Die Trompeten von Jericho?

Dann  auf, die Tore!

Hört die Posaunen des Zorns.
Höret, so werdet ihr sehen,
und ihr werdet sehen
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Ganz unaufgeregt ging am Mittwoch, 27. Januar, die atomare Dekontamination eines Reisebusses und seiner 4o Insassen im Zuge einer Katastrophenschutzübung in einem Jenaer Autobahntunnel von der Hand.
Auch in Oberhof –  unweit des Biathlonstadion und des neuen Ski-Tunnels – übt der Zivilschutz: Das Aufspüren und Bergen einer „schmutzigen Bombe“.
Dies im Rahmen der „bundesweiten Katastrophenschutzübung LÜKEX“, die „seit 2004 aller zwei Jahre – und mit Blick auf die Fußball-Weltmeisterschaft auch im Jahr 2005 – fortgesetzt“ und durch „eine weitere großangelegte Übung im Jahr 2007“ Quelle Schutzmaßnahmen bei simulierten „Angriffen mit chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Waffen“ trainiert. Quelle

Und nach eigenen Aussagen (des „Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“ in Bonn): „Länder Übergreifende Krisenmanagementübung (EXercise)
Übungsserie L Ü K E X
Donnerstag, 21.01.2010, 07:15 Uhr
LÜKEX steht für Länder übergreifende Krisenmanagement-Übung/EXercise. LÜKEX ist die Bezeichnung für eine Übungsserie im Bereich des nationalen Krisenmanagements in Deutschland.“ und weiter unten: „In der Bundesrepublik haben die Terroranschläge vom 11.09.2001 und das Elbehochwasser im Sommer 2002 zu einem Umdenken geführt: Die Krisenanfälligkeit und Verwundbarkeit moderner Gesellschaften erfordern ressort- und länderübergreifende Übungen im Krisenmanagement. Die Innenministerkonferenz hat daher im Jahre 2002 eine Neue Strategie zum Schutz der Bevölkerung beschlossen und die Notwendigkeit von Übungen auf politisch-administrativer Ebene (strategische Krisenmanagement). Seit 2009 ist diese Aufgabe auch gesetzlich verankert (vgl. §14 Gesetz über den Zivilschutz und die Katastrophenhilfe des Bundes).“, heißt es da auch ganz unaufgeregt.

„Es nehmen alle Bundesländer teil“, weiß www.rettungsdienst.de ,“Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sind so genannte “Kernübungsländer” und beüben ihre Krisenstäbe, zum Teil auch in Form von Katastrophenschutzübungen vor Ort. Die zentralen und groß angelegten Übungen werden in Nordrhein-Westfalen stattfinden. Am 27. Januar werden in Köln, Dormagen, Gummersbach und Lemgo Katastrophenschutzübungen stattfinden, mit denen rund 2.500 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfs- und Rettungsdiensten und Polizei realistisch ihre praktischen Fähigkeiten im Katastrophenschutz üben.
Während in Köln beispielsweise die Rettungsmaßnahmen nach einem Anschlag auf ein Flugzeug und der Detonation einer sogenannten “schmutzigen Bombe” in einem Flughafenterminal geprobt werden, werden in den drei weiteren Orten Anschlagsszenarien mit konventionellen Sprengstoffen unter Beimischung chemischer Stoffe zugrunde gelegt.“

Wir sind empfindlich geworden beim Thema Katastrophenschutz- Übungen: Während der Flugzeugangriffe auf New York, während der Bombenattentate in Madrid und London, immer fanden zeitgleich und in unmittelbarer Nähe, staatliche Zivilschutzübungen statt, in Madrid sogar punktgenau (einer der  Zivilschützer: „dann explodierten die Züge genau dort, wo es auch auf dem Übungsplan verzeichnet war  – mir standen die Haare zu Berge!“); wir glauben weniger an Zufälle, und spinnen uns da wohl einiges zusammen. In unmittelbarer Nähe der Zivilschutzübungen in New York, Madrid und London roch es auch immer stark nach den Geheimdiensten der Länder, nach MI 5 und besonders nach der CIA. „Im Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ) werden die Analysespezialisten des Bundeskriminalamtes und des Bundesamtes für Verfassungsschutz zentral zusammengeführt.“, steht auf einer Webseite des Bundeiministerium des Inneren, wir sind also froh, wenn solche Übungen glimpflich abgehen, und die schmutzige Bombe, die am Vortag der Übung als möglicherweise scharf durch die Medien geisterte, als letztendlich gesicherte Attrappe gilt.

Die Ruhe, mit der das alles abgeht, lässt ein zufriedenstellendes Management ahnen.

„Mit den LÜKEX-Übungen bereitet sich Berlin auf Gegenschläge feindlicher Kämpfer im Inland vor, mit denen wegen der deutschen Interventionspolitik gerechnet wird. Der Ort der diesjährigen Übung, der Flughafen Köln/Bonn, ist nach Angaben des deutschen Militärs der „Dreh- und Angelpunkt für den Personaltransport deutscher Soldatinnen und Soldaten in die verschiedenen Einsatzgebiete der Bundeswehr“, erklärt german-foreigen-policy „eine Gruppe unabhängiger Publizisten und Wissenschaftler, die das Wiedererstarken deutscher Großmachtbestrebungen auf wirtschaftlichem, politischem und militärischem Gebiet kontinuierlich beobachten“ (Editorial).

Auch welt-online-Kommentator T. Krauen will die Kanzlerin dahingehend verstanden haben, sie rechne von vornherein nicht mit einem Erfolg des Embargos und hätte ihren Frieden mit dem Kriegs bereits gemacht.

Wie zynisch allerdings die Großmächte mit ihrer „Weltatom“-Behörde im Iran auftreten, enthüllt Ria Novostni: „Die IAEO hat Fragen an den Iran hinsichtlich der Zweckbestimmung dieses Werkes und dessen Platz im Atomprogramm des Landes. Wozu hatte es Iran nötig, einen neuen Betrieb zu bauen, um dort veraltete R-1-Zentrifugen zu montieren?
Wie der Iran erklärte, ist Fordou für den Fall bestimmt, wenn der Betrieb in Natans zerbombt wird. Es wäre allerdings unwahrscheinlich, dass Fordou im Falle eines Krieges weiterhin angereichertes Uran zu zivilen Zwecken produzieren würde. Höchstwahrscheinlich würde dann dieser Betrieb hoch angereichertes und waffenfähiges Uran herstellen.“

Soll heißen, der Iran würde im Falle eines Erstschlages nicht vollständig ausgeschaltet sein?

Anstatt dieses im Bau befindliche Werk – mit Platz für Vieles, aber noch nicht an Strom und Wasseversorgung angeschlossen – nun auch mit auf die satelitengestützte Abschussliste aufzunehmen, „stellt () in diesem Zusammenhang()die IAEO fest, dass der ermittelte Betrieb in Fordou Grund zur Annahme liefert, dass sich auf dem Territorium des Irans auch andere geheime Betriebe dieser Art befinden.“

Wenn das Ziel unserer Regierung wirklich eine Konfrontation in Nahost ist (wir haben noch das Bedauern gegenüber Ritter Dabbeljuh im Ohr, ihn nicht auf seinem Raubzug ins Zweistromland begleiten zu können, bevor – zum Glück – unsere Königin wiklicht Recht auf  ihren Lehen erhielt), wenn nicht das oberste Ziel aller Beratungen der Natomächte ist, zu einemKonsens mit dem Iran zu kommen – stürtzt die Welt in einem Weltkrieg.
Wir müssen alles für möglich haten, das System hat finanzielle Nöte wie vorm Überfall auf Bagdad, und keine Geldquellen mehr in den bisher besetzten Ländern; und keine Skrupel;  mit dem Iran, fast um den Zynismus überzubetonen, laufen Spielchen wie einst mit dem Irak; (heute wurde Blair, ein bekanntgewordener Falschspieler, dafür ausgebuht). Auch von  hier aus wird die westliche „demokratische Welt“ alle möglichen Rechtfertigungen finden, an der Traufe und Vasall  zu bleiben. International wirtschaftende Unternehmen haben schon  lang kein Vaterland mehr, die Koalition der „Wirtschaftsliberalen“ zahlenmäßig stark geschrumpft und nun auch trittfest auf dem Megaliner „international“, hat zu knabbern an der Zeche für die Runden Schampus fürs ganze Schiff, und wohl kaum grad eine Kasse für einen Ernsfall auf dem alten Europa offen.
Zivilschutz?
„Und man blies Posaunen.
Josua aber gebot dem Volk und sprach: Ihr sollt kein Feldgeschrei machen noch eure Stimme hören lassen, noch soll ein Wort aus eurem Munde gehen – bis auf den Tag, da ich zu euch sagen werde: Macht ein Feldgeschrei! Und dann macht ein Feldgeschrei!

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One hand washes the otherone?

Jawohl, Amerika, wir rezivilisieren Deine wildgewordenen Horden (verwirklichen Aussteigerprogramm für Taliban), und Du schaust mal nach, am besten mit Wissenschaftlern, auch unseren vielleicht, ob der Iran wirklich an Atomwaffen bastelt (mit Anklopfen vorher, kleiner Tipp). Wir werden schon Frieden machen?
(Yes, you still can!)

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Schalom, Israel

Wir sind Dir einiges schuldig

Aus den Nachrichten des heutigen 27. Januar bleiben zwei im Kopf , wie sie die Widersprüchlichkeit der Welt nicht besser symbolisieren können;  und die doch zusammengenommen direkt auf den Krebsschaden verweisen.
Für die Existenz der einen tragen wir Deutschen die Verantwortung: noch vor wenigen Jahrzehnten haben unsere  Großväter, Urgroßväter, einen grausigen Massenmord begangen – dem heute in Berlin gedacht wurde.
Die andere Nachricht,  der Artikel eines Schweizer Blogs: „Morgen wird der Strom in Gaza abgestellt„; hier nimmt sich der Autor der Tatsache an, dass am nächsten Tag ein internationales Embargo gegen die Palistinenser im Gaza-Streifen erneut drastische Auswirkungen zeitigen wird für das Volk von Palästina.

Im Bundestag in Berlin hielt der israelische Präsident Schimon Peres heute zum Holocaust-Gedenktag eine Rede. (Sie ist auf MDR Info nachzuhören oder nachzulesen).
Mit leidenschaftlichen Worten wendete sich der 86 jährige an seine Zuhörer. Mit Inbrunst schwor er die Welt auf Frieden ein. Gerade ihm, Vertreter des ersten Staates der Juden , der noch dazu seinen Großvater, der ihm Licht sein Leben lang war, in einem Menschenvernichtungslager verloren hatte, sei höchst bange.

„Meine Damen und Herren,“, meint der langgediente Politiker Peres, „der Hass der Nazis lässt sich durch reinen „Antisemitismus“ nicht erklären. Der Antisemitismus ist ein abgedroschener Begriff und keine Erklärung für die mörderische, bestialische Begeisterung, die zwanghafte Entschlossenheit des Nazi-Regimes, die Judenheit auszurotten. Der eigentliche Zweck des Krieges war doch die Erlangung der Macht über Europa und nicht die Begleichung einer historischen Rechnung mit den Juden. Und wenn wir Juden in den Augen des Hitler-Regimes eine so bedrohliche Gefahr waren, dann handelte es sich doch bestimmt um keine militärische, sondern eine moralische Bedrohung. Dabei wurde auch der Glaube geleugnet, dass jeder Mensch im Antlitz Gottes erschaffen ist; dass jeder Mensch vor Gott gleich ist, dass alle Menschen ebenbürtig sind. Nazis wollten Juden entmenschlichen.“

Der Großvater hat dem Enkel die Thora gelehrt. Die Thora ist das Buch, das davon spricht, dass alle Menschen vom Einen abkommen. Und „Israel“ „Sein Reich“ bedeutet, „die ganze Schöpfung“.  Der Großvater hat dem Enkel den Samen des Friedens ins Herz gelegt. Peres: „Und ich erinnere mich an seine letzten Worte, die mir befahlen: „Mein Junge, bleib immer ein Jude!“

„Meine verehrten Anwesenden“, gesteht der langgediente Politiker, „die Shoa wirft schwierige Fragen zur tiefsten Seele des Menschen auf. Wie böse kann der Mensch sein? Wie gelähmt ein ganzes Volk? Ein kulturelles Volk, das auch die Philosophie respektierte? Zu welchen Gräueltaten ist der Mensch fähig? Wie kann er seinen moralischen Kompass abstellen? Die Logik lähmen? Wie kann ein Volk sich als „Herrenrasse“ betrachten, und den Mitmenschen als null und nichtig?“.

Wir dürfen betroffen sein!
Wir dürfen auch betroffen sein darüber, was das Handeln (oder die Unterlassung) unsere Vorväter an Präventivmaßnahme nach sich zog. Unter denen nun wieder andere Völker leiden. Wir haben kein Recht, auf Palästina zu verweisen, einen Arm lässig in die Hüfte gestützt. Die Verantwortung, die wir spätestens wieder haben, wenn die Auswirkung des Handelns unserer Großväter auf uns zurückschlägt, müssen wir nun doch anerkennen.

„Ich danke dem Allerheiligsten für diejenigen Völker, die diesem Wahnsinn, dem Bösen und der Grausamkeit ein Ende setzten. Shoa muss ewiges Warnzeichen sein.“, so Peres, und an anderer Stelle: „Mit dem Ende des Britischen Mandats rief David Ben-Gurion, der Wegbereiter der sich erneuernden Nation, den Staat Israel aus. Die Araber wiesen die UNO-Resolution zurück und ihre Armeen griffen Israel an. Und so griffen sieben arabische Heere Israel nur wenige Stunden nach seiner Unabhängigkeitserklärung an, um den noch kaum entstandenen Staat sofort wieder zu zerstören. Wir standen ihnen alleine gegenüber. Wir hatten keine Verbündeten, und waren trotz allem die letzte Hoffnung des jüdischen Volkes auf Sicherheit. Hätten wir den Krieg verloren, wäre dies vielleicht das Ende unseres Volkes gewesen.“

Wo ist nun also diese Abordnung deutscher Physiker und Atomkraft-Wissenschaftler, die als kompetente freiwillige Abordnung nach Teheran gesandt wird? Auf Staatskosten, versteht sich? (Dort ist ’s schön warm!) Wie kann jemand, der kaum betroffen sein wird, sagen: Wenn die anderen Euch schlagen, schlagen wir sie mit Euch zurück – wir fühlen uns für Euch verantwortlich? Schützlinge schickt man nicht in den Krieg! Ermutigt sie nicht zu Taten, die ihnen zum Schaden gereichen könnten! Schickt ihnen nicht zuallererst das Equipment für mörderischem Kampf! Auch erkennen Christen „den Anderen“ (den man dann schlagen müsste) als „den Nächsten“ an!

„Meine Freunde, Vertreter des deutschen Volkes, die Drohungen, unser Volk und unseren Staat zu zerstören, werden im Schatten von Massenvernichtungswaffen ausgestoßen, die im Besitz irrationaler Menschen sind, die nicht zurechnungsfähig sind und die nicht die Wahrheit sprechen.
Um eine zweite Shoa zu verhindern, ist es an uns, unsere Kinder zu lehren, Menschenleben zu achten und Frieden mit anderen Ländern zu wahren. Die junge Generation muss lernen, jede einzelne Kultur, und die universellen Werte zu respektieren. Die Zehn Gebote müssen immer wieder neu gedruckt werden. Lasst uns Licht ins Dunkel bringen; lasst uns Teleskope und Mikroskope auf die Geheimnisse der Wissenschaft richten, die dem menschlichen Körper und Geist Heilung bringen können. Wir benötigen Nahrung für die Hungrigen, Wasser für die Durstigen, Luft zum Atmen und Weisheit für die Menschheit.“
Wir sind im Begriff, die Lehren zu verstehen, Israel.
Wir alle sind Juden?
Schalom, Israel, das verhießene Reich!

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Kullertränen

und der lange Blick der Schlange aufs Kaninchen

„Schon wieder weint die Welt mit Haiti“, schreibt die New York Times am 14. Januar im Leitartikel ihre Meinungsseite nach dem ersten Beben in Haiti:“Wann immer eine Katastrophe zuschlägt, werden wir daran erinnert, dass Haiti das ärmste Land dieser westlichen Hemissphäre ist.“, gesteht sie, und der Autor dieses Artikels hier – über ein Ländchen, auf einer kleinen fernen Insel – hatte nicht einmal Ahnung, dass Haiti nicht ausschließlich Sonne, Palmen, Strände ist; er kam auch erst in der Folge zur Beschäftigung mit dem Land, als  der scheinbare Riesenaufwand der Helfer nicht zu den geringstens erwartbaren Erleichterungen für die Geschädigten führten. als unabhängige Organisationen (hier: „Ärzte ohne Grenzen“) von der Behinderung ihrer Arbeit durch die us-amerikanischen Soldaten berichteten, und selbst Frankreich protestierte; der haitianische Präsident von „Invasion“ sprach; als ein Filmbericht von Al Jazira umherkutschende Blauhelmsoldaten zeigte, bewaffnet bis zum Haaransatz, und wohl schon darum kaum fähig zu hilfreichen Handreichungen; oder mit waffenstarrer Unbeeindrucktheit die Hungernden von vermeintlich eingetroffenen Hilfsgütern abschotten – „um sie vor Plünderungen zu schützen“

„Um sie vor Plünderungen zu schützen“. Dieses war ihm noch im Ohr, als Erklärung zu einem nicht weiter verfolgbarem „Zwischefall mit Waffeneinsatz“ zu Zeiten der Naturkatastrophen in New Orleans – wo die Opfer schworen, die Soldaten hätten ohne sichtbaren Anlass hingerichtet – lediglich, als Stimmung aufkam, als die Soldaten Anstalten machten, die Lebensmittelverteilung ohne Gründe einzustellen.

In einem Artikel über die Katastrophe in Haiti warnt die New York Times, dass das Land „für seine zahlreichen von Menschen gemachten Probleme bekannt ist – seine extreme Armut, politischen Grabenkämpfe und seine Neigung zu Aufständen.“ Die Menschen, die Al Jazira vor die Kamera bekam, warteten geduldig, während – wie weiterführend berichtet wird – das amerikanische Militär die Hilfeleistungen in die Dominikanische Republik „umleitete“ – Menschen, die sich verzweifelt an die ausländischen Kameras richten: „Waffen, sie kommen hier mit Waffen her. Wir wollen das Zeug nicht sehen –  was wir brauchen, sind Nahrungsmittel.“ „Hier ist doch kein Krieg!“ Das ließ ihn sein fast vergessenes Unwohlsein erneut spüren, das kurz aufkam, als es hieß, selbst Flugzeugträger der USA seien nach Haiti unterwegs. Vorurteile, sagte er sich. Dinge an sich sind nicht schlecht oder gut! Es kommt darauf an, welchem Zweck sie dienbar gemacht werden!

„Die Vereinigten Staaten hätten eine besondere Verantwortung, ihrem Nachbar zu helfen.“, zitiert die New York Times in ihrem Leitartikel nach dem Beben ihren Präsidenten, und hofft: „Das ist eine Gelegenheit für den Präsidenten Obama, um zu demonstrieren, wie die USA Verantwortungen schultern und andere Länder mobilisieren, ihren Teil ebenso beizutragen.“ Das sei „nicht die Arbeit von ein paar Monaten ist. Es ist ein Engagement von Jahren“.
„Präsident Obama und Außenminister Hillary Rodham Clinton haben versprochen, dass die Hilfe von den Vereinigten Staaten durch die koordinierten Anstrengungen des Militärs, der Zivilhilfsagenturen und der nichtstaatlichen Organisationen schnell sein wird. Die Verwaltung muss sicherstellen, dass sich der upswelling der Wohltat in anhaltende Handlung verwandelt und in wirksamen Kampagne“, weiß sie.

Bill van Auken, amerikanischer Politiker und Aktivist der Socialist Equality Party, 2004 Präsidentschaftskandidat, 2006 Bewerber auf das Amt, das derzeit Hillary Clinton innehat, Reporter für die für die Webseite „World Socialist Web Site“, wirft der Regierung seines Staates Scheinheiligkeit vor und beschuldigt sie, gemeinsam mit dem Pentagon Expansionspolitik unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe zu betreiben. Als den Höhepunkt des Zynismus zitiert er eine weiteren Leitartikel vom Tag nach dem Beben – aus dem „Wall Street Journal“ – das die führende Rolle des Militärs bei Washingtons Reaktion auf das Erdbeben als „erneute Erinnerung, dass die Reichweite der amerikanischen Macht mit der Reichweite seiner Güte zusammenfällt“, wertete. (zit. nach Auken).

Obama demonstriert Menschlichkeit in seiner Rede:
„Das ist eine Gelegenheit uns daran zu erinnern, dass wir alle Menschen sind. Mit nur wenigen hundert Meilen Ozean zwischen uns und einer langen Geschichte, die uns verbindet, sind die Haitianer Nachbarn der Amerikaner, und auch hier zu Hause . So müssen wir dort bei ihnen sein in ihrer Stunde der Not.“ schlussfolgert er.

„Die lange Geschichte, die die USA und Haiti verbindet“, nimmt Bill van Auken Obamas Faden auf und versucht, in seinem Artikel nachzuweisen, dass Haiti immer fest mit Amerika verbunden war, ja gar abhängig, und Spielball us-amerkanischer Gunst.
„Die Wurzeln dieser Beziehung“, so van Auken zur Bemerkung Obamas, „gehen auf die Geburt Haitis als der ersten unabhängigen Schwarzen-Republik im Jahre 1804 zurück. Sie war das Ergebnis einer erfolgreichen Sklavenrevolution unter der Führung von Toussaint Louverture und der Niederlage einer von Napoleon entsandten französischen Armee.
Die herrschenden Klassen der Welt haben Haiti seinen revolutionären Sieg nie verziehen.“

Aus ihrer Angst vor der Vorbildwirkung Haiti auf die anderen von Marionettenregierungen unterdrückten Völker der Region hätten die USA das kleine Land heftig bekämpft. Sie setzten ein internationales Embargo durch, sind, so Auken, in Bürgerkriege verstrickt, die in Haiti toben. Sie besetzten 1915 das Land mit Waffengewalt und versklavten die Haitianer erneut. Als sie 20 Jahre später endlich abzogen, hätten sie viele Haitianer auf dem Gewissen Blut an den Händen und eine paramilitärische innere Gewalt in Haiti errichtet, die das Volk in Abwesenheit unterdrücken konnte. God neighbour policity nannten das die Amerikaner – Gute-Nachbarn-Garantie.

Der Präsident seit 1930, Élie Sténio Vincent, nicht amerikauntergeben, stolperte 1941 über sein Schweigen zum Mord an den haitianischen Zuckerarbeitern durch die Administration des Nachbarlandes. Er hatte sich für den Rückzug der US-Marines und der Gewährung von Krediten in Washington starkgemacht. Die US warfen ihm 1935 Rechtsbeugung zugunsten der Verlängerung seiner Macht vor, in seinem Volk begann „seine Popularität () zu sinken, als es nach dem Massaker an über 18.000 haitianischen Zuckerrohrarbeitern im Jahr 1937, das durch den dominikanischen Präsidenten Rafael Trujillo befohlen wurde, zu keiner Reaktion seinerseits kam.“ so wikipedia.
In Haiti folgte am 15. Mai 1941 von der Nationalversammlung als dessen Nachfolger für eine Amtszeit von fünf Jahren Élie Lescot als Präsident – ein weiteres Indiz vielleicht für die geschichtliche Verbindung Haitis und den USA: „Außenpolitisch stand er während des Zweiten Weltkrieges nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 auf der Seite der Alliierten gegen die Achsenmächte. Ohne Zustimmung des Parlamentes erklärte er daraufhin am 8. Dezember zunächst Japan und dann am 12. Dezember 1941 Deutschland und Italien den Krieg. Für diese Haltung erhielt Haiti von den USA militärische und wirtschaftliche Hilfe.“, so wikipedia. „Durch seine enge Bindung zur USA war es ihm möglich, oppositionelle Tendenzen zu unterdrücken. Innenpolitisch wurde eine verstärkte Kampagne (Campagnes Anti-Supersitieuses) gegen den in Haiti ausgeprägten Voodoo vorgenommen, deren Tempel (Ounfo) zerstört sowie Trommeln und andere religiöse Objekte beschlagnahmt. Seine Regierung wurde zunehmend von Tyrannei und Korruption geprägt. Später setzte er die Verfassung außer Kraft und nahm Notstandsrechte für sich wahr.“
Auch ihm wird Rechtsbeugung zugunsten eine Machtverlängerung und Vetternwirtschaft nachgesagt. Am 11. Januar 1946 kommt zum Sturz Lescots und „seine anschließende Flucht ins Exil nach Miami (Florida).“ In Haiti wurde eine Militärregierung eingesetzt.

Der Mord an 18 000 haitianischen Zuckerrohrarbeitern durch den dominikanischen Diktator von Amerikas Gnaden, „Generallisimo“ Rafael Trujillo gehört zu den unbeleuchteten Seiten der Beziehungen der Länder, die Unterstützung Washington bei der Machtübernahme François Duvaliers und seiner militanten geheimen Staaspolizei (Tontons Macoutes) 1957  zu den gesicherten. Die Haitianer waren im Jahr davor ihres Präsidenten überdrüssig geworden, dem die Hilfsgelder für die Opfer eines Hurrikans, der die Insel 1954 heimsuchte, abhanden kamen. Er floh 1956 in die USA, New York, ins Exil. Von hier ernannte er in einer Radioansprache seinen Nachfolger (1957 erkannte ihm Duvalier die haitianische Staatsbürgerschaft ab, 1988 kehrte er zurück und war kurz inoffizieller Berater des Präsidenten Haitis.) Dem folgte Franck Sylvain als Präsident Haitis, 1934 der Gründer der anti-kommunistischen Tageszeitung „La Croisade“ (Der Kreuzzug), Gründer des „Rassemblement Du Peuple Haitien“ (Zusammenschluss des Volkes Haitis) – einer verbotenen Partei, der sich aber nur zwei Monate halten konnte. Er übergab an Léon Cantave, der die Macht an einen Executivrat, und nahm zurück, als der Rat ihn seines Postens entheben wollte; fünf Tage später gab er die Präsidentschaft an Daniel Fignolé weiter. Der gründete Gewerkschafte, wurde drei Monate später von General Thrasybule Kebreau abgelöst, in einem „blutigen Putsch“ (wikipedia), ging ins Exil, New York.

Thrasybule Kebreau (Präsident, aber nur einer von drei Mitgliedern eines „Conseil Militaire du Gouvernement“ eines Militärischen Regierungsrates), verlor haushoch wenige Wochen später gegen François Duvalier, der „mit 70% der Wählerstimmen“ auf dem Präsidentenstuhl nachrückte und diesen erst für seinen Sohn freimachte, der dann bis 1986 in Haiti herrschte. Duvalier gilt anerkannt als Ziehsohn der USA: „Zehntausende von Haitianern starben durch das Militär und die gefürchteten Tontons Macoute. Der US-Imperialismus betrachtete die mörderische Diktatur als Bollwerk gegen den Kommunismus und eine Revolution in der Karibik.“, so Auken, und wikipedia weiss: „Duvalier betrieb eine Kampagne gegen die oppositionellen Kommunisten, bei der diese entweder ins Exil gedrängt oder ermordet wurden. Am 28. April 1969 erließ Duvalier ein Gesetz welches „kommunistische Aktivitäten, egal welcher Form“ als Verbrechen gegen die Staatssicherheit einordnet. Hierauf stand die Todesstrafe.“

Präsident Barack Obama hat sich bestürzt über die Katastrophe in Haiti gezeigt:“Die Berichte und Bilder von eingestürzten Krankenhäusern, zerstörten Wohnhäusern und Männern und Frauen, die ihre verletzten Nachbarn durch die Straßen tragen, sind wirklich Herz zerreißend“, sagte er. „Für ein Land und ein Volk, das so häufig von Härten und Leiden heimgesucht wird, scheint diese Tragödie besonders grausam und unbegreiflich.“ Auch der New York Times stehen die Tränen in den Augen, wie eingangs zitiert. Die UNO-„Blauhelmsoldaten“, die „hier sind, um im Hotel nach Verschütteten“ zu suchen, die deutschen Helfer im Rot-Kreuz-Zelt gegenüber der Kamera der ARD, nachdem sie die an einem Tag 56 Amputationen vornahmen, Frankreich, Spanien, alle spenden, wollen helfen.
Bill Clinton und George W. Bush gemeinsam Verantwortliche einer Spendenkampagne für die Rettungsmaßnahmen – „Diese beiden führenden Persönlichkeiten senden dem Volk von Haiti und der Welt eine Botschaft: In der Stunde der Not sind die Vereinigten Staaten vereint.“, so Obama im Radio. Alle Welt zeigt sich betroffen von der Tragödie

Die Tragödie für Haiti begann, wie sie in vielen Regionen dieser Welt begann: mit seiner Entdeckung durch die europäischen Eroberer. 1492 von Kolumbus auf seiner angeblichen Suche nach Indien aufgestöbert, hatte bald die letzte Stunde für die indigene Bevölkerung (den Taínos) der Insel Hispaniala, wie sie genannt wurde, geschlagen – als sie im 17. Jahrhundert mit afrikanischen Sklaven zur Errichtung von Zuckerrohrplantage neubesiedelt wurde, hatte die spanische Krone die Urbevölkerung fast restlos ausgerottet (wikipedia). 1697 ging der westliche Teil der Insel als Saint Domingue in Frankreichs Besitzstand über und wurde, auf Anbau von Zuckerrohr getrimmt und als Heimat einer in Europa beliebten Holzart, rasch zur gewinnträchtigsten Niederlassung des französischen Kolonialreiches.
Begünstigt durch die Wirren der französischen Revolution erhobenen sich die Sklaven gegen ihre Herren und nach einigen blutigen Kriegen, in denen selbst die Besatzer aneinander gerieten und Napoleons Truppen erfolglos zu intervinieren versuchten, erklärte Haiti 1804 seine Unabhängigkeit. Der schwarze Bürgerrechtskämpfer Jean-Jacques Dessalines, ehemaliger Sklave der französischen Kolonie, rief sich als „Jacques I.“ zum Herrscher aus und deklarierte das Kaiserreich Haiti. Seitdem gilt Haiti als der erste Staat der westlichen Hemisphäre, in dem die Nachfahren ehemaliger Sklaven ihr Geschick in eigene Hände nahmen.

1806 wurde der Kaiser aus eigenen Reihen entmachtet. Der Sohn einer schwarzen Mutter und eines französischen Vaters aus Port-au-Prince, Alexandre Sabès Pétion, ich erklärte sich zum Präsidenten der „Repiblik d Ayiti“ , so der kreolische Name von Haiti.
Henri Christophe, schwarzer Brigadegeneral der Befreiungsbewegung und Mitverschwörer, wird als Mörder am abgesetzten Kaiser bekannt. Dieser Mord führte Unruhen im Volk, die sich letztendlich in rassischen Auseinandersetzungen manifestierten, bei denen Brigadegeneral Christoph den Kampf der schwarzen angeführt, und sich die Kreolen (“ die Mischlinge „) hinter ihrem Präsidenten sammeln.
In wenigen Jahren entsteht eine rassisch begründete Frontlinie, und 1811 erklärt sich Brigadegeneral Christoph zum König des von da an hauptsächlich von Schwarzen bewohnten Nord-Haiti, zu „Henri I„, König über das „Große Gebiet im Norden“ des Landes – ohne jedoch jemals bei seinem Volk Vertrauen zu erlangen.
1820 wurde die Republik dann auch wiedervereinigt, seitdem trat Haiti konsequent auch im übrigen karibischen Raum für die Abschaffung jeglicher Spielart von Sklavenhalterei ein (1822 verhalfen sie dem spanischen Teil der Insel – República Dominicana – zu Unabhängigkeit von Spanien) und unterstützten Bewegungen in Länder wie Peru, Kolumbien und Venezuela.

Das Erbe der Kolonialmächte beschränkte sich aber bei weitem nicht auf die folgenden Bürgerkriege unter rassistischen Motiven. Alle Haitianer, Abkömmlinge von in aller Herren Länder geraubter Sklaven – seien sie gezeichnet durch einen weiteren Aspekt des Imperialismus oder weiterhin tiefschwarzer Haut und reinsten afrikanischen Blutes – oder, andersherum: seien sie stolz auf ihr europäisches Aussehen oder versuchten sie, mit Brennschere und Kalaschnikow (wie im dänischen Dokumentarfilmfilm über die Bandenkriege in der Hauptstadt nach dem Putsch gegen Präsident Aristide.) über ihre afrikanischen Wurzeln hinwegzutäuschen – allen Haitianer ist die systematische Zerstörung des Landes geblieben, ihre Abhängigkeit von internationalen Lebensmittelhilfen, der Hohn und der Spott derer, die das Land einst – sollten sie damit aufgehört haben – zur Ader ließen. (Ein in den USA-Fersehprister ließ vernehmen: Das Erdbeben in Haiti sei die Gottes Strafe für Haiti, für dessen Pakt mit dem Teufel (In wem er wohl den Teufel sieht? Schon wieder herrscht dort ein Präsident nach US-Gnaden). Es sei ein Zeichen, zurück zu Gott zu finden, und eine christliche Gemeinde spendete Bibeln für die Heimgesuchten.)

„Durch Bodenerosion ist das fruchtbare Land seit der Besiedlung 1492 auf fast 50 % geschrumpft. Der Regenwald war bereits 1990 zu 98 % abgeholzt“, so wikipedia.
Infolge dieses Schadens an der Natur – der Bodenerosion und Auslaugung des ehemals fruchtbaren Landes, initiert durch die europäischen Kolonialmächte – können Wind und Wasser heute auf Haiti immense Schäden anrichten, oder müssen diese geradezu aus. Jahrelang musste der junge Staat dem ehemaligen Mutterland seine Freiheit vergelten: Geschätzte 90 Millonen Goldfranken (heute: 15 Mrd. Euro) flossen in die französische Staatskasse. Die Unterwerfung des Landes unter US amerikanische Finanzhoheit hat dem Agrarwesen des industriellen unterentwickelten Landes, und damit seiner Fähigkeit, für die Ernährung seiner Menschen aufzukommen, einen tiefen Schlag versetzt.
Nicht zu Unrecht also beeilen sich USA und Frankreich, will man ihren Verlautbarungen glauben, mit humanitärer Hilfe für die bettelarme Bevölkerung. Auch die Weltbank, unter deren Knute das Land mit Aussicht auf Beendigung des Handelsembargos gezwungen wurde, kündigt generös an, Haitis Schulden in diesem Jahr nicht eintreiben zu wollen. Geschäftstüchtig winkt sie den Haitianern mit neuen Krediten.

Die haitianischen Staatsobehäupter wechselten in schneller Folge – Korruption, Veternwirtschaft, Misswirtschaft waren offiziell ihre Stolpersteine.
„Washington hat in den letzten zwanzig Jahren zwei Putsche unterstützt und zweimal US-Truppen nach Haiti entsandt. Beide Putsche wurden organisiert, um Jean-Bertrand Aristide, den ersten ohne Washingtons Zustimmung vom Volk gewählten Präsidenten Haitis zu stürzen. Die beiden Putsche von 1991 und 2004 haben zusammen genommen weiteren 13.000 Haitianern das Leben gekostet. 2004 wurde Aristide gewaltsam von amerikanischen Agenten aus dem Lande geschafft.“, vervollstädigt Bill van Auken seine Offenlegung der Art der Beziehungen zwischen der Großmacht und dem Inselstaat. Auch hier, so weiß es zumindest Wikipedia, hätte Ex-Präsident Duvalier „unter Einschluss für ihn tätiger Todesschwadronen“ eine Rolle gespielt und erläutert die letzten Jahre der einstig ersten und stolzen freien schwarzen Republik:
Präsident „Aristide versuchte, sich auch seinerseits durch die Mobilisation seiner Anhänger unter Einschluss der ebenfalls gewalttätigen „Chimères“ der „Fanmi Lavalas“ (FL) durchzusetzen. Unter bürgerkriegsähnlichen Zuständen kam es schließlich zum Zusammenbruch innerstaatlicher Ordnung und im Februar 2004 mit Billigung durch den UN-Sicherheitsrat zur militärischen Intervention, bei der Chile, Frankreich, Kanada und die USA Truppen schickten. Aristide verließ das Land – nach Darstellung der Opposition, der USA und von Frankreich freiwillig, nach eigener Angabe in Folge eines Putsches. An Stelle der ersten Interventionstruppen wurden dann 2004 () rund 10.000 Blauhelm-Soldaten stationiert.“

Der amerikanische Politiker Bill van Auken glaubt nicht an einen Gesinnungswandel im Weissen Haus. Die Schicksal der Menschen in Haiti spielte für seine Regierung keine Rolle.“Bush und Clinton personifizieren die hässliche und reaktionäre Rolle, die der amerikanische Imperialismus im letzten Jahrhundert in Haiti gespielt hat. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass ihre Regierungen genauso viel Tod und Zerstörung über das Land gebracht haben wie das Erdbeben vom Dienstag.“  Als Beleg, dass man sich in seinem Land keiner Pflicht bewusst ist und sich in der Rolle des aufopferungsvollem Schulterers der Last Anderen wähnten, kommentiert er den Leitartikel der New York Times vom Tag nach dem Beben in Haiti: “ einem Land, das sie dann als von „Armut, Verzweifelung und Chaos gezeichnet“ charakterisieren, und das in einem Ausmaß, das „überall sonst selbst schon als Katastrophe empfunden würde, aber in Haiti die Norm ist.“ Der Artikel fährt fort: „Schaut euch Haiti an und ihr seht, was Generationen von schlechter Regierungsführung, Armut und politischem Konflikt aus einem Land machen.““.

Quellenverweis: Um einen Bezug des Artikels zu Deutschland deutlicher zu machen: Einblick über das Treiben (bzw. des Unterlassens) der Nato auf ihren sogenannten Missionen gibt in diesem Vortrag Christoph R. Hörstel: „Als Journalist, Berater und Ausbilder reiste Hörstel seit Jahrzehnten in den Nahen und Mittleren Osten. Er weiß wovon er spricht, denn er erlebte die Situation, zu der der seit Jahren andauernden „Krieg gegen den Terror“ führt, vor Ort mit. In Afghanistan, in Pakistan und kürzlich auch im Gaza-Streifen, den Hörstel vor kurzem mit einem Hilfskonvoi bereiste..“ so die Ankündigung zu dieser Aufzeichnung seines Vortrags vom August 2009.

p. s.
Der Autor dieses Artikels hat mit sich gerungen, bevor er sich zu diesem Nachsatz entschließen konnte – einerseits will er sich nicht mit Spekulationen  befassen, andererseits drängt ihn auch ein, sagen wir: innerer „Schweinehund“, zu sagen, was er in Erfahrung brachte, auch wenn die Sache noch so unglaublich klingt.
Der Vollständigkeit halber muss er eine Kontroverse erwähnen, die auf den Blogs des Internets zu finden ist.

Es wird behauptet, die vereinigten Staaten von Amerika verfügten, wie wohl die Russen auch, über eine Anlage, mit der sich seismische Erschütterungen erzeugen ließen. Im Verdacht, das zu vermögen, steht z. B. die Anlage „HAARP“ – im Zuge des „Raketenabwehrprogramms SDI“ eines vergangenen Präsidenten der USA in Alaska errichtet, nach angeblicher Absage der amerikanischen Regierung dieses Programms für zivile Aufgaben umgerüstet. Das „HAARP“ nennt „z. B. Wetterforschung“.
Genährt hat dieses, vorerst: Gerücht, wohl die angebliche Drohungen der USA gegenüber China mit einem Erdbeben. Das soll 1997 gewesen sein. Die Russen hätten nun in Bezug auf das jetzige Erdbeben in Haiti die Amerikaner beschuldigt, dieses ausgelöst zu haben, bald hieß es, auch Chavéz behauptete dies; das wurde später halb offiziell dementiert, mitttlerweile gilt es wieder als gesichert.

Der Autor hier ist selbst ganz unentschlossen, diesen Spuren nachzugehen; das wohl, weil er hoffglaubt, dass sie im Märchenland enden, wo man kleinen Kindern Angst macht. Mit Grübeleien, „Berechnungen“ und Vermutungen dazu zieht er sich höchstens auf einen anderen, ebenfalls besucheroffenen Platz zurück; zum Alarmschlagen wär‘ er hoffentlich rechtzeitig zurück; bis dahin weden hier Dinge behandelt, die angehen. Der Offenheit halber war dieser Nachsatz aber notwendig.

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Schlaraffianer! Maden im System!

Ein Element von Abschreckung gefällig?

Eigentlich kein Thema für eine Auseinandersetzung – zumindest nicht für Vernunftbegabte – was aus dem hessischen Ministerpräsidenten Koch gegenüber der Wirtschaftswoche am Freitag quoll. „„Wir müssen jedem Hartz-IV-Empfänger abverlangen, dass er als Gegenleistung für die staatliche Unterstützung einer Beschäftigung nachgeht, auch niederwertige Arbeit, im Zweifel in einer öffentlichen Beschäftigung.“ Es könne kein „funktionierendes Arbeitslosenhilfe-System geben, das nicht auch ein Element von Abschreckung enthält. Sonst ist das für die regulär Erwerbstätigen, die ihr verfügbares Einkommen mit den Unterstützungssätzen vergleichen, unerträglich.“ Ein solcher Druck sei notwendig“, zitiert wiwo.de, und schon die Leserkommentare zu dieser Meldung beweisen: Kopfschütteln – fast ausnahmslos.
Die Fragen, die bestenfalls bleiben: Wissen die es nicht besser?
Wollen die uns zum Narren halten?
Oder herrscht, arbeitsmarktbezogen, solch derartiger Unterschied zwischen Exzone und Stammland, dass wir „vernunftbegabten“ Diskursverweigerer, einfach nur unseren Standort verraten?
Hat der Westen nicht auch Facharbeiter, Akademiker, Geistesgrößen zu Hauf‘ auf der Straße sitzen? Die ihre Berufe liebten? Die ihre Arbeit „mit nach Hause nahmen“? Die sie jederzeit, und sei es an jedem x-beliebigem Platz des Planeten – in der Fremde, welch Schritt für Patrioten – liebend gern wieder aufnehmen würden, und das zunehmend auch tun?
Oder Wirtschaftsministerin(!) Ursula von der Leyens Mahnung an Koch: In der großen Mehrheit wollten die Leute aus Hartz IV heraus, könnten aber nicht arbeiten, weil sie keine Kinderbetreuung fänden, weil sie keine Schulbildung hätten oder keinen Beruf.

Lasst sie reden, sagen die Kommentatoren. Inkompetenz – wollen noch die einen zugutehalten. Erinnern an Kochs Vergehen, die weniger Gelassenen. Ich schlösse mich den Gelassenen an; verlöre kein Wort über Typen, die offensichtlich in Kisten, pardon, elfenbeinverzierten Türmen hoch über uns, großgeworden sind. Wiegelte ab mit Verweis auf Koch’sche Lust am Provozieren – wüsste ich nicht, dass Koch im vergangenem Jahr zu jenem alljährlichem, an wechselnden Orten, vor der Öffentlichkeit verborgenen, von aufwändigen Polizeieinsätzen abgeschirmten, niemals seine Themen preisgebenden Beratungen der „Mächtigsten dieser Welt“ – „Die Bilderberger“- zitiert worden war. Nicht aus Sorge um die Demokratie in diesem Land, dessen Volksvertreter sich heimlich hinter verschlossenen Türen mit Vertretern anderer Staaten , Wirtschaftsmagnaten, Medienmogulen, Geheimdienstchefs und Multimilliardären zu streng geheimen Absprachen treffen (Westerwelle auchund hier ab 1min52 sec); eher wegen des (für weniger mit dem Umstand Bekannten wohl beunruhigenden) Faktes, dass Angela Merkel im Jahr 2005 daran teilgenommen hatte; gemeinsam mit Gerhard Schröder; und dem darauf folgenden, bis heute wenig erklärlichem Schritt des damaligen Kanzlers, anschließend die Vertrauensfrage zu stellen – was Merkel den Thron bereitete.
Schröder ging zu Gasprom, und jeder dachte: drum! Schröder muss parieren, wenn die Weltenlenker es so wollen, behaupteten andere.

Am Freitag geriet der Euro auf Schlitterkurs; Grund war, so war schnell ausgemacht, ein Gerücht im fernen Asien: Die deutsche Bundeskanzel stehe vor einem Inhaberwechsel – Merkel trage sich mit Rücktrittsgedanken. Was diese lächerlich fand. Was vielleicht bereits in ihrer Fraktion anders gesehen wird. Wegen ihres unbeteiligten Führungsstils ist sie dort bereits in der Kritik. Mit der deutschen Maschinerieindustrie hat sie seit Kopenhagen ein Problem – die wollte eigentlich ihren technischen Eroberungsfeldzug weltweit geregelt wissen. Und wer mit denen ein Problem hat…
An diesem Sonntag hat auch Westerwelle seinen Kopf durchgesetzt. Man habe sich „geeinigt“, an der „Steuererleichterung“ festzuhalten, heißt das in den Medien. Vielleicht eine Chance für „Ain’t She“, nun selbst auszusteigen – aus Sorge um Deutschland, beispielsweise.
Wenn es läuft, wie hier (und dort) nur vermutet wird, wie es laufen soll, sitzt eins, zwei, drei, der Koch in der Bundeskanzlei. Und schaut den Arbeitsscheuen zu, wie sie Gorleben saubermachen – zum Beispiel.
Gutes Beispiel: Weil das auch auf die Rentenkasse positiv wirkte.

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Osama Ibn Neugeladen

– wie man heute Terroristen jagt

Da ist er wieder.
Haben Sie ihn erkannt?
Aber jetzt, oder?
Exakt! Der Massenmörder Osama Bin Laden; wie er heute aussehen muss.
Dieses neue Fahndungsfoto ist auf der Website rewardsforjustice.net des US-Außenministeriums zu sehen.

Doch Abbilder vom Terrormeister sind rar geworden. Letztmalig hatte er sich in einer „Videobotschaft“ 2007 der Welt gezeigt. Die Authentizität war aber sehr umstritten – und längst schon ging die Mär, der AlQuaida-Chef sei nicht mehr am Leben.
Auch dieses neue Fahndungsfoto kommt nicht etwa aus einem mit dem Terroristen sympathisierenden Portraitstudio in Kabul, erfährt, wer nach der Quelle fragt; das FBI hat vielmehr die Physiognomie Bin Ladens einem Archivbild von 1998 entnommen und digital dahin verändert, wie es dem heute 53jährigen zustehen könne.

„Wir hoffen, dass diese Bilder zu Hinweisen über den Aufenthaltsort von Osama Bin Laden führen und wir ihn endlich festnehmen können“, zitiert rp.online. am Freitag Robert Eckert vom Bureau of Diplomatic Security als Erklärung für diese Verlegenheitstat – „fortgeschrittene digitalen Bearbeitungstechniken“, die „machtvolle Beispiele“ seien, wie Technologie und Wissenschaft helfen können, gesuchte Terroristen der Gerechtigkeit zuzuführen.“, zitiert t-online „die dazugehörige Pressemitteilung des US-Außenministeriums“.

Schon wenige Stunden später allerdings erfährt die Sache einen eigentümlichen Beigeschmack: Wie die größte spanische Tageszeitung „El Mundo“ weiß, handelt es sich bei der Ausgangsvorlage für den neuen Osama um das Foto eines spanischen Politikers. Die US-Bundespolizei habe sein Bild offensichtlich für die Erstellung des Fahndungsbildes von Osama bin Laden verwendet, sagte Gaspar Llamazares, kommunistischer Politiker Spaniens, am Samstag auf einer Pressekonferenz. Er sei fassungslos und entsetzt darüber.

„Das FBI in Washington“, so focus.online, „war am Samstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.“ El Mundo zufolge räumte FBI-Sprecher Ken Hoffman aber dann ein, seine Behörde hätte für das digital veränderte Foto Bin Ladens „auch ein Bild von Llamazares“ aus dem Internet genutzt. Das FBI entschuldigte sich; es habe sich um das Versehen eines „unbedarften“ Mitarbeiters der Behörde gehandelt, berichtet Die Welt.
Llamazares bezweifelt nun seine Sicherheit bei einer möglichen Reise in die USA.

Inzwischen weist El Mundo nach, dass das Foto Llamazares für ein weiteres Portrait in der Terroristen-Bildergalerie des US-Außenministeriums herhalten musste. Diesem nun hätte man gar die Augen des spanischen Politikers gegeben.

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Wahrheitshalma

– wo der aussetzt, der nicht recht ist

In den Jemen geht es also – in die Heimat des verstocktem AlQuaida-Herzens, wie wir lernen, des verhinderten Attentäters, und nicht in seine Wiege, nach Nigeria. Dort wär‘ auch gut zu machen – doch so viele Wege führen zu Ruhm. Die Welt ist rund!

Mal jemand nachgesehen, wo der Jemen liegt?
Wie Somalia und Eritrea und andere, zu Kopfschmerzregimen erlärte Staaten, am Ufer einer wichtigen Wasserstraße. Wie Afghanistan, Pakistan, der Irak, der Iran, auf erdölreichem Gebiet. Wie der Irak, Kuwait, Isreal und die „umkämpften Gebiete“ umklammert es die Arabische Halbinsel. Züngelt nach Iran – dem Staat von verbliebenen fünf ( dazu Kuba, Lybien, Nordkorea, Sudan – seit Afghanistan 2001 und der Irak 2003 fielen), die noch nicht in Rothschilds Imperium zahlen – heißt: wo noch nicht der Dollar herrscht. Auf dem Weg nach Osten – wo die großen Sehnsüchte sind: Indien, China, Russland; (Ihren „Hauptfeind ab spätestens 2018“ können die USA schon heute benennen: China.)

Wenn er doch aber eben mit dem Jemen in Verbindung war, der auf dem Flug nach Detroit am 1. Weihnachtfeiertag zündelte?

Wenn über den Namen des Auftraggebers – „Al Quaida“- in den US-Medien sofort Klarheit herrschte, waren über den Ausführenden zunächst einmal vier verschiedene Namen und Biografieauszüge im Umlauf – eine Benennung durch die Republikaner, eine des Heimatschutzes, eine des FBI (die noch heute in der Anklageschrift steht und ganz medien-ungängig), sowie eine weitere, die momentan gängige, mit dem Namen einer der „angesehensten Familien“ Nigerias.
Zu all diesen vier Namen gab es auch erste biografische Ausrisse: eine war „definitiv“ mit Al Quaida verbandelt, eine andere die eines Absolventen einer Ausbildung des Terrorabwehrzentrums der USA (US-Counterterrorismus-Zentrum NCTC), die dritte die eines Studenten der Ingenieurerstechnik; dieser nun endlich besäße eine Millionenvilla in London und lebte dort, hätte unter Aufsicht des MI 5, des britischen Geheimdienstes, gestanden, sei Sohn eines Ex-Ministers in Negeria, Aufsichtsratmitglied aller möglicher Banken und Konzerne, Lenkungsausschussmitglied im Ölgeschäft und ehemaliger leitender Buchhalter und Hauptmanager beim zentralen staatlichem Militärkonzern Nigerias. Eine Woche nach dem Vorfall „überrascht“ noch der Telegraph mit der Erkenntnis, der verhinderte Attentäter hätte einen gekannt, der Nähe zu islamistischen Gruppen hätte und ebenfalls unter Aufsicht des britischen Geheimdienstes gestanden hätte..
Nichts erscheint ganz sicher, aber eines schon: dass der Nigerianer Verbindung habe zu AlQuaida – und zwar dem jemenitischen Arm von AlQaida – und seine Tat als Racheakt für die Einsätze des jemenitischen Militärs gegen „Mitglieder des Terrornetzwerk Al Kaida“ gelten müsse.
Von nun an erinnerte sich die ganze Welt an „bewiesene“ und vermutete jemenitischen Terrortaten (sehr gut zusammengefasst hier).

Drei Tage vorher war das noch anders. Drei Tage vorher, am 22. Dezember, traf sich Barack Obama mit hochrangigen Vertretern der Spionage-, Polizei- und Militärbehörden im Weissen Hauses, so berichtet das US-Magazin “Newsweek”. Barack Obama hätte hier ein Schreiben der Geheimdienste über eine Bedrohung des Heimatlandes durch mögliche Attentate im Inland über die Weihnachtsfeiertage überreicht bekommen. Über den genauen Inhalt schweigt sich der „hochrangige Informant aus der US-Regierung“ gegenüber „Neewsweek“ zwar aus, betont aber, der Staat Jemen sei in diesem Schreiben kein einziges Mal genannt worden.
Und das, obwohl die USA spätestens seit Monatsmitte schon im Krieg im Jemen führen, wie schiitische Aufständische im Jemen behaupteten.?

Die Rekonstruktion des „Falls“ an sich erweist sich als sehr mühevoll.
Wieder haben alle Terrorabwehrkräfte gleichzeitig Büroschlaf gehalten.
Das Bürschlein wird von einem ominösen gutsituiertem Herren gegen alle Regeln und nach Absprache mit dem Manager des Flughafens ohne Papiere mit den Worten: „Er ist aus dem Sudan. Wir machen das immer so.“, in die Maschine verfrachtet. Das berichten Mitreisende.
Die für die Fluggastabfertigung in Amsterdam zuständige Sicherheitsfirma war ICTS – ein globales Unternehmen, das auch am 22. Dezember 2001 am Flughafen Paris den „Schuh-Bomber“ Richard Reid verpasste und am 11. September 2001 auf den Flughäfen Dienst hatte, von wo die Terroranschläge auf New York ausgingen.

Den ganzen Flug über nach Detroit am 25. Dezember 2009 macht ein nicht weiter indentifizierter Fluggast stehend mit einem Videorecorder Aufnahmen im Innern der Kabine, auch, so die Zeugenaussagen (hier ab 6min30sec), „sehr ruhig“ während des Attentatsversuches.
Der „Attentäter“, von Zeugen als „sehr jung“, „etwa 16-17 Jahre alt“ beschrieben, der sich mehr als dilletantisch, „im Trace“, und sich über den Ausgang seiner Handlungen eher überrascht zeigte.
(Glatt überzeugend, sowohl im Habitus, als auch in der Aussage, der „Held“?)
Eine zweite Festnahme – nachdem, so Zeugen, die Sprengstoff-Spürhunde angeschlagen hätten nach dem Landgang in Detroit – leugnen die Behörden zunächst, räumen sie später, als es zu viele Zeugen dafür gibt, doch ein; bis zum Jahresende geben sie dann angeblich fünf verschiedenen Versionen darüber zur Kenntnis.
Dafür gibt es jetzt die Selbstbezichtigung des Bübchens, dem im Flieger alles misslang, der aber mit weiteren „mindestens zwanzig“ zum Terrorkampf ausgebildet worden sein will – „von AlQuaida“, versteht sich.

Vorgestern nun ist Westerwelle zu einem „Überraschungsbesuch“ im Jemen aufgestampft. „Deutschland macht die jemenitische Regierung für das Erstarken der Qaida verantwortlich. Das hat Außenminister Westerwelle Präsident Salih bei seinem Besuch klargemacht. Unmissverständlich.“, fasst am 11. 1. Spiegel.online zusammen. Mit eisigen Minen standen die beiden nach einstündigem Gespräch, bei dem sie sich „fast angeschrien“ hätten (Spiegel), dann vor den Kameras.
Präsident Salech riecht die Bedrohung bereits:
„Wenn unsere Freunde glauben, dass sie einfach mal hundert Soldaten schicken – und dass diese dann mit Al Quaida aufräumen können und sie töten – dann sind sie auf dem Holzweg! Der Jemen steht dafür absolut nicht zur Verfügung“, lässt er Sultan al Barakini, den Fraktionsvorsitzenden seiner Regierungspartei, der ARD ins Mikrofon diktieren. Sein Land erledige das allein.
„Wir glauben, dass eine militärische Lösung nicht erfolgreich sein kann“, zitiert der Spiegel derweil Westerwelle. „Er sei der Überzeugung, dass nur eine politische Lösung dem Terror den Nährboden entziehen könne.“ Und das – so wird später nachgereicht, schreibt der Spiegel – hätte er auch dem Präsidenten so gesagt.

Schon September 2006 verlangte die Koalition aus SPD, CDU und CSU Hoheitsrechte in Jemen und Oman für die deutschen Streitkräfte und Marineverbände, um „als Teil des Anti-Terror-Einsatzes „Enduring Freedom“ gemeinsam mit den Seestreitkräften anderer Staaten Nachschubwege von Terroristen blockieren.“ zu können.

Der jemenitische Arm von AlQuaida, das verrät tagesthemen am 11. 01. auch, umfasst „geschätzte zwei- bis dreihundert“ Mann.

Haupt-Quellen: auf http://www.radio-utopie.de/
eine Chronologie in drei Teilen
1. Akt I Flug 253 – Chronologie einer Inszenierung ,
2. Akt II Von London nach Houston und
3. Akt III Von Detroit nach Jemen,
eine umfangreiche Arbeit und sehr zu empfehlen für die genauere Beschäftigung;
tagesthemen 11. 1.
weitere: andersfarbige Textteile sind Links auf die im Text verwertete Quelle.
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Deutschland – kein Wintermärchen

Viel ist nicht übrig vom alten guten reichen Deutschland – wie es scheint?

Die Leute warten wieder stundenlang auf den ausgefallenen Nahverkehr und kommen nicht zur Arbeit, „Technik“ kollabiert unter angebliche unerwarteter Witterung, selbst Streusalz soll nun knapp sein; um die Weihnachtszeit gab es „Versorgungsengpässe“; in der Stadt stapeln sich Müllsäcke an den Häuserwänden und ob der spiegelglatten Gehwege ist sie noch menschenleerer – Geisterstadt, wo das Leben vor den bunten Glotzkisten stattfindet, wenn die drei Läden am „Boulevard“ geschlossen sind.

Wenn wir uns erinnern: Außerhalb der Zeit „angenehmen“ Wetters zeigen Systeme ihre Stärke. „Der Sozialismus hat vier Hauptgegner: Frühling, Sommer, Herbst und Winter“, haben wir immer gelästert, und uns nichts weiter dabei gedacht, und schon gar nicht, dass das System in seinen letzten Zügen liegen könnte. „Den Sozialismus, in seinem Lauf, hält weder Ochs‘ noch Esel auf.“
Sich „mit Lebensmitteln ein(zu)decken und besser zu Hause (zu) bleiben“, rät man uns für dieses Wochenende, es könne zu „10 bis 15 cm Neuschnee“ kommen…

Der Abschwung wird nun in seine letzte Runde gehen, die Kanzlerin hat scheinbar schon eingepackt, und ihr neues Hündchen verteidigt allein das Revier. Was wir als Geld kannten, wird von einem zentralen Sack weit oberhalb unserer Sicht abgesaugt – es hat längst seine Schuldigkeit getan, ist verzinst, zinsesverzinst und wieder zinseszinsverzinst nicht mal seines Trägermaterials noch wert; es gehört endlich verbrannt („neues“ wird entstehen, keine Sorge, auch wenn wir anfänglich noch keines davon haben.). Nachdem die Geldabflusskanäle und „Die Regeln“ festgelegt sind, kann sich der Staat aus dem Gemeinwesen zurückziehen und sich beeilen, in einer europäische Zentralgewalt Fuß zu fassen. Sechzig Prozent der deutschen Wirtschaft, rechnen Experten, sind “globalisiert“ – die sehen wir nie wieder, heißt das, die sind mit ihren Profiten auf und davon und benötigen uns nicht mehr zu dessen Maximierung

Wir, und das werden übers Jahr die meisten sein, fallen hier unten raus und haben dann hoffentlich mehr zum Thema Überleben gelernt, als „uns gegenseitig die Haare zu schneiden“. In diesem Sinne, kurzgefasst, weil der Computer noch immer in der Reparatur und Internetcafé zu kostspielig: Den Lesern von volksauge ein sinnenwaches gesundes Neues Jahr!