tribut ans Altern gezollt? Koch – die Machtgelüste vergangen? Alle plötzlich keine Eier mehr zu Politik, Macht, Bestimmen? Letzter Hoffnungsträger, Wulff – der Merkel einst den Andenpakt entdeckte – von ihr nun ins politische Nirvana entsorgt? Merkel, die staasiverstrickte, moskaustudierte, DDR-weichgekochte Frau mit dem „angelernten politischen Wissen“ (Spiegel) den ganzen 30 Jahre alten Machtzirkel weggebissen?
Politisches Nirvana sagt nur, wer über die wirkliche Machtfülle des „Bundespräsidenten“ – des Obersten Deutschen Amtsträgers immerhin – im Unklaren ist! Der Bundespräsident kann den Bundestag auflösen, den Bundeskanzler ernennen und entlassen, und er benötigt dazu lediglich ein Bundesminister, den er verpflichten kann, die Geschäfte bis zur Ernennung seines Nachfolgers weiterzuführen.
Ein Andenpaktler rückt heute vom langjähriger Innenminister eines Andenpaktlers zum Minister-Präsidenten von Hessen auf.

……………..

ergänzend:

„Cicero“ über den Andenpakt: „Der mächtigste Geheimbund der deutschen Politik“  – sehr lesenswert!

Wikipedia zu Andenpakt: „Als Mitglieder des Andenpaktes wurden im Spiegel in einer Infografik 17 Personen benannt, andere wurden im Artikeltext und von anderen Medien mit dem Pakt in Verbindung gebracht. Zu den im Spiegel-Artikel benannten Personen zählen: Roland Koch, Christian Wulff, Friedbert Pflüger, Christoph Böhr, Matthias Wissmann, Günther Oettinger, Franz Josef Jung, Peter Jacoby, Volker Bouffier, Kurt Lauk, Elmar Brok, Hans-Gert Pöttering, Wulf Schönbohm, Jürgen Doetz, Bernd Huck, Helmut Aurenz, Heinrich Haasis. Generalsekretär des Bundes sei Bernd Huck. Darüber hinaus wurden weitere Personen, z.B. Peter Müller und Friedrich Merz[2] in Verbindung mit dem Pakt genannt. Weiter führt der Spiegel-Artikel aus, dass Frauen im Andenpakt „nichts verloren“ hätten, von Ostdeutschen trenne die Mitglieder die andere politische Biografie.“

Ebenda (Wikipedia) über einen weiteren Bund: „Seit dem Jahr 2007 sind mehrmals Artikel über eine „Einstein-Connection“ einiger junger CDU-Politiker in Anlehnung an den Andenpakt und an den Treffpunkt, das Café Einstein in Berlin, veröffentlicht worden. Dieser Gruppe, die sich gegründet hat, damit konservative Thesen innerhalb der CDU mehr Beachtung finden, sollen der Bundesvorsitzende der Jungen Union Philipp Mißfelder, der ehemalige Generalsekretär der nordrhein-westfälischen CDU Hendrik Wüst, Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus und der bayrische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Markus Söder angehören.“

„Stammtischsprüche seitenlang?“ – wenn das nicht eine Verhöhnung der Stammtische wäre

Kauft nicht bei Sarrazin!

Ich weiß schon, Herr Sarrazin, seit meinem letzten Offenen Brief an Sie, dass ich im Internet keine E-Mail-Adresse von Ihnen finden werde – was mich nun dennoch nicht hindern soll, mich wieder mit Ihnen (völlig unverhältnismäßig angesichts der Fülle ernstzunehmender Themen – da geb ich Ihnen recht) zu beschäftigen; dabei hab ich auch die Vorstellung, Sie werden spitzbübisch alles beobachten, was auf Ihren letzten Streich nun so reagiert und über-reagiert wird); und wenn Sie es nicht lesen, lesen es andere – etwas in der Art wie Mobbing wenigstens, Sie verstehen? Doch, S i e verstehen: Das sich Stürzen in der Meute auf Mitmenschen, von denen man wenig Gegenwehr zu erwarten hat, um sich auf dessen Kosten zu profilieren. Nur in der Art freilich, zwar ahne ich nach den Verlautbahrungen gegen Sie die Meute mit mir, weiß auch von ihrer Wehrlosigkeit – die wird Thema meiner unverhältnismäßen Widerbeschäftigung mit Ihnen – hier aber ein Fall von, wenn Sie so wollen, Mobbing – gegen einen vermeintlich Stärkeren, Überflieger oder gar Unangreifbaren – und da ist ein Kampf mit gleichen Waffen schon legitim?

Aber zum Thema und ihrer Wehrlosigkeit in geistigen Dingen (auch der Grund, warum ich mich um eine Anrede Doktor drücke – um die Promovierten insgesamt nicht in missliches Licht zu rücken). Wer wie Sie immer mal wieder an der falschen Stelle auf die Pauke haut, dass das gutmenschliche Publikum erstarrt und sogar das Orchester kurz stockt und aufschaut und Gutmenschlichkeitsheuchelndes zum Vortrage bringt  (das ist Ihnen zumindest gelungen – wird aber hierzulande jedem Hanswurst gelingen), wer also so „von sich Reden macht“ wie Sie – sollte der nicht mehr zu bieten haben als platte Texte für imaginäre Stammtischrunden? (Glauben Sie mir, als wirklichem Stammtischbesucher: Die Ansagen dort sind längst nicht so platt, wie sie Ihre Regie vorsieht). Sollte der nicht wenigstens „etwas geleistet“ haben, einen nachweisbaren Nutzen gebracht, wie Sie den ja nun von anderen auch fordern, oder wenigstens der Liebe und dem Frieden gedient haben?
Denn sehen Sie zum Beispiel das, womit man Sie in Verbindung bringt – „Bankenwesen, irgendwie“. Würde ein einziger türkischer Lebensmittelhändler seinen Laden so führen wie Sie den Ihrigen – er müsste sich die Verfehlung seines Berufes attestieren, und hätte sicher nochdazu Grund gehabt, diesen an einen Nagel zu hängen; Ihr „Bankenwesen“ geht derweil bald bautz, und betrieben solches, um beim Beispiel zu bleiben, Lebensmittelhändler – sie wären gar eine Gefahr für die Menschheit;

Ich nehme einmal an, aufgrund Ihrer Stellung, Sie sind im Salonleben verblieben – sorgen hier vielleicht nach dem fünften Whisky oder „Goldwasser“ für einen tolerablen Eklat, weil Sie sich im Ton oder Dekoltees vergreifen oder beim Dinner einen Rülpser lassen – bei Menschen wie Ihnen wird das zwanghaft sein – fühlen sich hier aber gut aufgehoben un verstanden. Sie haben sich nie im normalen Leben befunden – worauf sich wohl Ihr irriges Gefühl für Stärke und Macht und Fliegenkönnen begründen mag – und das lässt sie eine völlig eingeschränkte Vorstellung von diesem haben. Mal ehrlich – wo sie hofieren und domizilieren – „richtige Türken und Moslems“ laufen doch dort höchstens im Fernseher? Die Famlie des ausländischen Gemüsehändler hier in meiner Stadt zum Beispiel haben Sprühungen mit Androhung physischen Niedergangs Ihrer geldmächtigten Kollegen von ihrer vietnamesischen Ackerscholle in die dann übervollen und verarmten Städte vertrieben, und Schlitzohren in meiner Regierung haben ihn in die DDR gelockt mit billigen Versprechungen und noch viel billigeren Geld; da war er eben, als, wiederum Ihre Kollegen, das Land für einen Appel und ein Ei übernahmen; Ihre „Türken“ – ich bin kein Freund davon, den Menschen nach seinem Nutzwert zu beurteilen, ihrer Begriffswelt mit dem Termini „Humankapital“ mag dies aber entgegenkommen – der Türke, der sie so nervt, dass Sie sich so vergessen – hat es wohl erst möglich gemacht, dass Sie auf einen, vermeintlich Ihren, Geldhaufen sitzen, von wo Sie nun gern die Pauke schlagen!
Nun wollen Sie das auch noch in eine Buchform bringen – von Ihnen erscheint heute ein B u c  h ! Viel mehr als schlechtverhüllte Selbstvergessenheit kann ich mir zwischen den Deckeln nicht denken! Was ich aber gelesen hab dazu, lässt mich wieder zurückkommen auf Ihre geistige Schwäche; das Handelsblatt wollte wohl auf Ihr Trittbrett steigen und auch die Pauke rühren; unglücklicherweise haben die eine Aussage zur Überschrift gewählt, die sie Ihnen in den Mund legen, und die, falls das keine bösartige Verdrehung war, Ihre ganze geistige Unbedarftheit nun schon vorher in die Welt posaunt. Sie werden dort aus „Welt am Sonntag“ zitiert mit genetischen Reinheitsgedanken zum europäischen „Genpool“, die wohl Ihren Plattheiten ein wissenschaftliche Krone aufsetzen sollen, und auch hier erscheint dann im Text wieder Ihre Aussage, die handelsblatt in die Titelzeile bracht: „Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen…“ Herr Sarazzin: Im reifen Alter zu glauben, dass eine religiöse Überzeugung einen Abdruck in der Genstruktur hinterlässt – wo hat man da promoviert? Oder meinten Sie lediglich: (Auch) Juden haben ein Gen (und nicht nur eins)?

Sie sehen, weit ist uns mit Ihren „Gedanken“ und wohl auch mit ihren Büchern nicht geholfen. Sie richten mehr Schaden an – wie ich Ihnene das auch schon letztens nahebringen wollte, und da mein ich nicht nur die nutzlose Papierwerdung unschuldiger Bäume; sie bringen uns von den wahren Problemen des Alltags ab, säen Unfrieden unter uns, die ohnehin nicht viel Frieden haben – sei es vor Verfolgung, Missionierung, Existenzangst oder Ihren verehrten Kollegen – seien wir „Deutsche“, Türken oder Mosleme. Sie sehen aber zumindest: Kein Grund für Sie besteht, sich aufzuspielen?

p. s. Denken Sie doch nochmal über die Gene nach; es könnte zu einer Lösung Ihres Problems führen…

Unten ein Link zu einer Sendung des Deutschlandfunks – leider nur noch im Internet zu bekommen – der meine obiges Schenkelklopfen über Ihren Glaubens verteidigt – überhaupt an die langen vergeblichen Bemühungen zum Finden eines „jüdischen Gens“ erinnert;
Deutschlandfunk 14.04.2010 09:53; Sendung: Tag für Tag „Wenn das „jüdische Gen“ nicht aufspürbar ist“; Jutta Schwenksbür im Gespräch mit dem jüdischen Historikers Shlomo Sand
anhören oder den Beitrag downloaden als mp3
…………………
Update
02.09.2010 13:17 Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V.
„Die genetischen Thesen von Herrn Sarrazin sind nicht mit den modernen Erkenntnissen zur Evolutionsbiologie des Menschen vereinbar.“ ganzer Text dort

– weitere Stimmen: 30.8. 2010 auf „ceiberweiber“ – Alexandra Bader: Die Gene des Herrn Sarrazin

Update 26. September 2010
„…Worauf Sarrazin mit seinem Buch abzielt, lässt sich auf Seite 93 lesen. Dort schreibt er, dass die evangelische Kirche seit der Reformation „die intelligentesten Knaben für die geistliche Laufbahn ausgewählt“ habe. Da „evangelische Pfarrersfamilien traditionell sehr kinderreich“ gewesen seien, habe sich diese Auslese darin niedergeschlagen, dass ein Pool von besonders intelligenten Menschen gezüchtet worden sei, aus dem sich „ein erstaunlich großer Teil der deutschen wissenschaftlichen Elite“ rekrutiert habe, während die katholische Kirche durch den Zölibat die Vermehrung der Intelligenzgene verhindert habe.
Abgesehen davon, dass diese Behauptungen (wieder einmal) nicht belegt und im übrigen auch falsch sind (nicht die evangelische Kirche hat Knaben ausgewählt, sondern häufig wurden die drittgeborenen Knaben von ihren Eltern in die geistliche Laufbahn entsandt), legt diese Passage Sarrazins Vorstellung von einem idealen Deutschland offen: Ein totalitäres System, das Menschen mit ihren Erbanlagen so züchtet, wie dies Hunde- und Pferdezüchter tun. Das nennt sich „Eugenik“ – der Erfinder dieses Begriffs, Francis Galton, wird von Sarrazin hoch gelobt (S. 92f.) – oder auf deutsch „Rassenhygiene“ und diente zur Zeit des Nationalsozialismus zur Rechtfertigung von Zwangssterilisierungen, Euthanasie und Völkermord.“ – da hat einer (Prof. Dr. Volker Eichener, Rektor der EBZ Business School – University of Applied Sciences) wahrhaftig dieses Zeug gelesen und selbst die Mühe einer Analyse nicht gescheut; hier seine komplette Ausführung: http://www.rohmert-medien.de/immobilienbrief/analyse-die-seltsamen-methoden-des-thilo-sarrazin,108286.html

Veröffentlicht in Augenblick. Leave a Comment »

Wem gehört Amerika nun wirklich?

Das Haus Israel –  Heimstatt mit vielen Hinterzimmern

Lange Zeit galt über die Erstbesiedlung des amerikanischen Kontinents diese Ansicht als die vertretbarste: Vor etwa 30.000 Jahren, so die  Lehrmeinung, zogen Jäger und Nomaden aus Nordostasien über eine Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska ins Gebiet der heutigen USA, wo sie, etwa 10.000 v. Chr., die ersten Ansiedlungen gründeten. Spanische Eroberer, die in der Neuzeit dort anlandeten und sich in Indien wähnten, gaben ihnen den seither für sie gebräuchlichen Namen: Indianer.

Diese Ansicht könnte nun ins Wanken geraten wollen. Schuld haben daran Funde, die Archäologen unlängst auf dem nord-amerikanischen Kontinent – unter den Ablagerungsschichten der bisher vermeinten Ureinwohner – machten, in den „Höhlen von Paisley, () den bedeutendsten archäologischen Fundstätten Amerikas“, berichtete unlängst Deutschlandfunk. Prof. Jenkins, Archäologe an der Universität von Eugene, hat hier menschliche Überreste entdeckt, „die auf dem Kontinent einzigartig sind: Fäkalien der Steinzeit-Leute, über 100 Klumpen Kot, eingetrocknet seit 14 Jahrtausenden“ – die nach dessen Ansicht nur eines bedeuten können: schon 1000 Jahre, bevor die Asiaten Nordamerika auch nur erreicht haben konnten, hatten dort bereits andere ihre Notdurft verrichtet. Sie tippen dabei, wen soll das jetzt wundern, auf Europäer.

Was die wissenschaftliche Lehrmeinung über Amerikas Erstbesiedlung nun auf so neue Beine stellen wird, folgt man Jenkins Euphorie,die sieben Millionen bekennenden Anhänger der viertgrößten Religion in den USA, und geschätze 13 Millionen weltweit, hatten dazu schon lange eine eigene Lesart:

Im Jahre 1827 hatte nämlich  Joseph Smith (*23. Dezember 1805 in Sharon im Windsor County, im US-Bundesstaat Vermont, USA; †27. Juni 1844 in Carthage, Illinois) nach eigenem Bekenntnis Besuch von einem Engel; für den damals 22jährigen, schon sieben Jahre zuvor traf Smith bei einem Waldspaziergang einmal auf Jesus Christus in Begleitung Gottes höchstpersönlich. Auch mit Moroni, so des Engels Namen, war Smith aus einer Reihe vorangegangener Besuche gut bekannt. Diesmal aber aber ließ er dem „streng gottesgläubigen“ (alles zit. wikiped.) Smith die Ehre angedeihen, wie sie zuletzt Mohamed, Jesus oder Mose widerfahren sein soll, diesmal hinterbrachte ihm Engel Moroni der Worte des Schöpfergottes höchstselbst; der Halbgöttliche hatte sie auf einer Reihe von goldener Tafeln dabei und berief Smith zu der ehrenvollen Aufgabe, diese Gottes Schäfchen zur Kenntnis zu bringen.

Smith schrieb die Tafeln ab und übersetze sie – der Engel nahm die Originale wieder mit ins Himmelsreich – und Smith machte des Schöpfers Wort als das Buch Mormon bekannt und zum heiligen Buch der „Mormonen“, zur Bibel der, wie diese Glaubensgemeinschaft sich nennt: Kirche Jesu Christo der Heiligen der letzten Tage.

„Ich habe den Brüdern gesagt, das Buch Mormon sei das richtigste aller Bücher auf Erden und der Schlußstein unserer Religion – und wenn man sich an dessen Weisungen hielte, werde man dadurch näher zu Gott kommen als durch jedes andere Buch.“, ließ sich dessen neuer Verkünder Gottes Joseph Smith zitieren.

Die Bibel der Mormonen, mit ihren einzelnen „Büchern“ aufgebaut wie das Alte Testament, geht auf die „die kleinen Platten Nephis“ und die „großen Platten Nephis“ zurück – Aufzeichnungen des etwa 600 vor Chr. aus Jerusalem geflohenen Propheten Nephi – und wird ergänzt durch die „Platten Ethers“, die von einem weitaus älterem Volk in Amerika berichten, den Jarediten, gläubigen Juden, die Gott schon kurz nach dem Turmbau von Babel, also 2000 v. Chr., in das verheißene Land geführt habe. Ihnen nachgesagt wird eine hochentwickelte Kultur, aber der Abfall vom Glauben hätte dieses Volk vollständig vernichtet, sodaß die zweite Übersiedlerwelle um Lehi, 600 v. Chr., wieder geführt von Gott, nur noch deren Aufzeichnungen finden konnten.
Im Einganstext zum „Buch Mormon“ wörtlich: „Die Angehörigen der anderen waren viel früher angekommen, und zwar nachdem der Herr beim Turmbau zu Babel die Sprachen verwirrt hatte; diese Gruppe ist als Jarediten bekannt. Nach tausenden von Jahren wurden alle vernichtet, ausgenommen die Lamaniten, und diese sind im wesentlichen die Vorfahren der Indianer.“ (Seit 2007, in der Neuausgabe des Buches Mormon, den zwingenden Ergebnissen der Wissenschaft angepasst in: „Nach Tausenden von Jahren wurden alle vernichtet, bis auf die Lamaniten, und sie befinden sich unter den Vorfahren der amerikanischen Indianer.“)

Joseph Smith: „Das Buch Mormon ist ein Bericht von den Vorvätern unserer westlichen Indianerstämme.() Daraus erfahren wir, dass unsere Indianer die Abkömmlinge jenes Josefs sind, der nach Ägypten verkauft wurde.“ („Lehren des Propheten Joseph Smith“, S.19, zit. hier)

Vergleiche in der menschlichen DNA haben bisher nur wiederholt bestätigt, dass die Indianer von den Asiaten abstammen. Das schlösse aus, dass die „Hebräer“ zu ihren Vorfahren zählen.
Auch archeologisch konnten bisher, trotz intensiver Suche, keinerlei Beweise für die Existenz dieses alten israelitischen Volks in Amerika aufgebracht werden, und die enttäuschten Ausgräber sind sich einig: Eine so hoch entwickeltes Kultur, wie im Buch Mormon beschrieben, und nach nur 4000 Jahren keinerlei Spuren zu entdecken – eine Sache der Unmöglichkeit. So verwiesen sie das Buch Mormon in die Sparte Mythenliteratur.

Da Glaube nicht Wissen ist, mussten sich Bibelgelehrte häufig schon den Wissenschaften nachempfinden mussten, wenn sie zwar vom Dogma nicht abwichen (wie z.B. McConkie in „Mormon Doctrine“, S.33, 1979,): „Somit waren die Indianer jüdischer Nationalität, deren Vorväter von Jerusalem kamen, vom Königreich Judas. Somit waren sie auch vom Hause Israel.“, wenn sie auch die gesicherten Beweise der Wissenschaft anerkennen mussten (ebenda): „Die amerikanischen Indianer hatten jedoch auch noch anderes Blut in ihren Adern. () Es ist ziemlich offensichtlich, dass orientalische Gruppen ihren Weg über die Beringstraße fanden, () spanischen Eroberer und d(ie) Kolonialisierung von Mexiko und Südamerika (für) weitere Vermischungen des reinen () Blutes sorgten – ihre Dogmen dann aber mit größerer Überzeugung vortrugen – „aber alles in allem, für die große Mehrzahl der Nachfahren der ursprünglichen Einwohner der westlichen Hemisphäre, ist die dominierende Blutlinie die Israels.“ (ebenda, zit. hier)

Dass Glaube unerschütterlich ist und selbst der schrittweisen wissenschaftlichen Widerlegung der Passagen seines als heilig verehrten Schriften widersteht, beweisen nicht nur die Anhänger des Buch Mormon. Seit einiger Zeit, und in letzter Zeit vertärkt, (Lesen Sie dazu bitte auch wegen seiner politischen Implikationen über die Entdeckungen der Bibelforscher an der Universität Tel Aviv) ist auch das Alte Testament in seiner Tauglichkeit als Geschichtsbuch mehr als nur umstritten – was orthodoxe „Juden“ in Jerusalem aber trotz zunehmend internationaler Proteste und lediglich verbliebenem politischer Beihilfe seitens der faschististen zwar, aber immer noch welführender Kreise nicht davon abhält, die angeblich von Gott verfügte Besetzung „Kanaans“ und den Genozid an der palästinensichen Bevölkerung mit Eifer voranzutreiben.

Da ein „jüdisches Gen“ aufgrund seines lediglich konfessionsbedingten Ursprungs ja auch in Uramerika nicht so leicht zu finden sein wird („Jude“ ist, wessen Mutter „jüdisch“ ist – gilt als herrschende israelitische Abstammungslehre bis hierher weiterhin.): Könnte es sich bei den Kothaufen aus alter Zeit dort nicht also doch um die Hinterlassenschaften Gottes eigener Kinder handeln? Die Frage, wem gehört Amerika, wäre damit schon in biblischer Vorzeit entschieden gewesen und bedürfte heute keinerlei „antisemitischer“ Diskussionen mehr.

Altes Testament, 5. Mose, 7: Befehl zur Ausrottung der Bewohner Kanaans und ihrer Götzen

Veröffentlicht in Mit anderen Augen. 3 Comments »

Coming Home

– es gibt kein richtiges Leben im falschen

Die Angst ist die Flamme unserer Zeit
und die wird fleißig geschürt.
Sie verbrennen dich mit ihren Zungen und ihrer Ignoranz
dicke freundliche Herren
bitten per Television zur Jagd.
Tausende
zum Feindbild verdammt
halten sich fürs Exil bereit.

Die Schlupfwinkel werden knapp, Freunde.

Höchste Zeit
aufzustehn!

 Konstantin Wecker - aus "hexeneinmaleins"

Fast jeder kennt einen; einen Beneideten, der es geschafft hat in den vergangenen 30, 40 Jahren den vermeintlichen Segnungen der Zivilisation den Rücken gekehrt zu haben und in ein Land ausgewandert zu sein, dass wir anderen nur aus dem Urlaub kennen. Der unter Palmen am Meer unter dreivierteljährlich scheinender Sonne ein sorgenfreies Leben führt, der braungebrannt und agil hier hin und wieder vorbeischaut, uns zum Hohn, wie uns scheinen möchte, und sich schon wieder auf die Rückkehr freut – in die neue, so fern erscheinende Heimat.

So fern muss die oft nicht sein. Mit wenigen Auto-Tagesfahrten kann er sie erreichen. Es wird hunderttausende Deutsche im mediteranen Europa allein geben, die solch Leben zu führen sich wagen.
Der Autor dieser Zeilen hat selbst einige Jahre am Mittelmeer verbracht und sich das Leben derart gut gefallen lassen. Es gab genug Jobs für einen einigermaßen kräftigen und verlässlichen Mann, von deren Erlös man einigermaßen über die Runden kam: Lebensmittel waren billig und gut, das Klimae produziert Überschüsse, selbst die wilde oder verwilderte Natur führt ausreichendes Angebot, dass man über kürzere Durststrecken eine, wenn auch entbehrungsreiche, aber nicht bedrohliche Existenz führen konnte. Schlechtwetterperioden waren selten, die zwei, drei Wintermonate mit Temperaturen um die 15° bei Tage und 10 des Nacht verbrachte man eben in Decken eingehüllt oder man ging in dieser Zeit zeitig schlafen. Viele hatten ohnehin keinen Strom.
Dafür bekam er ein Leben unter einer himmelblauen Kugelhälfte mit einer stets verlässlichen Sonne, eine nie vorher gesehene und nie ganz bekanntgewordene Flora und Fauna, die ansteckende Lebensfreude der mediterranen Menschen.

foto: uwe malandro

Einige dieser einstigen Aussteiger sind ihrem Ideal untreu geworden, sei es aus Verzweiflung über dieses zugleich verzichtenmüssende Leben, sei es, weil auch bei höher stehender Sonne eigene Schatten unüberspringbar bleiben.
Die meisten aber leben von der Hand in den Mund, jobben unterbezahlt ein paar Stunden am Tag oder in der Woche, haben kein richtiges Dach überm Kopf, sind nicht krankenversichert, nicht polizeilich gemeldet. Der Geist des Gesetzes der Europäischen Niederlassungsfreiheit enthebt dies zudem der Illegalität. Sie leben in ausgedienten Landarbeiterkaten, in freistehenden Scheunen oder in mitgebrachten Wohnwagen, großflächig verteilt, wenige in Komune, mehr individuell und, zumindest die Deutschen, landsleute-phob. Was sie vereint ist ihr Verständnis von einem natürlichen Leben und ihr, vielleicht unbewusstes, Verwandtschaftsverhältnis mit der Natur. Sie beackern lieber lieber mit einem Grabstock ein kleines Stück sonnenverdörrtes Land, dass ihnen ein für seine Profission zu alt gewordener Bauern zu einer geringen Miete überlässt, sie sammeln lieber Schnecken oder ernten Muscheln im Meer, als sich in Deutschland in der Harz-IV-Schlange zu sehen. Denn das es um ihre Vermittelbarkeit hier schlecht steht, ahnen sie schon dort.

Aber auch dieses Lebenskonzepte wird der Europäischen Neuordnung nicht widerstehen können. Die Roma in Frankreich können bereits davon sagen. Italiens Innenminister schwingt sich auf Trittbrett, wobei er stolz erklärt, dass Sarkozie nur abgekupferte, was Italien schon seit Jahren vergeblich und missachtet forderte. Bei einem Treffen europäischer Innenminister am 6. September in Paris solle das Thema nun wieder auf den Tisch. „Der italienische Innenminister Roberto Maroni hat eine härtere Gangart gegenüber Nicht-Italienern in seinem Land gefordert. Ausweisungen von EU-Bürgern müsse möglich sein, wenn diese die Standards nicht erfüllen, sagte Maroni in einem Interview. „, berichtete am Samstag das Nachrichtenonlineportal des Schweizer Fernsehens. Der „Rechtspopulist“ ziele damit wohl hauptsächlich auf die Roma, versteht SF, und zitiert weiter: „Das gelte natürlich nur für jene, die Vorgaben ihres Gastlandes nicht erfüllten. Etwa weil sie keine Mindesteinkommen und entsprechende Unterkünfte nachweisen könnten und dem Sozialsystem zur Last fielen.“

Nur letzter Passus gilt nicht für die „Aussteiger“ – seien sie deutsch, holländisch, dänisch, französisch, belgisch, zunehmend polnisch oder ukrainisch. Wer von woanderswo (aus der EU) kommt, bekommt keine Stütze im Gastland – es sei denn, er war dort einen ausreichenden Zeitraum in fester Anstellung und hat Steuern gezahlt.

12 000 Roma verlassen Italien – vermeldete gestern SF. Denen mangelt es gar an einem Vaterland, sie werden in ganz Europa nicht gemocht. Es wird dann sehr gut dem Eindruck der „Zigeunerfeindlichkeit“ entgegengearbeitet werden müssen – und dabei sicher auch die unkonventionellen Lebensversuche von Belgiern, Holländern, Briten, Österreichern oder Deutschen unter die Lupe kommen.

Die Schlupfwinkel werden knapp, Freunde.

…………………………………………………………

Veröffentlicht in Balken im Auge. Leave a Comment »

30 strahlende Silberlinge

Gutenachtgeschichten aus Bananien

Dr. Merkel lernt nie aus; gerade fuchst sich die Physikerin in die Grundlagen ihres einstigen Studienfaches; eine Woche crashkurs: „Energie. Woher nehmen, wenn nicht stehlen?“ Ende September will man in Berlin dann darüber bestimmen können;
Angeblich 30 Milliarden seien ihr unlängst geboten wurden, dass sie bei der
Sache mit der Brennstabsteuer alle Augen zudrückt – für einen Zeitraum von zwölf Jahren; man könne auch woanders seine Zelte aufschlagen, drohte ihr vorsorgend das Kapital; so wusste sie besser am ersten Tag ihrer „Bildungsreise“ bereits: „Atomenergie ist weiterhin eine Option“.

Um nicht falschverstanden zu werden: Auch eine „Brennelementesteuer“ vergrößert wieder nur den Radius und verlängert die Lebenserwartung einer hochkorrupten Clique, die alle Herrschaftsposten dieses Landes okkupiert hat; die eingezogenen Milliarden tauchten dort ab, und auf unseren Stromrechnungen erst wieder auf; das unverhohlene Triumphieren von Geschäftsinteressen über Volksgesundheit und Generationenverantwortlichkeit macht das Thema brisant weit über energiepolitische Ansichten hinaus.
Eine Woche ist bei Merkels Nachholebedarf wahrlich knapp bemessen; bereits in Sachen Demokratieverständnis mangelt es ihr an Grundlagenahnung.

Veröffentlicht in Hühnerauge. 2 Comments »

Alle reden nur vom Wetter

– aber keiner tut etwas dageben

(us-amerikanischer witz)

Der Geruch des Brotes ist der Duft aller Düfte. Es ist der Urduft unseres irdischen Lebens, der Duft der Harmonie, des Friedens und der Heimat.

Jaroslav Seifert

Das Wetter – bringt uns direkt zum Thema. Aber zuerst zum Wetter:
Bisher war ja eher gar keines, aber seit den letzten 14 Tagen wieder. Heute war ein Viertelstündchen die Sonne zu sehen und es regnete nur wenig; die Tage davor waren pitschnass. Gestern regnete es 24 Stunden ohne Unterlass. Es ist August, und das bringt mich näher zum eigentlichen Thema.

Die Natur hat es so eingerichtet, dass in diesem Monat die Endreife der Früchte – aller – ob in Ihrem Garten oder in den Kartoffelfeldern, ob im Wald und auf der Heide – alles will nun Samen bilden – die Überlebensgarantie der Spezies für die Zeit danach – für den Fortbestand der Spezies in die folgenden „Vegetationsphase“ – unter Regen und Abwesenheit der Spätsommersonne ein mühseliges Verfahren. Zumindest die Flora mit kurzer Geschichte – unsere Züchtungen, unsere Kulturen – was uns hauptsächlichst ernährt – hatte es besonders schwer; das kalte Frühjahr, die langanhaltende Trockenheit in der Wachstumsphase, die überbordende und eher fäulnisgerierenten Wassermassen, als alle Pflanzenwelt sich schon auf Mangel, Krise, Sparen eingestellt hatte…

Schon werden Brot und Brötchen teurer, und die zu erwartende Missernte dieses Jahres steckt da erst hypothetisch im Preis; für des Deutschen Grundnahrungsmittel „prophezeite“ gestern das Fernsehen das selbe. Landein – landaus melden die Bauern Verluste;
Eine drohende Nahrungsmittelknappheit will es der Sprecher beim Institut für Landwirtschaft und Umwelt nicht nennen. Das Getreide sei, nach seinem Wissen, wenn nicht in Mehl-, dann aber doch in Futterqualität.
Einbußen von 20 – 30 Prozent werden beim Erntebericht des Deutschen Bauernverbandes vermeldet, wohin er mich für eine genauere Auskunft verweist. „Das Erntejahr 2010 ist von Wetterextremen geprägt, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) in seiner 1. Erntemeldung mitteilte. Noch im Frühjahr hatte sich das Getreide durch den langen schneereichen Winter und die anhaltend nass-kalte Witterung im April nur verzögert entwickelt. Die nunmehr seit Mitte Juni vorherrschenden hohen Temperaturen und die anhaltende Trockenheit haben jetzt die Abreife der Getreidebestände zu sehr beschleunigt und den Erntebeginn verfrüht. Damit sind alle Aussichten auf eine Ernte im mehrjährigen Durchschnitt geschwunden.“

Das dort geschilderte Erntejahr bringt mich näher an mein Thema: Schon im Mai hatte ich es mit dem Wetter. Klein- und Hobbygärtner hatten von sonderbare Phänomene im gewohnten Vegetationsablauf berichtetet, Klimaerwärmung oder -abkühlung wegen Sonnenaktivität, unbegrenzten Co²-ausstoß, gesteigerte Treibhausgasemission – alles das taugte nicht als Erklärung; eher schon ein Mix aus all diesen Theorien – unbedacht freilich der Tatsache, dass  dabei konträre Annahmen zu gleicher Zeit für wahr gehalten werden müssten.
Auch sie sind sind sich zunehmend einig geworden: Normal kann das nicht sein! Normal – dass es natürlich wäre.  Hätte Mutter Natur diese Phänomene auf ihrem Zettel, wäre sie eine andere als die uns vertraute;
Klimawandel – menschverschuldeter! Freilich doch – aber wer sind dann diese „Menschen“?

Das bringt mich direkt zum Thema.
Dass das Wetter sich wieder in unsere Erinnerung rief, nachdem es in den vergangenen Wochen – abgesehen von ein paar knallheißen Sonnentagen – schlicht abwesend war – mäßigwarm bei Tage, mäßigkalt in der Nacht, mit einer Tendenz zu halbverhangenen Himmeln – ging einher mit dem Unglück zweier Regionen dieser Welt – einer Superdürre und Bränden in Russland, einer Sintflut in Pakistan.

„Wenn es um so dramatische Dinge geht wie die Wetterkontrolle, sind die Verschwörungstheoretiker nicht weit. In einschlägigen Internetforen diskutieren sie, wie finstere Mächte das Wetter manipulieren.“, warnt zwar Focus.de, aber ist nicht ausgesprochen bemerkenswert, dass genau in dem Moment, als wegen einer Reihe politischer Vorfälle, von denen immer nur Ungenaues erfahrbar wird und zusätzlicher „Erkennntnisse“ aus den Veröffentlichungen von Wikilaeks alle Welt mit einem Einfall der Terrorjäger in Pakistan rechnet, dort ein Wetter sich ereignet, dass Generation noch nicht erlebt haben; die „Taliban“ die Regierung Pakistans zum Boykott internationaler Hilfe aufruft, der französische Präsident sich nun erkühnen kann, die Europäer zu einer Mission nach dem  Land aufrufen kann und Özdemir, der Grüne, ein europäisches Krisentreffen fordert? Gleichzeitig, aber für Ihre Begriffe vielleicht schon über das Thema hinaus und wegen der vielleicht ansonsten absurd erscheinenden Konklusio am Ende nur angesprochen, wird, hauptsächlich „der unschuldigen Kinder wegen“, nach Hilfsorganisationen und der „WHO“ gerufen – Gründungen und Profitagenturen der Mächtigen, die wir auch als Strippenzieher hinter Kriegen, Hungersnöten und Eugenikprogrammen erkannt haben?

Zurück zum Thema, oder meinetwegen nun: Hinein in die Verschwörungstheorie!
Am Ende wird Focus.de mit dem Aufsagen der Reihe der löblichen Intentionen zum Eingriff ins Wetter schließen: „Unwetter vermeiden, Gewitterwolken zum Abregnen bringen, bevor sie Acker- und Obstkulturen durch Hagelschlag zerstören; „In der Region Moskau wurde die Technik im vergangenen Jahr gegen Waldbrände eingesetzt“, den Versuch „spanische(r) und israelische(r) Forscher, an der Mittelmeerküste eine „Regenfabrik“ zu errichten, kommt aber nicht umhin, auf eine ausreichend lange Geschichte und Probezeit für Wettermanipulationen zurückzublicken:
„Nach dem Zweiten Weltkrieg sahen die Militärs die Chance, die Vision des Vordenkers Kenney in die Tat umzusetzen. Der „Kalte Krieg“ zwischen der damaligen Sowjetunion und den USA hatte bereits begonnen, und auf beiden Seiten wollten die Generäle durch einen „Wetterkrieg“ Vorteile erringen.()Eine andere Idee hatte das „Army Ordnance Corps“ der USA: Die Ingenieure in Uniform wollten Silberjodid und Trockeneiskörnchen in riesigen Granaten in Wolken feuern, um diese zum Abregnen zu bringen, bevor sie sowjetisches Territorium erreichten. Dadurch käme es im Feindesland zu Dürren, die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung wäre bedroht. Diese Kontrolle des Wetters könne „eine subtile neue Waffe werden, welche die Agrarproduktion beeinträchtigt, die Wirtschaft schädigt und die Industrie lahmlegt“, schrieb 1961 der US-Admiral Luis de Florez. Deshalb solle die Regierung ein groß angelegtes Projekt zur Wettermanipulation starten.()Besonders pervers war die später enthüllte Idee einiger Kommissköpfe von der Insel, eine Atombombe in einem künstlich erzeugten Sturm explodieren zu lassen. Dann würde der radioaktive Fallout über ein viel größeres Gebiet verteilt als normal.()Projekt „Popeye“. Es zielte darauf ab, mittels künstlicher Regenfälle Straßen unpassierbar zu machen und so die Nachschublinien für die Guerillas der nordvietnamesischen (kommunistischen) Vietcong zu unterbrechen. „Make mud, not war“()Allerdings setzte eine 1977 verabschiedete Uno-Resolution den Spielchen mit dem Wetter ein Ende. Darin verpflichteten sich alle Signatarstaaten – darunter die USA – dazu, auf militärische Einsätze der Wettermodifikation zu verzichten. Ein Jahr später gestand die US-Luftwaffe ein, die Wettermanipulation tauge als Kriegswaffe nicht.“

Das war vor 33 Jahren. Aber auch in jüngerer Zeit können  einige verstörende Fakten und Verlautbarungen wahrgenommen werden, die letztendlich wenig dienlich sind, „Verschwörungstheoretiker“ von der Absurdität ihrer Gedanken zu überzeugen.
Weiter Focus.de: „Doch 1996 entwickelten US-Militärs neue Allmachtsfantasien von der totalen Kontrolle des Wetters. In einer Studie mit dem Titel „Owning the weather in 2025“ (etwa: Herr über das Wetter sein im Jahr 2025) des Air War College in Alabama prognostizieren die Autoren, dass es spätestens im Jahr 2025 möglich sein wird, das lokale Wetter in jede für Kampfeinsätze nützliche Richtung zu lenken. Entsprechende Techniken sollen die verschiedenen Faktoren, die Regen, Hagel, Wolken, Sturm oder Nebel hervorbringen, entweder abschwächen oder verstärken.“

Altnickel, wegen seiner Forschungen zum Geoengineering von Greenpeace gechasst, ergänzt auf seiner Webseite: „Chruschtschow erklärte bereits 1960 vor dem Präsidium, dass diese neuen Waffen alles Leben auf der Erde auslöschen könnten. (Richtungsenergiewaffen u.ä.). 1975 versuchte Breschnew in den SALT Gesprächen, ein Verbot dieser Waffen zu erreichen. US-Senator Pell sagte bei einem Senats – Hearing 1975: „Wir brauchen einen Verbotsantrag, bevor die militärischen Führer der Welt beginnen, Stürme zu lenken, das Klima zu manipulieren, und Erdbeben gegen ihre Feinde zu richten.““

Wie echauffiert sich Focus.de ob der „Verschwörungstheoretiker“: „Eingeweihte wussten schon immer, wer hinter solchen finsteren Machenschaften steckt. ()Sie entwickelten eine geheime Technologie () weiter, um doch noch die Weltherrschaft zu erringen.“

Kann man auch beim Wetter die Frage nach dem Verursacher klären, indem man den Nutznieser ermittelt? Ohne anstatt dessen gleich annehmen zu müssen, der Herr höchstselbst hätte die Reinigung des Planeten vom Menschen beschlossen?

Angesicht der ihr nachgesagten Intentionen könnten die Neue Weltordner zu ihrer Durchsetzung jedenfalls auch von einem Neuen Wetter profitieren; mit den klimatischen Absonderlichkeiten seit Mitte des vorigen Jahres wenigstens – hatten sie es bereits.

………………………………………………………
Nachtrag: Um die sicherlich bald spürbaren – neben den mittelbaren, wie Vitamin-D-Mangel als Auslöser von Depression und Suizid und fehlendes Sonnenlicht als Gesundheitsrisiko für Neugeborene – Auswirkungen unseres Neuen Wetters anschaulicher zu machen, Auszüge aus den Erntebericht des Deutschen Bauernverbandes vom Juli dieses Jahres:

„Führte die von Mitte Juni bis Ende Juli anhaltende Trockenheit bei hohen Temperaturen zu einer schnellen Abreife des Getreides mit zügigem Ernteverlauf, geht die Ernte derzeit aufgrund der Niederschläge nur noch schleppend voran. () Auch würden sich die Sorgen der Bauern mehren, dass durch die nunmehr feuchte und schwüle Witterung die Gefahr von Qualitätseinbußen bei Getreide wächst.() Die Erträge der Wintergerste liegen bundesweit 8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres, mancherorts () ist ein Ertragsrückgang von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. (Anmerkung: Schon das Vorjahr wartete mit einem Minus zum Vorjahresertrag auf.)
() Sofern die Witterungsverhältnisse es zulassen, (beginnt) nun auch die Ernte der Sommergerste. In den übrigen Regionen steht die Sommergerstenernte am Anfang des Drusches. Die bisherigen Ernteergebnisse deuten auf Mindererträge von 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hin. Belastbare Aussagen zur Qualität lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht treffen. Es gibt jedoch bereits Hinweise auf geringe Vollgerstenanteile.
() Winterweizen: Zwar lassen die bisherigen Ergebnisse eine fundierte Einschätzung der Erträge und Qualitäten noch nicht zu, allerdings deuten sich Mindererträge von etwa 10 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.
() Auch die Ernte von Roggen hat zwischenzeitlich begonnen. Die wichtigste Anbauregion für Roggen ist Brandenburg, wo allerdings erst ein Drittel der Anbaufläche gedroschen wurde. Eine weitere wichtige Anbauregion ist Niedersachsen. Dort wurden bisher höchstens 50 Prozent der Fläche geerntet. Anderenorts hat die Ernte erst begonnen. Dementsprechend sind die bisherigen Daten zu den erzielten Erträgen wenig belastbar. Sicher erscheint jedoch, dass auch bei Roggen mit deutlichen Ertragseinbußen gerechnet werden muss.
) Raps: Die bisherigen Ergebnisse lassen auf Ertragsminderungen von etwa 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei stark schwankenden Ölgehalten von unter 40 bis 44 Prozent schließen.
() Die Maisbestände haben insbesondere auf den leichteren Standorten unter der extremen Trockenheit gelitten und waren im Massewachstum daher teils erheblich zurückgeblieben. Lediglich auf den schwereren Standorten mit besserer Wasserversorgung bzw. bei einzelnen Gewitterschauern während der Hitzeperiode hat sich der Mais besser entwickelt. Die Niederschläge der vergangenen Tage haben zwar zu einer leichten Entspannung geführt, das Längenwachstum konnte jedoch vielerorts nicht mehr aufgeholt werden. Daher ist in diesem Jahr hinsichtlich der Masseerträge von unterdurchschnittlichen Werten auszugehen. Dies sehen sowohl die Betreiber von Biogasanlagen als auch die Futterbaubetriebe mit großer Sorge. Insbesondere die Futterbaubetriebe bangen um eine ausreichende Grundfutterversorgung. Der 1. (Gras)Schnitt fiel vielerorts nach dem nassen und kalten Frühjahr quantitativ und qualitativ wenig zufriedenstellend aus, der 2. Schnitt litt unter der sich anschließenden Hitze. Die langanhaltende Trockenheit erschwerte zudem einen neuen Aufwuchs. Erst durch die jüngsten Niederschläge entschärft sich die Situation hinsichtlich der weiteren Grundfuttergewinnung.
Trotz Regen seit Ende Juli bleibt die Lage bei den Kartoffeln angespannt. Bundesweit werden niedrige Erträge erwartet. Hinzu kommt, dass die Anbaufläche für Speise- und Veredlungskartoffeln um rund 3 Prozent eingeschränkt wurde. In diesem Jahr ist eine scharfe Trennlinie zwischen beregneten und unberegneten Flächen zu ziehen. Während auf gut beregneten Flächen nur 10 Prozent niedrigere Erträge zu verzeichnen sind, werden auf unberegneten Flächen teils Einbußen zwischen 30 und 40 Prozent erwartet. In Niedersachsen sind kurz vor Ende der Frühkartoffelsaison bis zu 15 Prozent Ertragseinbußen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Bei den Speise- und Veredlungskartoffeln, deren Ernte bald beginnt, zeigen erste Proberodungen große Unterschiede im Knollenansatz. Bei den Speisekartoffeln werden zwischen 15 und 20 Prozent weniger Ertrag erwartet, der Anteil vermarktungsfähiger Ware wird noch niedriger liegen, da die Knollen sehr kleinfallend sind. Die Erzeuger hoffen, dass die Veredlungsindustrie die Größenanforderungen nach unten korrigiert.
(Anmerkung: Ein dritter Erntebericht beim Deutschen Bauernverband wird derzeit erstellt.)


Bilder: auf der Seite des DBV

Focus.de im oben zitierten Artikel: „Umgekehrt will die US-Firma Dyn-O-Mat Regenfälle verhindern. Angeblich hat sie ein spezielles Gel entwickelt, das von Flugzeugen verstreut wird und dabei so viel Luftfeuchtigkeit aufnimmt, dass die Wolkenbildung unterbleibt.“
Hatte ich nicht dieses Gel nicht in diesem Jahr auf den Gartenfrüchten gefunden? Den Artikel hab ich letztens erst wahrgenommen, aber hatte ich nicht im Juni – eben genau in der Zeit des lange ausbleibenden Regens – bei den Erdbeeren in meinem Garten das Gefühl, als seien die Früchte mit einem leicht klebrigen Film überzogen? Von anderen wird es nun gründlich abgewaschen sein oder in deren Fäulnisstadium nicht mehr nachweisbar.

Bilder aus meinem Garten, August

Weitere Quellen:
Ein empfehlenswerter Film von Robert Greene, USA., 2009, 92 min.: Owning the Weather und dazu eine Rezension:http://www.facets.org/pages/cinematheque/films/may2010/owningtheweather.php: „The weather might be the most important thing to humankind. It affects our moods, what clothes we wear, what foods we eat and how we live. Despite centuries of scientific victories that have enabled us to exert some control and „air condition“ the elements out of our lives, we may never escape the weather. The desire to modify the weather has been around forever; but the threat of catastrophic climate change, water wars, and intensifying hurricanes, a new breed of weather control emerged. Mixing character-driven verité with the scope of an essay film, Owning the Weather tells the story of weather modification in the United States, from Charles Hatfield’s infamous rainmaking days to modern plans to engineer the climate. There are more than fifty active weather modification programs in the United States alone. Through the eyes of key individuals on the front lines of a crucial but largely unknown debate, the film introduces the cloud seeders struggling for mainstream recognition, the „legitimate“ scientists who doubt them, and the activists who decry any attempts to mess with Mother Nature. Will the scientific renegades in the weather modification community ever shed the label of „snake-oil-salesman“? Will they succeed in securing government funding for the first time in decades? Traversing vast ethical, political, and social currents, the film asks the question, „will we have to own the weather to save the planet?“ This compelling study of science, nature, ingenuity, and eccentricity unfolds as a stark meditation on, and cautionary tale about, our all too human need to control.“

 

Überhaupt allerlei amerikanisch „Verschwörungstheoretiker“:
http://www.nola.com/movies/index.ssf/2010/07/well-balanced_owner_the_weathe.html
http://www.crossroad.to/articles2/007/weather-peterson.htm
http://www.californiaskywatch.com/index.html
http://www.weatherwars.info/
Ein deutscher; Altnickels Seite, oben schon verlinkt: http://www.chemtrail.de/html/tschernobyl.html
Das hier geschilderte Phänomen auch in unserem Zusammenhang zu verstehen? http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2010/08/raketenabwehrsystem-verursacht.html
Beiträge zur Agenda der Neuen Weltordner:
„Halte die Menschheit unter 500 Millionen“ – Richtlinien für die Welt auf den „Georgia Guidestones“ („das „amerikanische Stonehenge” – Wikiped.) – das steingewordene Pogramm der angemaßten Weltenlenker; hier u.a. ausführlich auf Video.
Folge der US-Propaganda oder Zeichen der „Krise“? http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=18082010ArtikelPolitikSansigre2

Veröffentlicht in Hauptaugenmerk. 3 Comments »

Das ist das, was sie ist

Ein neues Lied, ein besseres Lied, o Freunde…

Seit ich auf deutsche Erde trat,
Durchströmen mich Zaubersäfte –
Der Riese hat wieder die Mutter berührt,
Und es wuchsen ihm neu die Kräfte.

H. Heine, aus "Deutschland - ein Wintermärchen"

Wir werden uns eines Tages sicher auch hinsetzen und beschließen, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen. Wir wären über die Effektivität unseres Regierungsapparates in Zweifel geraten, hätten einen erheblichen Mangel an Demokratie, wie wir sie verstehen – als die Macht des Volkes – diagnostiziert und würden uns erinnern, dass in unseren Reihen doch wohl fähigere Staatenlenker zu finden wären, als sie uns die Parteien jedesmal, und jedesmal sichtlich verderblicher, vor die Nase setzten. Wir – die  Bewohner dieser Bundesrepublik – würden sicher auch die notwendigen Gesetze finden im deutschen Paragraphendschungel, die uns das erlaubten. Das deutsche Rechtssystem soll ja eines der winkelzügigsten sein.

Wir müssten so vielleicht nicht sehenden Auges und wider besseren  Wissens in die Katastrophe rennen, und könnten vielleicht selbst andere Nationen davor bewahren. Wir würden vielleicht eines Tages keine Kriege mehr führen müssen, brächten die Bundeswehrjungs nach Hause, die unter völkerrechtlich anstößiger Mission gezwungen sind, in allen „Krisengebieten“ ihren Ar*** hinzuhalten – aus einer falsch verstandenen Bündnispflicht und verstoßend gegen ihr Mandat. Wir würden Deutschlands Freiheit zu Hause zementieren, hätten kein bedingungsloses Bündnisversprechen auf dem Hals zu einem Staat im Nahen Osten, der zunehmend als der Brandstifter dort verstanden ist und – so hinterbrachten vorgestern ehemalige CIA-Leute der Regierung im Weißen Haus – im Begriff ist noch vor Monatsfrist dort einen Supergau provozieren will. Wir hätten wohl plötzlich Milliardensummen zur Verfügung, arbeiteten wenige vergnügliche Stunden und wären dennoch wohlhabend – erinnern Sie sich noch der Verheißungen, die bis vor wenigen Jahren dieses noch glaubhaft in Aussicht gestellt hatten? Wir  brauchten uns nicht sorgen um Arbeitsplätze, Renten, Kassenbeiträge, nicht um unsere Zukunft, die da behütet und hochgebildet aufwüchse; wir schüttelten korrupte Politiker ab wie der Hund das Wasser und kämen vielleicht sogar wieder raus aus dem Joch, das wir uns anlegen ließen in unserer unendlichen Naivität, Obrigkeitsgläubigkeit und den Verdruss über die eigene Unfähigkeit, an die wir nun bald selbst glauben.

Wir würden uns zuerst in uns selbst integrieren lernen, Identität erlangen und vielleicht wirklich eine segensreiche Rolle für unsere Nation in der Welt begreifen. Mit solch Deutschland könnte dann auch ein vereintes demokratisches Europa etwas anfangen und wir wären nützlicher, als lediglich geschlachtet und aufgebraucht zu sein.

Denn wir ahnen längst: Wir wurden über Jahrzehnte nur für Anderer Interessen eingespannt – haben wir nun deren Kriege geführt, KZs bewacht oder angezweifelt, ihre Banken unterstützt oder wenigstens unsere spärliche Steuergroschen deren übersatten Großunternehmen und gigantomanischen Ideen nachgeschmissen. Für die Führer und das „Vaterland“ – aber nie für uns, das Volk, selbst.

Immer mehr erkennen nun sehr schnell, dass Grundsätzliches falschläuft und der gesellschaftlicher Umschwung scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein. Und gerade wir sollten überreif sein…

Aber wir „Deutschen“ werden wohl wieder im Konzert der sich befreienden Völker nicht mitsingen können – Ende der Geduld hin, Langmut her – wir haben einfach nicht das Zeug dazu. Haben die Völker Europas die relativ lange Zeit der Waffenruhe (doch die blutige Aufteilung Jugoslaviens soll hier nicht übergangen sein) dazu genutzt, ihre Identität  und rechtsstaatliche Unangreifbarkeit auszubauen – nun gibt es Nationen mit staatlicher Imunität, von denen vor zwanzig Jahren noch keiner gehört hat – gibt es bis heute nichts, was die Bezeichnung Deutscher Staat auch nur verdienen würde. Gabriel hat das im Februar öffentlich gemacht, so richtig begriffen hat man scheinbar so hingeworfenen Worte nicht, in den Karneval der Masssenmedien schafften sie es nicht, und wer sie dennoch vernahm, hielt sie wohl für unsachliche Wahlkampfübertreibung –  wer erwartet aus Regierung oder Opposition heute noch brauchbare Aussagen?
„Außer um sich selbst und ihre Klientel, kümmert sich diese Regierung um gar nichts! Ich sage euch: Wir haben gar keine Bundesregierung! Wir haben:  Frau Merkel ist Geschäftsführerin einer neuen Nichtregierungsorganisationen in Deutschland. Das ist das, was sie ist!“, predigte der SPDler bezüglich der Klientelwirtschaft von CDU/CSU/FDP den Besuchern einer öffentlichen Veranstaltung in Dortmund (hier auf Video).
Auch Trittin, der Linke, sind scheint Solches an die Öffentlichkeit lassen zu wollen, wird aber sicher nur denen verständlich, die eine geringste Ahnung hatten (Video).

Die BRD – lediglich eine GmbH – und die Bundeskanzlerin, die doch eben noch als eine der einflussreichsten Köpfe Europas in den Zeitungen war, nur eine Geschäftsführerin?
Das kann nur Polemik sein?

Grandmasteryaeger zeigt (bei 0:30 sec) erläuternd auf youtube seine Recherchen: Einen Auszug aus dem Handelsregister des Amtsgerichtes Frankfurt/M (2. Februar 2005). Dort findet sich, juristisch betrachtet, eine Legitimation der „Bundesrepublik Deutschland“. Und eingetragen ist unsere BRD dort als „Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur mit beschränkter Haftung“; auf Grundlage einen „Gesellschaftsvertrag vom 29. 8. 1990, dem „Gründungsdatum“ dieser „Finanzagentur“.

Der „Zentralrat Deutscher Staatsbürger (-ZDS – dessen Seite und Zitat) trägt diesem „Kuriosum“ Rechnung. Dem Eigenverständnis nach gründete sich dieser Verein 2009 als eine  „Menschenrechtsorganisation zur Wahrung der Rechte, insbesondere der Grundrechte“ der Deutschen. Er versteht sich als „Bürgerplattform“ derer, die ihre „Pflicht als Staatsbürger“ anerkennen, sich „in Notstandszeiten für unseren Staat und sein Staatsvolk einsetzen zu müssen, wenn der Staat nicht erreichbar ist.“

„Ist nicht die BRD-Regierung die Vertretung deutscher Staatsbürger?“, will im April bei bewusst.tv (Video) der Interviewer vom Sprecher dieses Zentralrats Deutscher, Dr. Werner Ratnikow, in einem Interview wissen. Dessen Antwort leichthin: „Die BRD ist sicherlich n i c h t die Vertreterin deutscher Staatsbürger – da sie ja keine eigenen Bürger hat. Sie läßt ja verlautbaren, dass die deutsche Staatsbürgerschaft – d. h.: die Staatsangehörigkeit – nach dem alten RUSTAK (Reichs und Staatsangehörigkeitengesetzt-1913) läuft. Weil der BRD das „Reich…“ nicht gefällt, hat sie einfach ein STAK daraus gemacht, trotzdem ist es das gleiche aus dem Jahr 1913, also altes deutsches Recht – und ich glaube, dass sie sich h i e r nicht die Vertreterin nennen kann.“
Stattdessen, so legt er dar, gehörten alle vermeintlichen „Deutschen Staaatsbürger“ lediglich zum Personal dieser BRD-Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Nicht nur der P e r s o n a l ausweis, auch der Reisepass kann nicht deutlich werden: Wo andere Nationen unter „Staatsangehörigkeit/Nationalität:“ stolz ihr Vaterland vermerken, steht bei uns. „Deutsch“.
Ein Staat namens Deutsch…Und wer meint, mit diesem Reisepass sei dennoch „irgendwie“ seine Nationalität belegt, der überzeuge sich auf der Seite des Bayerischen Innenministeriums vom ausdrücklichen Gegenteil: „Der Bundespersonalausweis oder der deutsche Reisepass sind kein Nachweis über den Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit.“

Ratnikow, Pressesprecher Zentralrat Deutscher Staatsbürger: „Die Bundesrepublik Deutschland wurde ja bekannterweise ins Leben gerufen durch die Bestimmung der Alliierten, das heißt, als eine westdeutsche Besatzungszone, ähnlich wie es damals die Deutsche Demokratische Republik für die Haupt-Siegermacht Russland war. Die Bundesrepublik Deutschland ist tatsächlich nichts anderes als eine Verwaltungs-organisation für die westlichen Alliierten – mehr war sie nicht, mehr ist sie nicht, und mehr wird sie auch nie werden – und dementsprechend hat sie im Sinne der Alliierten dann die Aufgabe übernommen, hier für Ordnung zu sorgen, im Rahmen des Grundgesetzes, das geschaffen wurde, dass ja nicht für umsonst heißt Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und nicht  „der Bundesrepublik Deutschland“ – Also eine Maßnahme der Alliierten.“

Wobei“, so ahnt Ratnikow, „noch Nachholbedarf in Form der Erklärung besteht: Was ist denn eigentlich das Grundgesetz?“ Den er sogleich deckt: „Grundgesetz ist eine eindeutig kriegsrechtliche Maßnahme, das heißt – der Besatzer. Das wiederum wird geschaffen durch () (die) Haager Landkriegsordnung, die 1907 fast in allen Staaten der Erde beschlossen wurde. () Und diese „Haager Landkriegsordnung“ bestimmt im Art. 43, dass der Besatzer dafür Sorge zu tragen hat, wenn er ein Gebiet besetzt hat, nach einem Krieg für die Grundordnung zu sorgen, möglichst unter Beachtung der Landesgesetze.

Russia Today berichtet unlängst über Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstchefs in Westdeutschland, Wolfgang Dvorack-Stocker* die die Geheimabsprachen aller deutscher Regierungen mit der US-Administration über die völlige Verfügbarkeit Deutschlands für US-amerikanischen Interessen seit 1949 behaupten:
Fazit des Senders: Deutschland ist kein souveräner Staat!

Auf seiner Webseite gibt der „Zentralrat Deutscher Staatsbürger“ folgendes Resümee bekannt: „Der Zweite Weltkrieg ist nie wirklich beendet worden. Es gibt keinen Friedensvertrag zwischen Deutschland und den Alliierten.“ Er befürchtet folgendes Szenario: „Die Freiheit der Bürger in Deutschland und Europa ist akut gefährdet. Mit wachsender Unzufriedenheit in der Bevölkerung über legislatives Unrecht wächst auch die Gefahr eines Bürgerkrieges, den es unter allen Umständen zu verhindern gilt.“

Wie also will der ZDS uns davor bewahren? Ratnikow in einem Interview gegenüber: „Jeder kann in Art. 20 des Grundgesetzes nachlesen, dass der Widerstand geboten ist, wenn das staatliche Refugium gefährdet ist. () Nur, wenn Sie das tun, landen Sie im Knast oder in der Psychiatrie, das ist die Antwort der BRD.“

Kommen wir zurück zum Vertrag von Lissabon, zum Manifest des Streben europäischer Politiker aller Coleur, ihre Völker, gefragt oder ungefragt, einer simulierten, demokratiefernen – wie Staatsrechtler vorrechnen und die Identität zerstörende Gemeinschaft – wie sich bereits zeigt, beizusteuern. Er scheint das geeignetste Mittel, alle unsere Überlegungen um Nationalstaat, Staatsbürgerschaft und Selbstbestimmung mit einem Mal zum Verstummen zu bringen.

Karl Albrecht Schachtschneider ist Staatsrechtslehrer. Er ist emeritierter Professor für Öffentliches Recht an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg in Nürnberg. Er reichte ein gutes Dutzend Verfassungsbeschwerden beim Bundesverfassungsgericht ein, „die sich gegen bestimmte Schritte der europäischen Integration richteten – etwa gegen den Vertrag von Maastricht oder die Einführung des Euros.“ (zit. wikiped.) Ihn beschäftigte auch der Vertrag von Lissabon (über den er seine Bedenken beim  Bundesverfassungsgericht vorlegte – das ihm auch teilweise recht gab.)
Schachtschneider hat größte Bedenken über die demokratische Legitimität des neuen Großeuropa aus dem Fakt heraus, dass die Zustimmung dazu von den Parteien, und nicht von den Völkern kam. Schachtschneider, dem seine Kritiker eine gar zu ideologische Rechtsauffassung vorwerfen: „Das entscheidende Prinzip des freiheitlichen Lebens ist nunmal die politische Form der Demokratie. Aber eine wirkliche Demokratie – nicht irgendein politisches System, das sich so nennt! Der Parteienstaat ist keine Demokratie! Der Parteienstaat ist die Verfallserscheinung der Republik.“
Auch nach dem Urteil des Bundesverfassungsgericht (sog. „Lissabonurteil) urteilt er so, und er nennt (in einem ausführlichen Vortrag auf nuoviso und einem Interview bei Phönix, das ich Ihnen zum Grundverständnis nahelegen möchte) sehr plausible Gründe für diese Einschätzung: „Der Großstaat, auf den die ganze Entwicklung hinzielt, erklärtermaßen – der Vertrag von Lissabon ist da nur ein Zwischenschritt () – dieser Großstaat, der aufgebaut ist (), und weiter aufgebaut wird, () wird in keiner Weise freiheitlich sein. Er hat keine Chance, freiheitlich zu sein. Er hat keine Chance, demokratisch zu sein. Er hat keine Chance, ein Rechtsstaat zu sein, keine Chance, ein Sozialstaat zu sein.“

In diesem Konstrukt wäre das unsouveräne „Deutschland“ aufs fabelhafteste aufgehoben! Erklärt sich daraus zumindest die deutschpolitische Eile?
Noch meldet das Verfassungsgericht Vorbehalte gegen einen Europäischen Einheitsstaat. Juristen vermitteln (Video) dessen Lissabonurteil so:

„Das Bundesverfassungsgericht hat auch eines noch einmal klargestellt: die EU in ihrer jetzigen Form ist ein Staatenbund und kein Bundesstaat – etwas anderes lässt das Grundgesetz so nicht zu. Die EU ist also auch kein Staat, daran ändert auch nichts die Tatsache, dass der Vertrag von Lissabon der EU eine eigene Rechtspersönlichkeit bereitet.“  In ihrer „jetzigen Form“ – das war  30. Juni 2009, aber auch bis dahin, so schätzt Schachtschneider ein, wird sie längst wie e i n Bundesstaat regiert – auch wenn es ihr bis dato am ( e i n e m ) Staatsvolk mangelt – Grundbedingung für die Gründung eines Staates. Doch es muss ganz einfach im Interesse unserer angemaßten Führer und jahrelang Verführer – bei Strafe ihrer Amtsenthebung und Anklage wegen Amtsmissbrauch, was die Mindestfolgen aus dem hier angenommene wären – es muss ganz einfach im Interesse unserer jetzigen oder geplanten Regierung sein, solche „Lappalien“ aus dem Weg zu Schaffen.
Ihre Handlanger, Juristen (auch zu dieser scheinbaren Beleidigung klärt Sie Schachtschneider oder Radnikow auf), weiter, wie sie uns das Lissabonurteil darlegen:
„Die EU ist ein Zusammenschluss souverän bleibender Staaten. Ob und inwieweit diesem Staatenbund Hoheitsrechte übertragen werden, hängt von der Entscheidung des jeweiligen Mitgliedsstaates ab. Die Mitgliedsstaaten müssen dabei Herr dieser Verträge bleiben. Die jeweiligen Völker entscheidend demokratisch über das, was der EU an Kompetenzen übertragen wird.“

Im Falle des Lissabonvertrags schätzt Schachtschneider ein: Keiner, nicht einer der Unterzeichnenden Kompetenzüberträger im deutschen Zustimmungsausschusss hätte das, 400 Seiten starke und in in über 45 Jahren gewachsene Vertragswerk, auch nur ansatzweise verstehen k ö n n  e n – wenn einer es nur mehr als überflogen hätte, was er ausschließt, in der Kürze der Zeit, und dem Bildungsgrad, die den Abgeordneten dafür zur Verfügung gestanden hätte. Oder, wie ein blog schreibt: „Mit der verantwortungslosen Unterzeichnung des Vertrages von Lissabon haben die Regierungen und die beteiligten Parlamente bewiesen, dass sie um die Tragweite des Vertrages von Lissabon nicht wissen. Die Gier nach Ehre, geschichtlichen Ruhm, und dem Herumstolzieren auf politischen internationalen Bühnen war stärker als kühle sachliche Überlegung.“
Nicht damit abgetan, wenn diese ganzen individuellen Unfähigkeiten sich am Ende zu einem sehr wohl bedachten, wenn auch sehr perfiden Bild runden?

Doch weiter in der Vermittlung des Lissabonurteils des Bundesverfassungsgerichtes: „Deshalb (wegen der Begrenzung per demokratischen Kompetenzübertragung – m. Anm.) darf die EU auch nur auf diesen Gebieten tätig werden, die ihr durch Vertrag zugewiesen sind. Man nennt dies das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung – und daraus ergibt sich noch etwas anderes: Von souveräner Verrfassungstaatlichkeit oder auch nationaler Identität kann nur die Rede sein, wenn zumindest ein gewisser, nennen wir es  – Kernbestand von Gebieten – verbleibt, die der souverän nationalen Regelung unterfallen. Der Mitgliedsstaat muss damit Raum zur eigenständigen politischen Gestaltung haben.
Und das Bundesverfassungsgericht nennt hier mehrere Gebiete, die es hier für besonders wichtig hält. Es nennt zum einen die Staatsbürgerschaft, die also der nationalen Regelungskompetenz unterfallen muss, das bedeutet eine wie auch immer geartete Unionsbürgerschaft kann die nationale Staatsangehörigkeit ergänzen – aber jedenfalls nicht ersetzen.
Die zweite Säule ist die so genannte polizeiliche und justielle Zusammenarbeit;
die dritte Säule ist die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik.“

Da hätten wir sie wieder – unsere oben beklagten Sorgenkinder.
Noch ist der Eu-Brei nicht in dem Topf, wo er einst verköcheln soll?
Noch hat sie uns nicht ganz? Noch sind die Tore zur Mitbestimmung nicht ganz hinter uns zugeschlagen?

Wir kämen sicher schwer ganz wieder heraus – und warum auch, eine Sonderolle in einem ansonsten einigen Europa; unseren Staat gründen, uns eine Verfassung geben oder die wohl noch gültige von 1871 überarbeiten, ein Deutsches Territorium abstecken – momentan ist gültig das der Grenzziehung von 1937, und uns ein demokratisches Parlament nebst Regierung schaffen, unser Rechtssystem entflechten, unsere Infrastruktur übernehmen – das verbietet uns noch keiner? Legislative, Exekutive, Judikative – alles noch in unserer Hand?

Versteh ich die Gewissheit des Sprechers vom Zentralrat Deutscher Staatsbürger daher eher, wenn er sich vom Vertragsbeitritt scheinbar unbeeindruckt zeigt, wenn er sich an seinen Interviewpartner (im Original: les-art oder hier übernommen) wendet: „Die Macht, welche die BRD hat, ist nur Schein, ein Trugschluss, denn die wirkliche Macht ruht stets im Volk, und Sie können sicher sein, dass diese Macht um Einiges stärker und wirksamer ist als die der BRD, denn die Politiker, die dieses Verbrechen am deutschen Volk begangen haben, sollen niemals vergessen, dass sie ohne Polizei und Wehrmacht keine Macht mehr haben und ich gehe davon aus, dass weder deutsche Soldaten noch deutsche Polizisten auf deutsche Bürger schießen werden, und das macht mich sehr ruhig, Herr Karow.

Doch was währt schon ewig? In windigen Zeiten wie diesen? Die Judikative bereitet uns schon mal vor:  „Der Vertrag von Lissabon enthält zahlreiche Änderungen, die auch der Erweiterung der EU geschuldet sind, die also vielfach organisatorischer Natur sind – für uns interessant ist aber insbesondere der Umstand, dass durch den Vertrag von Lissabon das Drei-Säulen-Modell abgelöst wird und die europäische Union eigene Rechtspersönlichkeit mit eigenen Rechtsetzungskompetenzen bekommt, die dann unter anderem auch den Bereich der polizeilichen und justiellen Zusammenarbeit betreffen.“

Verstehen Sie, was ich verstehe? Keine Minute zu früh, uns bald zusammenzusetzen; zu beschließen, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen? Die anderen schlafen nicht?

……………
Anmerkung und Quellen:

*in seinem Buch The German Card – auch deutsch: Die Deutsche Karte

Interview bei bewusst.tv: Rechtliche Fragen der BRD http://www.bewusst.tv/themen/thema4-politik/104-zdsr.html
und „Das große Deutschlandinterview“ bei Lesart mit Dr. Ratnikow, „Zentralrat Deutscher Staatsbürger“: http://www.premiumpresse.de/das-grosse-deutschlandinterview-PR778021.html

Vortrag vom Staatsrechtslehrer Schachtschneider auf nuoviso http://www.nuoviso.tv/politik-recht/der-lissabonner-vertrag.html
und ein Interview mit ihm auf Phönix: http://www.youtube.com/watch?v=sMPi2it6WGI&feature=related

Der Beschluss des Bundesverfassungsgericht auf Schachtschneiders Klage, am 30. Juni, sog. „Lissabon-Urteil“: http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/es20090630_2bve000208.html

Juristen vermitteln die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts auf Schachtschneiders Klage: http://www.youtube.com/watch?v=mSAtC3EL4BE&feature=related

Grandmasteryaeger und sein Videobeweis über die Registrierung der BRD-GmbH beim Amtsgericht Frankfurt:
http://www.youtube.com/watch?v=D3yMgH9vimw&feature=related

Gabriels: http://www.youtube.com/watch?v=iUFegOtmvtE&feature=related
und Trittins versuchte Undichtigkeit: http://www.youtube.com/watch?v=W4g-fz-Wj4o&NR=1

Bayerisches Innenministerium, wo steht, wo Ihre Staatsbürgerschaft n i c h t steht; lesen Sie über die scheinbare Leichtigkeit zur Erlangung des Nachweises hinaus – und nachvollziehen dann Behauptungen, die von einigen Schwierigkeiten bis Unmöglichkeit bei der Erlangung des „Nachweises“ sprechen: http://www.stmi.bayern.de/buerger/staat/staatsangehoerigkeit/detail/05788/

Die Webseite des „Zentralrats Deutscher Staatsbürger“ mit weiteren schockierenden „Neuigkeiten“ und Lösungsansätzen: http://www.zds-dzfmr.de/
und im download (auch dort) die wichtigsten „Neuigkeiten“ http://www.zds-dzfmr.de/data/uploads/2010-03-18%20ZDS-Flyer%201%20Infoblatt%201.pdf

Update: Eine Pressekonferenz mit Schachtschneider und Wirtschaftsexperten: http://www.pressekonferenz.tv/ondemand/europe_07072010.html

Veröffentlicht in Augenwischer. 4 Comments »